
BURNING Q 2025
Der große Festival- und Erlebnisbericht
Konzertbericht
Samstag beim BURNING Q: 26. Juli 2025

Symbolfoto „Motivation“ für den zweiten Tag.
Der Kobold, der nachts auf Festivals in Zelte klettert und einem die Augenlider zuklebt, ist auch 2025 auf dem BURNING Q vorbeigekommen. Wir schälen uns gerädert aus dem Schlafsack und erörtern bei Konterbier und Kaffee, ab wann wir zur Bühne loslaufen müssen. Die Antwort lautet: früh, denn im Zelt geht es mit Lokalmatadoren los, die wir nicht verpassen wollen.
CLEAR SKY NAILSTORM (Zeltstage)

Mit CLEAR SKY NAILSTORM tritt ein Bremer Geheimtipp auf, also mobilisieren wir alle Kräfte, um pünktlich zum Stadtmusikanten-Intro vor der Bühne zu stehen. Dass die Jungs regional bekannt sind, zeigen die vielen Anwesenden am frühen Festivalmorgen. Klar, dass sich die Gruppe darüber freut!
CLEAR SKY NAILSTORM spielen sich durch ihre meist langen Thrash-Nummern, größtenteils vom im Januar veröffentlichten Album „Problem Solved“. Und so sieht die Welt eine Havana-Cola-Mische später schon anders aus – ja, eine halbe Stunde Thrash Metal am Morgen macht müde Menschen munter. Die obligatorische Nazischelte liefert eines der Lieder obendrauf – davon kann es heutzutage nicht genug geben.
(Jannik Kleemann)
GAME OVER (Mainstage)

Die Knochen sind schwer, die Waden straff und beim Namen der ersten Mainstage-Band am Samstagvormittag – GAME OVER – werden sich einige Gäste, inklusive unserer Redaktion, denken: „Oh ja, game over war es bei mir gestern Abend auch!“ Die Thrasher, mit angenehmem Heavy-Einschlag, spielen souverän und mit spürbarem Engagement vor einer angemessenen Kulisse. Zugegeben, es fällt uns noch schwer, die Arme voller Begeisterung in die Höhe zu reißen – doch die Band hätte es zweifellos verdient.
(Marcel Schlensog)
SARCATOR (Mainstage)

Düsterer und flotter wird es mit SARCATOR, die mit ihrem angeschwärzten Thrash Metal richtig gute Laune machen. Die Truppe mutet äußerlich ziemlich jung an, und tatsächlich: Frontmann Mateo Tervonen hat jüngst seinen zwanzigsten Geburtstag gefeiert und auch der Rest der Bande steckt noch mitten in den zwanziger Jahren. Dafür sind Sound und Auftritt erstaunlich abgeklärt. Kein Wunder, hat die Truppe doch bereits drei Alben nebst Tourerfahrung in der Vita stehen – unlängst wurde das starke „Swarming Angels & Flies“ sogar bei den großen Century Media Records veröffentlicht.
Der BURNING-Q-Auftritt der Schweden lebt von seiner jugendlichen Energie und den motivierenden Ansagen von Sänger Tervonen. SARCATOR liefern angenehme Oldschool-KREATOR-Vibes gepaart mit südamerikanischer Speed-Metal-Würzung. Das geht zu dieser frühen Tageszeit mächtig gut rein und macht schon mal ordentlich Laune auf den anstehenden MIDNIGHT-Gig am Abend.
(Sven Lattemann)
VULTURE INDUSTRIES (Mainstage)

Nehmen wir das Fazit zum Auftritt von VULTURE INDUSTRIES direkt vorweg, den Kollege René von Time For Metal perfekt zusammenfasst: „Schräg!“
Die in ihrer Heimat Norwegen relativ bekannte Formation um Gitarrist Øyvind Madsen (SULPHUR, ex-ENSLAVED-Live-Mitglied) und Sänger Bjørnar Nilsen scheint nicht unbedingt auf der Liste vieler BURNING-Q-Besucher:innen zu stehen. Die Menge vor der Mainstage ist eher überschaubar, als die ersten Klänge aus den Boxen schallen. Ein Grund mag der schwer greifbare Stil des Fünfers aus Bergen zu sein, der unter anderem Americana, Alternative Rock und Progressive Metal verbindet.
So richtig scheint niemand zu wissen, was man mit dem augenrollenden Derwisch auf der Bühne und seinem eigenwilligen Gesang anfangen soll, obwohl gerade eingängige Songs wie „Deeper“ geradezu Hitpotenzial entfalten. Vielleicht wartet Nilsen auch etwas zu lange, bis er sich entschließt, alle seine Entertainer-Qualitäten auszupacken, von der Bühne zu springen, durch die Menge zu pflügen und mit einer schrägen (da ist das Wort) Polonaise zum Tanz zu bitten.
Am Ende bleibt sowohl musikstilistisch als auch hinsichtlich der Kauzigkeit der eigenwilligste Auftritt des Festivals, der nicht alle mitgenommen hat, dem aber wohl kaum jemand seine Unterhaltsamkeit absprechen kann.
(Mirko Pidde)
ATTIC (Mainstage)

