Mustasuo - Katharsis

Review

Eine Katharsis ist ein innerer Befreiungsschlag, ein fulminantes Abreagieren, das die Seele vom Dreck und Schlamm des Alltags reinigt. Nicht wenige sagen vor allem der Musik diesen säubernden Effekt nach. Das kann auf verschiedene Weisen bewerkstelligt werden. Verzweifeltes Mittrauern, pumpende Kraft oder eben einfach ein Schlag in die Fresse. Letztere Variante scheinen MUSTASUO zu favorisieren.

Die in diesem Falle finnische „Katharsis“ vollzieht sich in einem lärmenden Spektrum irgendwo zwischen Crust, Grind, Punk und einer kleinen Prise Black Metal. In einer knappen halben Stunde ballern uns die drei Jungs von MUSTASUO zehn Songs vor den Latz, in denen sich vor allem Shouter Antti Saarilampi einiges an unbewältigten inneren Konflikten von der Seele keift.

MUSTASUO – Seelenstrip als Nervenprobe

Dabei stellt jenes Gebelle des Fronters, das Kollege Christopher Livingstone zum Glück immer mal wieder mit angenehmeren Shouts unterbricht, die Nerven des geneigten Zuhörers vor eine arge Zerreissprobe. Unter all dem Geschreie bieten MUSTASUO eine eher durchschnittliche Melange aus teilweise ebenso anstrengendem Geknüppel und teils düster rotzigen Passagen. Vom Sound her erinnert das ein wenig an frühe CONVERGE.

„Katharsis“ reinigt vornehmlich die Seelen der Protagnisten

Ich persönlich kann die Intention von MUSTASUO und Kollegen wie ROTTEN SOUND oder PIG DESTROYER durchaus nachvollziehen. Da wird sich mit dem meist eher groben musikalischen Knüppel der Rotz von der Leber geschrammelt. Mal mehr, mal weniger versiert, aber immer auch anstrengend für den Hörer. Von Hörgenuss kann da keine Rede sein, eher von leicht sadomasochistischen Zügen.

Wer nach so einem Nippelkneifer wieder nach Besinnung sucht, dem bleibt die Hoffnung, dass er sich danach an möglichst wenig erinnert. Es wäre kein Wunder, wenn – wie im Falle von „Karthasis“ – Intensität und Qualität eher selten Hand in Hand gehen. Wer sich also nach einem harten Tag kurz aber heftig akustisch vermöbeln lassen will, dem sei die neue MUSTASUO gerne mal ans Herz gelegt. Für den nächsten Tiefschlag wird er aber vermutlich schon wieder nach einer neuen Domina Ausschau halten.

30.06.2020

Der metal.de Serviervorschlag

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