Suidakra
Mit Suidakra in Bangalore - Teil 1 Bangalore Open Air

Special

 

16. Juni – Bangalore Open Air und Sightseeing

Während sich gegen 10:30 Uhr in der BOA Arena die Metal Battle-Bands bereit machen, bereiten sich Arkadius, Axel und Sebastian im Hotel auf das heutige Kulturprogramm vor: Drei Tempel wollen wir uns anschauen. Lars und Jussi ziehen es vor, bis zur Abfahrt zum Festival den Hotelpool unsicher zu machen.

Da die Metal Battle Nord-Gewinner nicht anreisen konnten, treten nur drei Bands im Finale des indischen Metal Battle an: CRYPTED aus Chennai (Südindien), DAMAGE(ERA) aus Gangtok Sikkim (Ostindien) und ZYGNEMA aus Mumbai (Westindien). Als erstes müssen ZYGNEMA auf die Bühne. Die vierköpfige Groove Thrash Metal-Band lässt sich nicht davon beirren, dass zu der frühen Stunde nur ca. 100 Fans vor der Bühne stehen, und bietet diesen die energiegeladene und aggressive Show, für die sie bekannt ist. Sänger Jimmy hat die Fans im Nu im Griff, muss das Ruder jedoch viel zu früh an Sänger Siva von CRYPTED abgeben. Durch die mit 30 Minuten etwas zu lange Umbaupause geht die gerade aufgebaute Stimmung wieder verloren. Da CRYPTED zudem einige technische Probleme während der Show haben, gelingt es der Band mit ihrem Technical Death Metal nicht, die Fans auf ihre Seite zu ziehen. Auch der dritten Band des Metal Battles DAMAGE(ERA) machen technische Probleme zu schaffen. Die Leadgitarre ist kaum zu hören, und die Band wirkt nicht gerade glücklich über die Bedingungen, aber zum Glück haben auch DAMAGE(ERA) einen Frontmann, der sich darauf versteht, die Menge anzutreiben, und das Stadion füllt sich immer mehr.

Galerie mit 10 Bildern: Crypted, Zygnema, Damage(Era) - Suidakra in Bangalore, Indien

Inzwischen ist die deutsche Touristengruppe am Gavi Gangadareshwara Tempel, einem der ältesten Tempel Bangalores, angekommen. Der Tempel ist Shiva und Parvathi gewidmet und befindet sich innerhalb einer natürlichen Höhle in Gavipuram. Der wichtigste Tag für diesen Tempel ist Mitte Januar, wenn für eine Stunde das Sonnenlicht durch Nandis Hörner auf die Shivalinga-Statue fällt. Dieser Anblick bleibt uns natürlich verwehrt, aber Axel und ich wagen uns zumindest durch den Gang hinter der Statue, der nicht nur verdammt niedrig ist, sondern auch ziemlich nach Latrine müffelt. Entsprechend unerfreut ist der Sackpfeiffer über die Pfütze, in die er tritt. So richtig bemitleiden kann ich ihn nicht, hat er sich doch im Außenbereich noch über die Barfußläufer amüsiert, denen es auf dem roten Ziegelboden fast die Fußsohlen verbrannte. Die anderen haben sich lieber gar nicht erst durch den niedrigen Gang gequält, teeren schon wieder die Lungen und beobachten das Kalb, das es sich inzwischen mitten auf der Straße vor dem Tempel gemütlich gemacht hat.

Galerie mit 33 Bildern: Bangalore Sightseeing mit Suidakra - Suidakra in Bangalore, Indien

