Subway To Sally
"Viele Menschen in dieser Welt nehmen den Mund einfach zu voll."

Interview

metal.de: Einer der stärksten Songs der Platte ist für mich der Opener “Island“, der sich wohl kritisch gegenüber Realitätsflucht und Weltenbummelei äußert, wobei man hier den angesprochenen Sarkasmus gut merkt.  Was spricht aus deiner Sicht gegen das Genannte?

Ich glaube, da hast du etwas nicht verstanden. Eigentlich geht es um Leute, die sich die ganze Zeit beschweren. Ich wiederhole mich: Ich bin ein durchschnittlicher Bürger, aber in diesem Land geht es uns überdurchschnittlich gut. Wir haben ein funktionierendes Sozialsystem, ein funktionierendes Gesundheitssystem, die Menschen in diesem Land sind im Durchschnitt nicht besonders arm. Ich weiß, dass da auch die Schere auseinander geht, das finde ich ja auch blöd. Aber einigen wir uns auf die Momentaufnahme: Uns Deutschen geht es eigentlich ganz gut. Was innerhalb der nächsten 5-6 Jahre definitiv NICHT passieren wird ist, dass an jeder Ecke Moscheen errichtet werden, „unsere armen deutschen Frauen“ gezwungen werden, Burka zu tragen und wir „armen deutschen Männer“ dreimal am Tag Richtung Mekka beten und uns lange Bärte wachsen lassen müssen. Das wird mit Sicherheit nicht passieren – und trotzdem muss ich mir die ganze Zeit so ein Gewäsch anhören. Es reicht mir! Es sind alles freie Menschen. Wenn es den Leuten nicht passt, dann sollen sie halt woanders hingehen, wo es dann „besser“ ist. Dann sollen sie eben nach Island auswandern. Die APPD hat mal vorgeschlagen, sämtliche Radikale auf eine einsame Insel zu schaffen. Da können sich dann die ganzen radikalen Islamisten, die ganzen Rechtsradikalen, meinetwegen auch die ganzen Linksradikalen alle gegenseitig die Köpfe einschlagen und wir haben unsere Ruhe. Das halte ich eigentlich für eine ganz gute Idee.

metal.de: Prinzipiell eine wundervolle Idee, nur wo zieht man dann die Grenze?

Ja, da sagst du was! Es ist ja auch nur ein Szenario…

metal.de: Ein schönes Szenario! Kommen wir nochmal zur Platte, die mir wirklich sehr gut gefällt. Unter anderem ist mir aufgefallen, dass viele Lieder etwas Filmisches, Episches haben. Siehst du das ähnlich bzw. war das euer Anspruch an das Album?

Naja, das war ja schon immer ein Teil des SUBWAY-Sounds, besonders, wenn man sich mal “Nord Nord Ost“ oder “Mitgift“ anhört. Da gibt es immer orchestrale Passagen. Wir arrangieren auch immer Orchesterstimmen zu den Songs und Ingo ist ja auch jemand, der gerne Tonartensprünge macht, wenn er schreibt. Das trägt dazu bei, dass es einen epischen Touch hat. Das ist durchaus gewollt, es ist durchaus ein Stilmittel.

metal.de: Sprechen wir mal über eure Live-Konzerte. Ihr habt bereits zwei der neuen Lieder bei den Eisheiligen Nächten 2018 live gespielt. Wie ist dein Eindruck bislang, wie kommen “Imperator Rex Graecorum“ und “Königin der Käfer“ bei den Fans im Vergleich zu den Klassikern an?

Erstaunlich gut! “Imperator Rex Graecorum“ kannten noch nicht so viele, da haben die meisten eher zugehört. Das ist aber auch das Schöne an unserem Publikum, dass die Leute auch einfach mal zuhören können. Das Set hat mit “Königin der Käfer“ begonnen und man hat schon gemerkt, dass es ein neuer Track ist. Das merkt man auch auf jeder Release-Tour. Die neuen Sachen zünden noch nicht so, weil die Leute sie noch nicht in- und auswendig kennen. Da muss man der Sache einfach ein bisschen Zeit geben, das ist ganz normal. Alles in allem kamen sie aber gut an.

metal.de: Als ich “Königin der Käfer“ zum ersten Mal hörte, weckten das Lied und der Titel im ersten Moment Assoziationen an SAMSAS TRAUM. War das gewollt? Ist das eine Verbeugung, ein kollegiales Augenzwinkern oder reiner Zufall?

