Runemagick - Requiem Of The Apocalypse

Review

Seit einigen Monaten wird die Metal-Gemeinschaft regelmäßig mit hochklassigen Melodic-Death-Metal-Scheiben beglückt, was mich mittlerweile etwas stutzig macht. Nicht, daß ich die aktuellen Veröffentlichungen von Bands wie IN FLAMES, DARKANE oder SOILWORK schlechtreden möchte; aber wenn aufgeblasene Mega-Produktionen und poppige Refrains samt melodischem Gesang zum Standard in Sachen Melodic Death Metal avancieren, verlieren solche Alben ihren Reiz und jene Bands ihre Glaubwürdigkeit. Wie erfrischend da ein Album sein kann, das frei von aktuellen Strömungen dem klassischem Death-Metal fröhnt, hätte ich fast vergessen. Die Göteburger RUNEMAGICK liefern den typischen Schweden-Death-Sound, der mich züruck an den Anfang der 90er versetzt. Ich denke da an UNLEASHED, GOREFEST, GRAVE, ASPHYX, ENTOMBED und andere Klassiker des Genres, an denen sich RUNEMAGICK zweifelsohne orientiert haben dürften. Frei von Blastbeats, technischem Gefrickel und Uptempo-Rasereien gestalten sich die Kompositionen doomig und Midtempo-lastig. Vor allem die Gitarrenfraktion überzeugt dabei mit variabler Riffarbeit zwischen Groove und düsteren Harmonien. Einzig die Tatsache, daß sich einige Längen innerhalb der üppigen Spielzeit von über einer Stunde eingeschlichen haben, dürfte einen Punkt in der Gesamtwertung gekostet haben. Dennoch ist diese Scheibe empfehlenswert, gerade weil RUNEMAGICK dort anknüpfen, wo einstige Helden vor Jahren aufgehört haben. Es soll allerdings nicht der Eindruck erweckt werden „Requiem Of The Apocalypse“ wäre ein Retro-Album, welches dem musikalischen Vermächtnis der damaligen europäischen Death-Metal-Szene nachweint. Es ist vielmehr ein Beweis, daß die klassische Definition von Death Metal auch heute noch Bestand hat und nicht zwangsläufig angestaubt klingen muß.

29.09.2002

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2 Kommentare zu Runemagick - Requiem Of The Apocalypse

  1. Philipp sagt:

    Ich finde Runemagick haben hier ein Super-Album abgeliefert! Der Opener fährt schon mit ziemlich geilen Melodien und Riffs auf! Der Grunzer versteht auch sein Handwerk! Das Tempo bewegt sich meistens im Midtempobereich! Ein Solides Album dass ich Freunden von Melodischem Death Metal der nicht zu Soft ist nur empfehlen kann!

    9/10
  2. Anonymous sagt:

    Sehr treffende Rezension. Ähnlich wie die jüngste GRAVE-Scheibe "Back from the grave" eignet sich auch RUNEMAGICKs "Requiem…" sehr gut für die Befriedigung nostalgischer Gefühle und weckt Erinnerungen an die kultige Früh-/Blütezeit des Schweden- und Ami-DM. Die Songs sind zwar allesamt recht unterhaltsam, fangen den Ende-der-80er-/Anfang-der-90er-DM-Spirit recht gut ein und sind eine gelungene Abwechslung im heutigen Melo-DM-Einheitsbrei, aber SO RICHTIG vom Hocker gehauen hat mich auch keiner. Der Vorwurf mangelnder Originalität und Abwechslung dürfte RUNEMAGICK als "traditioneller" DM-Kapelle allerdings relativ egal sein. Trotz subjektiv-getönter Nostalgie-Brille auf den Augen sind nicht mehr als solide 7 Punkte drin…

    7/10