Winterfylleth
Dungeon Synth, Isolation, Geschichte

Interview

 

Winterfylleth - Promo - 2020

WINTERFYLLETH sind  zwei Jahre nach dem Akustikalbum  „The Hallowing of Heirdom“  (das in diesem Gespräch zwischenzeitlich scheinbar vollkommen vom Interviewer vergessen wurde) mit „The Reckoning of Dawn“ wieder zurück beim Black Metal angelangt. Frontmann Chris Noughton sprach mit uns über Dungeon Synth, wie das Album indirekt mit Corona zusammen hängt, perfekte  Morgengrauen für Fotos und die Wichtigkeit von Kultur und Historie für ihn.

metal.de: Normalerweise habt ihr ja einen Albenzyklus von zwei Jahren, zu eurem letzten Album sind es nun vier Jahre, wart ihr beschäftigt in der Zwischenzeit?

Chris: Halt, das stimmt gar nicht (lacht). Wir haben 2018 ein Akustikalbum („The Hallowing of Heirdom“, auf metal.de bislang nicht besprochen – Anm. d. Red.) heraus gebracht, vielleicht habt ihr das nicht mit bekommen…

metal.de: Ahh, doch, so langsam klingelt’s bei mir…

Chris: Es sind vier Jahre seit wir ein Metalalbum herausgebracht haben. Wir haben an dem neuen Album gearbeitet seitdem unser Akustikalbum herauskam. Es kommt diesen Freitag heraus. Ich bin happy, ein neues „Metalalbum“ heraus zu bringen und bin gespannt was die Fans dazu zu sagen haben. Ich hoffe sie mögen es.

metal.de: Davon gehe ich aus. War es für euch eine wohlverdiente Pause, euch mehr der Akustiklandschaft zu widmen?

Chris: Ich glaube nicht, dass es etwas mit einer „Pause“ zu tun hatte. Vor dem Akustikalbum hatten wir fünf Metalalben draussen. Wir wollten ein wenig neues musikalisches Terrain ausprobieren und wir haben bereits vorher immer akustische Musik mit auf unseren vorigen Alben gehabt. Für mich machte es einfach Sinn, bei einer Black-Metal-Band wie WINTERFYLLETH auch mal ein vollwertiges akustisches Album aufzunehmen. Einige unserer Lieblingsbands wie ULVER oder DRUDKH haben das getan und ich dachte es wäre an der Zeit, dasselbe auch für uns zu versuchen.

Ich hoffe wir haben uns gut geschlagen. Die Aufgabe der wir uns gestellt haben war, akustisch dieselben Emotionen wie auf unseren Metalalben beim Hörer auszulösen, nur mit verschiedenen Instrumenten und anderem Songwritinganspruch. Ich hoffe wir haben das einigermaßen hinbekommen, verstehe aber auch, wenn manche Fans nicht ganz nachvollziehen konnten, warum wir so etwas getan haben oder wieso es nun ein Akustikalbum brauchte. Als ein Künstler musst du Dinge ausprobieren, die du für interessant und gut hältst und ich fand es sehr interessant.

metal.de: Ich finde es nur interessant, da akustische Songs, gerade im Black Metal, ja keine Seltenheit sind: ob in Form von Bonustracks, Splits oder ähnlichem, aber ganze Alben wie bei euch sind da schon seltener… . Würde dich so etwas in Zukunft noch einmal reizen? Vielleicht auch in einer komplett anderen musikalischen Richtung? Eine Menge Black-Metal-Bands haben ja etwa dann später im Dungeon Synth gewildert oder Ambient. Könntest du dir auch so etwas vorstellen?

Chris: Gute Frage. Ich glaube, wir mögen einfach die akustische Musik, es portraitiert einfach eine andere Seite an der Band und hat uns ebenfalls erlaubt, mit anderen Künstlern, auf anderen Festivals zu spielen, die normalerweise nicht unsere Zielgruppe sind. Man würde ja wahrscheinlich eher keine Black-Metal-Show in einer Kirche oder einem Theater erwarten, wo wir ja unter anderem unser Akustikalbum präsentiert haben. Die meisten Metalshows finden halt in den normalen Clubs statt. Ich denke mit dem Akustikalbum konnten wir an Orte, auch auf der Tour, zu denen wir vorher keinen Zugang hatten. Wenn ich ein derartiges Projekt wieder tun würde, dann eher als EP.

Ich denke aber, es ist eher sekundär zu unserer Seite als WINTERFYLLETH, denn essentiell sind wir immer noch eine Metalband und das sollten wir nicht vergessen. Es ist auch lustig, dass du Ambient erwähnst. Dan (Capp), der die zweite Gitarre spielt und Mark (Deeks), der Keyboard spielt , mögen beide wirklich gern Dungeon Synth und Ambient, diese ganze Schiene. Ich glaube ihre Lieblingskünstler waren sogar ein paar deutsche Vertreter, MURGRIND (Devilforce Records), ARATH und GRIMRIK. Wir haben sogar eine Ambientversion eines unserer Songs aufgenommen, der nun als Bonustrack auf dem neuen Album drauf sein wird. Wir alle mögen das Synth-Zeug was andere Bands aufgenommen haben, auch wenn wir als Band wahrscheinlich nicht diese Route je beschreiten werden. Aber wir dachten uns es wäre eine nette Idee für unser neues Album.

Galerie mit 10 Bildern: Winterfylleth - De Mortem Et Diabolum 2023 in Berlin

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Quelle: Chris Noughton
12.05.2020

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1 Kommentar zu Winterfylleth - Dungeon Synth, Isolation, Geschichte

  1. nili68 sagt:

    Gutes Interview einer guten Band.