In der BOA-Arena begeistern derweil die Melodic Thrasher THEORIZED, die als Ersatz für den Metal Battle Nord Gewinner kurzfristig gebucht wurden, das Publikum. Die aus Bangalore stammende Band wird glücklicherweise von den vorherigen Soundproblemen verschont und kann mit einem Gastauftritt von ESCHER’S KNOT Sänger Abhijeet punkten. Der erste Moshpit des Tages geht auch auf das Konto von THEORIZED. ALBATROSS, die wie ZYGNEMA aus Mumbai stammen, bezeichnen ihre Musik selbst als Horror Metal und kreieren wohl normalerweise eine entsprechende Atmosphäre auf der Bühne. Zur Mittagszeit bei einem Open Air Festival ist dies natürlich schwierig, nichtsdestotrotz kann die Band nicht nur mit dem „Holy Diver“-Cover, sondern auch mit den eigenen Songs und deren Darbietung überzeugen. Es folgen BEAVER SEA, die nach einer Kreuzung von BLACK SABBATH und MASTODON klingen, und das Publikum begeistern. Highlight des Sets ist der Song „Abhistu“, bei dem sich Sänger Ganesh ins Publikum begibt. Das Publikum fordert mehr, aber 1833 AD aus Delhi stehen bereits in den Startlöchern

Galerie mit 11 Bildern: Theorized, Albatross, Beaver Sea - Suidakra in Bangalore, Indien

Zurück zum SUIDAKRA-Kulturprogramm, das beim Bull Temple in Basavanagudi weitergeht. Erst einmal wird erfolgreich vor dem Tempel gepost und dann die 4,5 m hohe und 6,5 m lange Statue von Nandi, dem „vahana“ von Shiva, im Inneren des Tempels bewundert.

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Gleich daneben befindet sich der Dodda Ganesha-Tempel, in dem wir unsere Stille-Post-(Un)Tauglichkeit unter Beweis stellen. Die ca. 5,5 m hohe Statue sei aus Butter, kommt bei mir an! Aus Butter? Da bekommt das Konzept „Butterberg“ eine ganz neue Bedeutung, und die Jungs witzeln über beste Kerrygold-Butter. Zum Glück gibt es noch Aufklärung: Die Ganesha-Figur besteht nicht aus Butter, sondern wird mit solcher bestrichen. Die gelbe Farbe passt auf jeden Fall, so richtig kann ich mir das aber dennoch nicht vorstellen. Meine Recherche ergibt jedoch, dass die Statue täglich anders geschmückt wird und es tatsächlich eine aus mehr als 100 kg bestehende Butterbeschichtung gibt, die bei den Gläubigen die Beliebteste ist. Da hätten wir wohl doch die Flüssigkeit probieren können, die den Gläubigen gegeben wurde. Aber, Europäer müssen bekanntlich vorsichtig sein, und so wird lieber noch eine Zigarette geraucht, bevor wir zurück zum Hotel fahren und sich die Herren für das Konzert vorbereiten.

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In der BOA Arena haben sich zwischenzeitlich 1833 AD aus Delhi bereit gemacht, um die Arena mit ihrem Black Metal zu verdüstern. Düster wird die Show insbesondere für Gitarrist Rahul, dem nicht nur eine Seite reißt, sondern der sich zudem den Arm verletzt. Zwar kann Drummer Raghav die Menge mit einem Solo bei Laune halten, durch die ständigen Unterbrechungen gelingt es der Band jedoch nicht, die nötige Stimmung aufzubauen. Mit DYING EMBRACE steht danach eine der ältesten indischen Metal-Bands auf dem Programm. Die Death/Doom-Veteranen überzeugen mit einer technisch hervorragenden Show und werden entsprechend vom Publikum – in dem man zahlreiche DYING EMBRACE Shirts ausmachen kann – gefeiert. Nachdem bisher eine ganze Menge Old School-Bands auf der Bühne waren, bringen die folgenden ECCENTRIC PENDULUM mit ihrem Experimental Metal frischen Wind in die Arena. Die Gewinner des 2011er Indian Metal Battle begeistern das Publikum mit ihrer technischen Versiertheit, den ungewöhnlichen Gitarrensoli und Bass-Lines sowie einer guten Stage Performance.

Galerie mit 11 Bildern: 1833 AD, Dying Embrace, Eccentric Pendulum - Suidakra in Bangalore, Indien

 

Galerie mit 20 Bildern: Suidakra - Fuck Cancer Festival 2022

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28.06.2012

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