Tony Clarkin (Magnum)
"The Last Dance"

Special

„Rock Art“ and The Lights of MAGNUM Burned Out

Nach dem Akustik-Album “Keeping The Nite Light Burning” begeben sich Tony Clarkin und seine Mitstreiter 1994 in das bandeigene Studio in Birmingham um „Rock Art“ aufzunehmen. Wer kennt von SABATON den Song „Christmas Truce“? Das Thema haben MAGNUM mit „On Christmas Day“ bereits viele Jahre vor den schwedischen Kriegsgeschichtenerzählern bearbeitet. Insgesamt ist „Rock Art“ wenig erfolgreich und landet auf Platz 57 in UK. Auch in Schweden und der Schweiz erreicht das Album die Charts, spielt aber nur die zweite Geige. Auch „Rock Art“ lässt die Pause in den Neunzigern langsam notwendig erscheinen, denn trotz der unten genannten herausragenden Songs, wirkt die Platte – man traut sich’s kaum auszudrücken – leicht halbherzig.

Empfehlenswert: „We All Need To Be Loved“, “The Tall Ships”, “On Christmas Day”

Tony Clarkin ist ausgebrannt und damit der entscheidende Faktor von MAGNUM. 1995 teilt er den anderen Bandmitgliedern mit, dass er seine Tätigkeit bei MAGNUM beenden wird. Der Versuch Clarkin umzustimmen, scheitert genauso, wie Clarkin durch einen anderen Gitarristen zu ersetzen. Das Live-Album „The Last Dance“ dokumentiert die Farewell Tour von MAGNUM in UK und Europa. Nach dem Gig in Wolverhampton am 17. Dezember 1995 ist MAGNUM Geschichte. Tony Clarkin erklärt später in einem Interview, dass es in den vergangenen 22 Jahren keinen Tag gegeben hat, wo er nicht für MAGNUM tätig war.

HARD RAIN und auf zu neuen Ufern mit „Breath Of Life“

Die ehemaligen Bandmitglieder von MAGNUM gehen getrennte Wege, mit einer Ausnahme. Der langjährige Freund und Wegbegleiter von Tony Clarkin, Sänger Bob Catley, bleibt an seiner Seite. Ohne ein Label, und somit ohne Produktionsdruck, agieren die beiden Herren und nennen sich selbst HARD RAIN. Bereits 1997 haben die beiden das Debütalbum fertig. Das Material war primär bereits zu MAGNUM-Zeiten entstanden, blieb aber bisher unveröffentlicht. „When The Good Times Come“ folgt im Mai 1999, bevor ab 2001 die Pläne für eine MAGNUM-Reunion klare Konturen annehmen.

Clarkin und Catley sind die Initiatoren der Reunion, die von Clarkins Manger ins Gespräch gebracht wurde. Das Ziel, mit der Bandbesetzung aus dem Jahr 1995 neu zu starten, zerschlägt sich jedoch. Nur Keyboarder Mark Stanway kommt zur Reunion. Am Bass werden MAGNUM bei HARD RAIN fündig. Al Barrow bleibt an Clarkins Seite. Clarkin selbst übernimmt neben der Gitarre auch die Drums auf „Breath Of Life“. In den Mad Hat Studios, Wolverhampton, wird die CD aufgenommen und als Label landen MAGNUM bei SPV in Deutschland. Der Anfang einer langen und erfolgreichen Beziehung. Im Februar 2002 steht „Breath Of Life“ in den Plattenläden. Ein Blick auf die Charts: Platz 14 in UK ist nicht schlecht, Platz 67 in Deutschland mit einem deutschen Label jedoch eher hinter den Erwartungen.