Also wenn es jemanden auf der Welt gibt, der SAMSAS TRAUM nicht kennt, dann sind es meine Kollegen und ich. Es ist wirklich Zufall. Wir haben uns bislang noch nie damit beschäftigt. Es haben schon ein paar Fans kommentiert, aber es hat mit SAMSAS TRAUM echt nichts zu tun. In dem Song geht es ja um Mobbing.

metal.de: Wie wird aus der Fülle an neuen guten Songs entschieden, welche live gespielt werden?

Das haben wir schon entschieden. Wenn es nach Ingo geht, spielen wir zwölf von zwölf neuen Songs. Wir haben uns nun auf etwas weniger geeinigt, allerdings müssen wir noch gucken, wie die sich beim Spielen anfühlen. Aktuell sind wir noch am Proben, da wird sich bestimmt noch ein bisschen was ändern. Der Wunsch ist natürlich immer, möglichst viele von den neuen Sachen zu spielen, weil man ja auch selbst Spaß dabei haben möchte. SUBWAY TO SALLY gibt es seit über 25 Jahren und wir haben 12 Studioalben gemacht… 12? Moment, da bin ich mir gerade selbst nicht sicher. Ich schau mal eben nach. Alter, wir sind schon bei 13! Das ist ja krass. Und jeder Song den du dann rausschmeißt, tut weh. SUBWAY TO SALLY haben so viele Klassiker. Wenn ich ein neues Stück mit reinnehme, was schmeiß ich raus? “Kleid aus Rosen“ oder “Falscher Heiland“? Das ist wirklich schwierig.

metal.de: Auch für 2019 ist bereits das Line-up für die Eisheiligen Nächte bekannt gegeben worden. Was schätzt du an euren Gästen KNASTERBART, FIDDLER’S GREEN und VOGELFREY am meisten und warum passen gerade diese Bands zu eurem Festival?

FIDDLER’S GREEN ist eine Band, die erstens hier aus der Ecke kommt und zu der ich zweitens eine ganz spezielle Bindung habe. Mein erstes richtiges Konzert, auf das ich jemals gegangen bin, war eines von FIDDLER’S GREEN. Die kommen ja am gleichen Tag wie wir mit einem neuen Album raus, das auch noch ähnlich heißt [“Heyday“, Anm.d.Red.]. Das ist natürlich ein megastarkes Package, SUBWAY und FIDDLER’S, beide mit neuen Alben am Start. Mit dabei ist auch KNASTERBART. Das ist wohl die einzige Supergroup aus unserem Bereich. Wenn sich Leute von VERSENGOLD und MR. HURLEY & DIE PULVERAFFEN zusammentun, dann kann das nur gut werden. VOGELFREY hat Bodenski entdeckt und fand die großartig. Mit denen haben wir irgendwo auf einem Festival gespielt und da hat er sie sofort gefragt, ob sie mit auf der Eisheiligen Nacht spielen wollen. Du siehst es sind immer Bands dabei, zu denen wir irgendeine Bindung haben. Das ist uns auch wichtig, da es so eine Art Klassenfahrt ist, quasi unser Weihnachten jedes Jahr. Das möchte man mit Menschen verbringen, die man gerne um sich hat.

Vielen Dank für das Interview!

Galerie mit 26 Bildern: Subway To Sally - Eisheilige Nächte 2023 in Gießen

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28.04.2019

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1 Kommentar zu Subway To Sally - "Viele Menschen in dieser Welt nehmen den Mund einfach zu voll."

  1. nili68 sagt:

    „Ich bin eben kein Messias! Daran sollte sich der eine oder andere durchaus mal ein Beispiel nehmen.“

    Aber echt! diese ganzen Fake Messiasse gehen mir auch voll auf den Sack!!