Black Label Society
Unbezahlbarer Reichtum

Interview

Eine neue Platte mit OZZY

Wie gehst du vor, wenn du ruhigere Songs schreibst? Ist dein Vorgehen anders als bei harten Tracks?

Ich denke, das geht jedem Song. Wenn du dich an ein Piano oder die Akustikgitarre setzt, kommst du in ein anderes Mindset. Mit einem Verstärker und einer verzerrten E-Gitarre bist du in dem Mindset, um Riffs zu schreiben. So funktioniert das für mich.

Inzwischen ist es 14 Jahre her, dass du das letzte Mal auf einem OZZY OSBOURNE-Album zu hören warst, auf „Black Rain“. Jetzt wirst du auf seinem kommenden Album zu hören sein. Wie hast du reagiert, als du für das Album angefragt wurdest?

OZZY weiß, dass ich immer für ihn da bin. Meine Beziehung mit ihm geht über die Zusammenarbeit in einer Band hinaus. Wenn er jemanden braucht, der den Hund spazieren führt oder Milch einkauft, bin ich nur einen Telefonanruf entfernt. Als ich gefragt wurde, waren bereits alle Songs geschrieben und es ging nur darum, ob ich darauf spielen können. Außerdem sind noch ERIC CLAPTON, JEFF BECK und TONY IOMMI darauf zu hören. Wenn mir als Jugendlicher jemand gesagt hätte, dass ich einmal mit ihnen auf einem Album spielen würde, hätte ich gesagt: „Vergiss es!“ Das Album ist super und es ist mir eine Ehre, ein Teil davon zu sein. Ich kann es kaum erwarten, bis die Leute es hören können.

Du warst also nicht in den Songwriting-Prozess involviert?

Manchmal habe ich etwas an den Arrangements geändert, aber die Strukturen der Song standen bereits fest.

Fragwürdige Gerüche unter der Couch

Dieses Jahr feierte „No More Tears“, dein zweites Album für OZZY, sein 30jähriges Jubiläum. Wie fühlt sich das für dich an?

Es ist total verrückt. Ich erinnere mich noch genau daran, wie wir daran gearbeitet haben. Es fühlt sich nicht wie 30 Jahre an. Als wir kürzlich wieder auf der Bühne waren, konnte ich kaum glauben, dass mein letztes Konzert knapp zwei Jahre her war. Die Zeit verfliegt einfach.

Hast du denn eine besondere Erinnerung an die Arbeit an „No More Tears“?

Ja, ich erinnere mich noch daran, wie wir im Studio gejammt haben. OZZY saß auf seiner Couch und schaute all diese Zweite-Weltkriegs-Dokumentationen, während wir mit [Schlagzeuger] Randy Castillo geprobt haben. Eines Tages musste er in die Stadt für ein paar Pressetermine oder so. Da gingen wir in seinen Raum und kackten in eine Papiertüte und versteckten die unter der Couch. Randy kackte dann in eine Tupperdose und die packten wir in den Kühlschrank. OZZY saß danach also da und wunderte sich beim Fernsehschauen über den Gestank und fand die Tüte unter seiner Couch und die Tupperdose im Kühlschrank. So einen Blödsinn haben wir andauernd gemacht.

Hat das die Arbeit an dem Album beeinflusst?

Ja, zweifellos, denn deswegen sind die Songs der Shit! (lacht)

Du gehörst zu den besten Gitarristen im Rock-Business. Gibt es noch irgendwas, dass du musikalisch gerne erreichen möchtest? Eine Spieltechnik zum Beispiel?

Mir geht es nur darum, die Musik zu machen, die ich machen möchte und in der Hinsicht bin ich wirklich gesegnet. Niemand erzählt mir, was für Album ich machen soll oder welche Klamotten ich tragen soll oder welcher Eyeliner zu meinen Fishnets passt. Niemand erzählt mir sowas. Ich kann einfach tragen, was ich will und die Musik spielen, die ich will. Das ist unbezahlbar.

Interview: Tim Otterbeck
Bearbeitung: Dominik Rothe

Seiten in diesem Artikel

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Quelle: Foto: Justin Reich
31.12.2021

"Irgendeiner wartet immer."

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