Empfehlenswert: „Still“, „Breath Of Life“, „Let Somebody In“, „Night After Night“

Die Frischzellenkur oder „Brand New Morning“ nach einer Herzattacke

2002 erleidet Tony Clarkin eine Herzattacke. Alles, was nun kommt, fühlt sich wie ein brandneuer Tag an. „Steh auf mit der Sonne und lebe einfach“. Das sind Sätze von Sänger Bob Catley zum Album, das im Sommer 2004 veröffentlicht wird. Die Lyrics auf der LP verarbeiten die vergangenen Monate und verbinden MAGNUM der 90er Jahre mit den Einflüssen von HARD RAIN. Bereits der Opener klingt zum Anfang fast nach AC/DC oder STATUS QUO. Härter, trotzdem eingängig und märchenhaft, mit noch intensiveren Gitarrenspiel, starten MAGNUM in ihren zweiten Frühling.

Empfehlenswert: “Brand New Morning”, „It’s Time to Come Together“, “I’d Breathe for You“, “Hard Road”, „The Scarecrow“

Wer nicht so ganz genau auf das Artwork von „Princess Alice And The Broken Arrow“ achtet, der könnte der Meinung sein, es würde sich um „On A Storyteller’s Night“ handeln. Rodney Matthews hat das Artwork entworfen, erstmals seit 1992. Im März 2007 ist die neue CD verfügbar, landet auf Platz 90 in den UK-Charts und auch in Deutschland wächst die Fanbase. Platz 60 ist nicht vergleichbar mit den heutigen Platzierungen, vor fast 20 Jahren waren physische Verkäufe von Tonträgern auf einem ganz anderen Level. Clarkin lebt jeden brandneuen Tag und komponiert, die Melodien und die Saitenarbeit erinnert in Teilen an die Werke aus den 80ern. Egal wie schmalzig die Nummern sind, die Saitenarbeit und die Vocals veredeln die Nummern und liefern die spezielle MAGNUM-DNA. MAGNUM liefern mit „Princess Alice And The Broken Arrow“ das erste Album ihrer zweiten Karrierehälfte, das mit „Chase The Dragon“ und „On A Storyteller’s Night“ in einer Liga spielt.

Empfehlenswert: „Like Brothers We Stand“, „Out Of The Shadows“, “Thank You For The Day“, “Your Lies”, „Desperate Times“, „You’ll Never Sleep“. Dazu gesellt sich der überragende Gänsehaut-Opener „When We Were Younger“, der normalerweise mehrmals hintereinander abgespielt wird und die Hörerschaft in einer zauberhaften Endlosschleife fängt.

„Into The Valley Of The Moonking“ folgt im Juni 2009 und spiegelt die beiden Vorgänger-Werke wider. Von Hard Rock bis zur Ballade, vom Arena Rock bis zu träumerischen Melodien: MAGNUM bedienen ihre Fanbase und interessieren sich nicht für irgendwelche trendige Musik und finden generationsübergreifend Gehör bei Rock-Fans. Der Opa kommt mit seinem Enkel zur Show und trifft auf das gesetzte Ehepaar, die als „A Face In The Crowd“ zur Musik von Tony Clarkin und Co. vor sich hinträumen. MAGNUM wird nicht nur in der Sektflasche zu einem Genuss- und Suchtmittel.

Empfehlenswert: “All My Bridges”, “The Moon King”, „In My Mind’s Eye“, „If I Ever Lose My Mind“, „A Face In The Crowd“, „Blood On Your Barbed Wire Thorns“. Letzterer ist ein Beispiel für AEROSMITH-artige Groove-Rocker, wo die Meinungen der Fanbase unterschiedlich ausfallen, so auch bei den metal.de-Schreiberlingen.

Galerie mit 24 Bildern: Magnum - Rock Hard Festival 2019

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Quelle: Wikipedia, diverse Tonträger
19.01.2024

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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2 Kommentare zu Tony Clarkin (Magnum) - "The Last Dance"

  1. MetalGerhardt sagt:

    Tolles, informatives Special! Das Durchlesen hat Spaß gemacht und schön, dass Tony Clarkin hier in dieser Form gewürdigt wird. Dickes Lob an die Redakteure!

  2. Hansi sagt:

    Hier möchte ich mich MetalGerhardts Lob an die Redakteure anschließen. Feine Sache und schöne Würdigung.