Deep Purple
Das ultimative Deep Purple Kompendium

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Deep Purple

DEEP PURPLE sind eine Legende. Wer dem widerspricht, der sollte seine Meinung schnellstens Überdenken. Neben BLACK SABBATH und LED ZEPPELIN gehören die Mannen mit dem prägnanten Orgel-Sound zu den Entwicklern des Hard Rock und Heavy Metal. Natürlich haben DEEP PURPLE seit ihrer Gründung im Jahre 1968 eine Menge Höhen und Tiefen erlebt und sind in der Lage, haufenweise Geschichten erzählen zu können. Und genau an dieser Stelle beginnt das hier beschriebene Kompendium von Martin Popoff.

Martin Popoff wiederum ist ein kanadischer Rock-Journalist, der u.a. über 8000 Reviews und knapp 40 Rock-Bücher geschrieben hat. Popoff gehört außerdem zu den glücklichen Rockern, die im Dunstkreis von DEEP PURPLE stets unterwegs sein können – er hat einen guten Draht zu fast allen hier vorkommenden Musikern und hat demzufolge so einige Informationen eingeholt, die von anderen Personen vielleicht nicht in dieser Ausführlichkeit hätten ermittelt werden können. Die Musiker geben sich zum Teil sehr ehrlich und offen und ermöglichen so Einblicke, die man bisher noch nicht auf dem Schirm hatte.

Der Autor arbeitet sich streng chronologisch durch die Diskographie der Band. Angefangen mit dem Debüt „Shades Of Deep Purple“ und der damals sehr erfolgreichen Single „Hush“, über die Projektarbeit „Concerto For Group And Orchestra“, die Klassiker und Meilensteine „In Rock“, „Machine Head“ oder „Burn“, die Reunion mit „Perfect Strangers“ bis zu den aktuelleren Werken wie „Purpendicular“, „Bananas“ oder „Rapture In The Deep“. Freilich werden einem hier eine Menge Informationen um die Ohren gehauen. Die Musiker berichten, wie sie die Songs damals aufgenommen haben, wie die jeweilige Stimmung in der Band war und selbst die Single-Veröffentlichungen samt B-Seiten werden durchleuchtet. Eine Menge Theorie, stimmts? Doch dabei bleibt es nicht.

Denn Popoff legt auch ein Augenmerk auf die zwischenmenschlichen Beziehungen der Musiker sowie die Gründe, warum bei DEEP PURPLE so häufig Besetzungswechsel stattgefunden haben. Es bleibt also nicht nur dabei, die jeweiligen Alben zu durchleuchten, nein, auch der so herrliche Klatsch und Ärger, den DEEP PURPLE immer begleitet hat, wird ans Tageslicht gebracht. Es kommen so einige Erinnerungen und Geschichten der einzelnen Musiker vor – negative wie positive, auch von ehemaligen Mitgliedern, Managern und Produzenten. So z.B. Rod Evans (Gesang) und Nick Simper (Bass), die nach ihrem Rausschmiss bei DEEP PURPLE 1969 mächtig angefressen waren und nur zu gerne aus dem Nähkästchen erzählen.

Interessant wird es auch, wenn sich Glenn Hughes (Bass, Gesang) und David Coverdale (Gesang) an ihre Zeiten bei DEEP PURPLE erinnern. Nicht immer sind ihre Stories positiv, dabei aber absolut lesenswert. Erfrischend an dem Werk ist auch, dass der Autor sich nicht mit Lobhudeleien überschlägt – es werden an Alben und Songs schon mal deutliche Kritiken ausgeübt, z.B. die Nummer „Smoke On The Water“ oder „Lazy“, die, nach Meinung Popoffs, in die Tonne gehören, oder das Album „Deep Purple“ welches total verrissen wird.

Dass es unter den damals und heutigen aktiven Mitgliedern häufig Knies gab, dürfte sich bereits herumgesprochen haben. Doch auch hier wird der häufigste Grund offen angesprochen: Tantiemen. Ritchie Blackmore (Gitarre) sieht z.B. nicht ein, warum er die Tantiemen mit den anderen Bandmitgliedern fair aufteilen soll usw. Zusätzlich finden eine Menge Musiker hier Gehör, die entweder von DEEP PURPLE beeinflusst worden sind oder mit der Geschichte der Band wesentlich zu schaffen hatten. U.a. Yngwie Malmsteen, Lars Ulrich (METALLICA), Snowy Shaw (u.a. MERCYFUL FATE, KING DIAMOND), Uli Jon Roth, Candice Night, Kurdt Vanderhoof (u.a. METAL CHURCH) oder Ken Hensley (URIAH HEEP). Auch die „besondere Beziehung“ zu Eric Clapton und der Hintergrund für den Song „Smoke On The Water“ werden näher erläutert.

Abgerundet wird der knapp 500 Seiten starke Wälzer mit zahlreichen Fotos der Band. Jede Menge Live-Bilder oder die Jungs beim Fußballspielen in München und London sorgen für einen Augenschmaus. Wer sich also mit der Geschichte einer der größten Hard-Rock-Bands aller Zeiten eingehend und sehr detailreich beschäftigen möchte, der wird mit „Das ultimative Deep Purple Kompendium“ bestens bedient.

Iron Pages Books

24,90 Euro

ISBN 978-3-931624-59-0

Galerie mit 31 Bildern: Deep Purple - jazzopen stuttgart 2023
23.12.2012

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