Rob Zombie - The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Celebration Dispenser

Review

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Ich habe mich als langjähriger Fan der Musik von ROB ZOMBIE sehr gefreut, als verkündet wurde, dass ein neues Album des abgedrehten US-Amerikaners ins Haus steht. Aus Vorfreude (und großem Gefallen an der Platte) habe ich mir seitdem ein ums andere Mal das vorige Album „Venomous Rat Regeneration Vendor“ zu Gemüte geführt. Manchen Leuten gefiel es nicht, dass dieses Album im Grunde eine riesige Industrial-Metal-Party war und vom ROB ZOMBIE-typischen Grusel wenig übrig blieb (Obwohl Songs wie „The Girl Who Loved The Monsters“ auch in diesem Segment keine schlechte Figur machten). Gerade das war in meinen Augen allerdings unterhaltsam und ich fragte mich, in welchem Stil das neue Album „The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Dispenser“ gehalten sein würde. Reißen ROB ZOMBIE erneut die Hütte ab, oder besinnt man sich wieder mehr auf den Horror?

Doch erst einmal zu den Fakten: Neben dem erneut sinnbefreiten, überlangen Namen der Platte, sticht sofort die Laufzeit des Albums ins Auge. 31 Minuten? Tatsächlich erreicht ein Großteil der Songs nicht einmal die Drei-Minuten-Marke. Das wäre auch halb so wild, wenn nicht drei der zwölf Titel Intros und introartige Samples wären. Wo der Opener „The Last Of The Demons Defeated“ in seinen eineinhalb Minuten Spielzeit gefällt und einen guten Einstieg in das Album bildet, kann man das vom fünften Titel „A Hearse Overturns With The Coffin Bursting Open“ nicht behaupten. Dieser Song fungiert als obligatorisches akustisches Interlude, welches man in dieser Form zuhauf auf tausenden anderer Alben vorfindet. Zumal man einen ähnlichen akustischen Moment am Ende von „Satanic Cyanide! The Killer Rocks On!“ zu hören bekommt. So erscheint der Titel definitiv als Lückenfüller. Ähnlich verhält es sich mit „Super-Doom-Hex-Gloom Part One“. Dieser Track ist eine simple Sammlung elektronischer Töne, die recht stimmig wären, wenn sie als Ausklang zum vorigen Titel „In The Age Of The Consecrated Vampire We All Get High“ agieren oder vernünftig in den folgenden Titel „In The Bone Pile“ übergehen würden. Dies ist jedoch nicht der Fall. So hätte man sich zumindest „A Hearse Overturns With The Coffin Bursting Open“ und „Super-Doom-Hex-Gloom Part One“ sparen können.

Doch wir wollen an dieser Stelle nicht nur über die Intros meckern. Wie man an der Wertung sieht, ist „The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Dispenser“ trotz vieler Schwächen kein kompletter Rohrkrepierer. Das liegt in erster Linie an Titeln wie „The Life And Times Of A Teenage Rock God“. Hier findet man alles vor, was ROB ZOMBIE seit jeher ausmacht: Gruselige elektronische Einsprengsel, die im Hintergrund agieren, eine glaubhafte Badass-Attitüde und stimmige Riffs. „The Life And Times Of A Teenage Rock God“ gefällt auf Anhieb durch seine Eingängigkeit und verbindet gekonnt Grusel mit Party. Auch „Well, Everybody’s Fucking In A U.F.O.“ macht keine schlechte Figur. Funky-Gesang von Zombie, Experimentierfreudigkeit und drückende Riffs, machen den vierten Titel der Platte in Kombination mit spannenden elektronischen Elementen zu einem der interessantesten des Albums. Man merkt an vielen Stellen von „The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Dispenser“, dass ROB ZOMBIE sich Zeit zum Experimentieren genommen haben. Das zeigen zum Beispiel auch die verspielten Keyboards in „The Hideous Exhebitions Of A Dedicated Gore Whore“.

Dennoch bleibt beim Hörer nach dem Hören des Albums ein fader Beigeschmack. Die kurze Spielzeit, die überflüssigen Intros und Songs, die regelrecht vor Mittelmäßigkeit strotzen („Wurdalak“), machen „The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Dispenser“ zu einem der schlechteren Alben in der Diskografie der Band. ROB ZOMBIE haben in der Vergangenheit weitaus bessere Alben geschrieben, wozu auch der Vorgänger gehört. Dennoch kann man als Fan der US-Amerikaner Spaß mit der Platte haben, sofern man die Erwartungen nicht zu hoch schraubt. Songs wie „The Life And Times Of A Teenage Rock God“, „Well, Everybody’s Fucking In A U.F.O.“ oder „Medication For The Melancholy“ sind hörenswert. Reinhören sollte man vor dem Kauf trotzdem. Die Gefahr, enttäuscht zu werden, ist zu hoch, um sich „The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Dispenser“ blind zu kaufen.

02.05.2016

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