Mörk Gryning - Hinsides Vrede

Review

Nur ein Streif am nordischen Firmament? Nein. Was sich mit einigen Liveauftritten und der folgenden Dokumentation „Live At Kraken“ (2018) angedeutet hat, wird nun auf „Hinsides Vrede“ in Vinyl gegossen. MÖRK GRYNING sind zurück! Satte 15 Jahre nach dem bislang letzten Album „Mörk Gryning“ (2005) hätten wohl nur wenige große Summen auf eine Rückkehr gesetzt.

MÖRK GRYNING bleiben den Neunzigern treu

Seit der letzten musikalischen Zuckung der Schweden ist viel Wasser den Rhein hinuntergeflossen. Das gute Händchen für Melodien und Spannungsbögen, welches das MÖRK GRYNING-Debüt und Klassikeralbum „Tusen år har gått…“ (1995) zum Must-Have für Freunde des skandinavischen Black Metal machte, zeichnet erfreulicherweise gleichermaßen „Hinsides Vrede“ aus. Die Jungs haben nichts verlernt, bleiben ihrem eigenen Stil treu und gehen mit gewohnt flottem Melodic Black Metal voran. Das Album ist wie aus einem Guß, geht runter wie Öl und ist im besten Sinne unterhaltsam. Typisch schwedische Schule eben.

„Hinsides Vrede“ ist kein Vexierspiel, sondern geht wunderbar klar nach vorne und holt den Hörer im ersten Durchlauf ab. Grund hierfür ist die hohe Zugänglichkeit und Hitdichte des Albums. Stücke wie „Black Spirit“ oder „A Glimpse of the Sky“ werden jeden Freund dieser Musik unmittelbar saturieren. Dank eines großen Abwechslungsreichtums und einigen Gastbeiträgen bleibt „Hinsides Vrede“ aber auch bei den folgenden Durchläufen spannend. Falls es noch nicht deutlich geworden ist: Die Zeit der Experimente bei MÖRK GRYNING ist beendet, „Pieces Of Primal Expressionism“ (2003) bleibt im Giftschrank.

„Hinsides Vrede“ ist Qualitätswahre und zieht eine Linie zwischen gestern und heute

Wer auch nur ansatzweise etwas mit dem melodischen Black Metal der mittleren Neunziger beziehungsweise frühen Zweitausender anfangen kann, wird in diesem Herbst nicht um das neue Album der Altmeister MÖRK GRYNING herumkommen. „Hinsides Vrede“ gelingt es spielend den besonderen MÖRK GRYNING-Sound einzufangen und diesen in eine zeitgenössische Form zu bringen. Dies ist die große Stärke des Albums. „Hinsides Vrede“ scherrt sich nicht um aktuelle Trends, die Schweden ziehen ihr Ding ohne Anbiederung durch. War also doch nicht alles scheiße dieses Jahr.

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15.11.2020

Stellv. Chefredakteur

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7 Kommentare zu Mörk Gryning - Hinsides Vrede

  1. royale sagt:

    die 15 Jahre dazwischen merkt man eigentlich kaum, ich dachte die würde nun verkrampfter rüberkommen. Hab mir die Scheibe gekauft und der erste Song ist richtig geil, danach geht es aber dann etwas schwächer weiter, somit von mir, eine solide 7/10.

    7/10
  2. Schraluk sagt:

    Teile die Einschätzung. Weiß noch nicht ob man nicht doch auch drum herum kommt, was aber vermutlich auch an einem Overdose an melodischem Hartwurstoutput 2020 liegt. War jetzt aber beim ersten Mal hören durchaus auch überrascht. Hätte ich nicht erwartet.

  3. Wigrid sagt:

    Sehr geiles Album, meiner Meinung nach ihr bestes seit Tusen År Har Gått. Man merkt die 15 Jahre Abstinenz nicht an. Melodiöser Black Metal wie er sein muss, nicht zu kitschig und mit Atmosphäre. Für mich 2020 unter den Top 10 Alben.

    9/10
  4. BlindeGardine sagt:

    Hab es bisher nur zweimal gehört und bin noch etwas unschlüssig. Grundsätzlich gut aber auch nicht wirklich mitreißend. So hab ich aber auch das viel gelobte „Tusen…“ empfunden. Ich ordne die mit Bands wie Dawn oder Sacramentum unter „gut gespielt aber eben nicht Dissection“ ein.

    7/10
  5. Nether sagt:

    Da empfinde ich wie die Gardine. Es plätschert halt und wie Schraluk schon schrieb, es ist halt wieder ein weiteres Album in der doch recht großen Menge.
    Gardines Satz über Dawn hab ich jetzt einfach mal nicht gelesen. 😁

  6. BlindeGardine sagt:

    Naja, das klingt vielleicht negativer als es gemeint ist. „Storm of the Light’s Bane“ hat halt riesige Fußstapfen hinterlassen, da kommt einfach (für mich) nix ran. Das ist so ein wenig das „Painkiller“ dieses Subgenres, da arbeitet man sich halt erfolglos dran ab.

    Was diesen Stil angeht hab ich folgende Abstufungen:
    Dissection auf dem Thron.
    Unanimated und Necrophobic mit etwas Abstand dahinter.
    Mörk Gryning, Dawn, Sacramentum und vielleicht noch Naglfar teilen sich einen soliden dritten Platz.

    Also zumindest was die Originale angeht, in der jüngeren Vergangenheit haben The Spirit und Thulcandra auch bockstark abgeliefert.

  7. Schraluk sagt:

    Nee. Doch nicht. Nach dem dritten Mal hören finde ich das nur ziemlich beliebig, berechenbar und langweilig. Das in ungefähr haben Necrophobic dieses Jahr viel, viel besser gemacht.

    5/10