Myrkur - M

Review

Galerie mit 8 Bildern: Myrkur - MetalDays 2018

2014 machte das dänische Eine-Frau-Projekt MYRKUR in Form ihrer selbstbetitelten Debüt-EP und einer Reihe anderer Veröffentlichungen erstmals auf sich aufmerksam: Altbackener skandinavischer (vorwiegend norwegischer) Black Metal der alten Schule mit traditionellen Folk-Elementen war darauf zu hören, und das weitestgehend langweilig. Nun veröffentlicht MYRKUR mit dem schlicht „M“ betitelten Album ihr Debüt in voller Spiellänge, und darauf setzt sich der auf der EP eingeschlagene Weg fort. Allerdings wirkt die Musik auf Albumlänge etwas durchdachter und packender wie auf den Releases mit kürzerer Laufzeit … wobei „M“ trotzdem kein großartiges Album ist.

Dabei hat sich MYRKUR für „M“ manchen bekannten Namen ins Boot geholt. Neben der Frontfrau, die für Gesang, Gitarre und Piano verantwortlich zeichnet, wirkten Øyvind Myrvoll von NIDINGR am Schlagzeug und MAYHEMs Teloch an Gitarre und Bass mit, komplettiert wurde das Line-Up durch verschiedene Musiker an den traditionellen skandinavischen Instrumenten. Den wohl größten außenstehenden Einfluss dürfte ULVERs Garm gehabt haben, der MYRKUR nicht nur bei allen möglichen Aufgaben unter die Arme griff, sondern sich obendrein als Produzent des Albums betätigte.

Eine Menge klangvoller Namen also, die in den Credits von „M“ auftauchen. Und musikalisch ist in der Tat alles hervorragend und professionell. Waren die ULVER-Einflüsse bereits auf der EP hörbar, sind sie nun allgegenwärtig – da hat der Herr Garm definitiv ein bisschen mehr seine Finger mit im Spiel gehabt. Neben den frühen ULVER sollten vor allem die frühen BURZUM-Werke als Inspirationsquelle für „M“ gedient haben, und so bewegt sich MYRKUR auf ihrem Full-Length-Debüt permanent zwischen diesen beiden Vorbildern. Allein: Dabei ist wenig Eigenes herumgekommen, das meiste auf dem Album klingt altbekannt.

Das muss nicht zwingend ein Problem sein, schließlich verfügen auch viele andere, gute Old-School-Kapellen über wenig Eigenständigkeit. Aber MYRKUR vermittelt auf „M“ nicht den Eindruck, die Spannung über die volle Spielzeit des Albums aufrechterhalten zu können – dafür haben sich zu wenige zwingende Ideen eingeschlichen. Zwar gibt es einige gute, packende Stellen auf „M“ zu hören, zum Beispiel in „Onde Børn“ oder dem finsteren „Mordet“, aber zu oft findet sich auf dem Album auch Füllmaterial (die reinen Folk-Stücke klingen zum Beispiel meist so, als wären sie aus reinem Selbstzweck auf dem Album gelandet) oder Material, das spätestens 1997 bereits altbacken geklungen hat.

Davon abgesehen ist „M“ kein schlechtes Album, und dass bei der Liste an Mitwirkenden technisch was schlechtes herauskommt, ist sowieso ausgeschlossen. Trotzdem mag MYRKUR für Die-Hard-Fans von norwegisch-melodischem Black Metal interessant sein, alle anderen können aber stattdessen auch nochmal „Bergtatt“ oder „Hvis Lyset Tar Oss“ auflegen.

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23.09.2015

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6 Kommentare zu Myrkur - M

  1. Satyr sagt:

    Da bin ich aber anderer Meinung. Von wegen „langweilig“ , „wenig altbacken“ und „wenig eigenständig“. Ich finde MYRKUR ist es, mehr als auf der EP gelungen eine völlig eigene, ja pagane Atmosphäre gelungen mit nordischen Folk Elementen gepaart mit Old School Black Metal alá ULVER, mitnichten frühen BURZUM und sogar Black Thrash Elementen aufzubauen. Vor allem Komposition und Gesang und v.a. die Songs stechen hervor. Schließlich gibt es nicht allzu viele eigenständige Black Metal Skandinavien, die eine (verdammt gute noch dazu!!!) Frontfrau haben!! Daumen hoch 10 von 10 Punkten. Meisterwerk. Punkt. Helvete!!!! P.S.: Auf Vinyl entfaltet dieses Meisterwerk seinen vollsten Reiz…

  2. Sound-Feti sagt:

    ja, mit knistern und knacken 😀

    1. BM ist tot sagt:

      Eine kleine Aufmunterung für die Präsidenten der Antiquarischen Gesellschaft für BM: BM ist tot, es lebe MYRKUR!

      10/10
  3. nili68 sagt:

    Keine Ahnung, wieso die überwiegend schlecht weg kommt… ääh eigentlich doch. Wenn man nur mal die Kommentare auf Youtube als Beispiel nimmt, geht’s in den Kommentaren unter dem Video selten bis nie um die Musik ansich bei den Kritikern. 😀 Das bedeutet jetzt nicht, dass man das nicht schlecht finden darf, aber nein, trve/kvlt/elitist-Gelaber lasse ich als Argument nicht gelten… nicht, dass das irgendwen interessieren würde… 😀
    Zurück zur CD: Ist natürlich super und nicht weniger spannend als manche der überbewerteten Klassiker. „Überbewertet“ ist eigentlich so’n richtiges Spackenwort, aber „Klassiker“ ist oft zusätzlich noch irreführend, da es Qualität vorgaukelt… 😉

    8/10
  4. Zauberelefant sagt:

    Ich mag das. Ich mag aber auch generell Dinge, die nicht funktionieren sollten, wenn man sie zusammenwirft. Songwriter-Pop-Folk-Black Metal, female fronted? Gerne. Und schlecht gemacht ist es ja sowieso nicht.
    Zumal ja zwischen dem „weiblichen“ und dem scheppernden BM auch ein wunderbarer Spannungsbogen liegt, den viele „große“ BM Bands entweder entbehren oder scheiße machen. Dieser Kontrast erinnert doch stark in Intensität an GOTHIC von einer nicht ganz unwichtigen Band aus England.
    Darum, toll, wenn auch nicht epochal.

    8/10