ATTIC lediglich als Worship-KING-DIAMOND-Band zu bezeichnen, würde ihnen nicht gerecht werden. Zwar macht Frontmann „Meister Cagliostro“ aus seiner Huldigung und Hingabe keinen Hehl, doch man kann schon Mitleid empfinden, wenn bei jedem Interview sofort die altbekannten Vergleiche aufkommen.
Auf der Bühne zeigt sich die Band vielseitig und hat so manches Black-Metal-Riff im Repertoire. Unsere Nachbarn haben so ihre Mühe mit dem hohen Falsettgesang – hier scheiden sich die Geister –, doch in einem Punkt herrscht Einigkeit: Ob man ATTIC nun mag oder nicht, die Performance muss eine Band live erst mal so abliefern können. Dementsprechend gibt es am Ende verdienten Applaus.
(Marcel Schlensog)
THE CROWN (Mainstage)

Es ist Zeit für den Headliner – und der ist mehr als würdig für ein Festival wie das BURNING Q: THE CROWN. Obwohl es vor der Bühne gut gefüllt ist, spürt man die angenehme Atmosphäre unter den Menschen: Sie machen Platz, die Moshpits laufen rund und fair ab, Gefallene werden sofort wieder aufgehoben und die meisten haben dabei sogar ein Lächeln im Gesicht.
Und die Band? THE CROWN liefern ab! Gitarrist Marko Tervonen brilliert am Sechssaiter – genau wie sein Sohn Mateo es heute schon mit SARCATOR getan hat. Zur Überraschung feuern die Schweden „Crowned In Terror“ gnadenlos durch die Boxen – und zwar in der Version, die 2002 nicht der Stammsänger Johan Lindstrand, sondern Tomas „Toppa“ Lindberg eingesungen hat. Doch Johan steht dem in nichts nach. In dieser Form sind THE CROWN definitiv headlinerwürdig.
(Marcel Schlensog)
NIGHT DEMON (Mainstage)

Schon wieder NIGHT DEMON auf dem BURNING Q? Nach ihrem Auftritt 2023 kehren die Amerikaner zurück, diesmal zum zehnjährigen Jubiläum ihres Debüts „Curse Of The Damned“. Davon gibt es heute Abend einige Stücke zu hören, was die Anhänger:innen sichtlich freut.
Die Gruppe um Jarvis Leatherby hat sich mit drei Alben eine treue Fanbasis erspielt. Anders als auf der aktuellen Tour zocken NIGHT DEMON aber nicht das komplette erste Album, sondern mischen auch Songs von „Darkness Remains“ und „Outsider“ ein. Klassiker wie „Screams In The Night“ und „The Chalice“dürfen natürlich nicht fehlen. Mit einer kleinen Showeinlage und einem BLACK-SABBATH-Cover ehren sie zudem ihre Helden.
(Jannik Kleemann)
MIDNIGHT (Mainstage)

MIDNIGHT ist das Soloprojekt von Jamie „Athenar“ Walters, das seit über 20 Jahren aktiv ist. Heute übernehmen sie den Headliner-Slot und feuern ihre rohe Mischung aus Black und Speed Metal in die Menge. Die müden Knochen möchten nicht mehr so richtig mitmachen, doch die Energie der Band überträgt sich schnell aufs Publikum.
Die Dunkelheit bringt die Lightshow perfekt zur Geltung. Doch im Zentrum steht Athenar mit seiner kompromisslosen Dynamik und Performance – der angepisst-rotzige Gesang des Bandleaders schallt weit über den Festivalground hinaus.
Die Setlist setzt auf Klassiker: je ein Song vom Coveralbum „Steel, Rust And Disgust“ und vom letzten Studioalbum „Hellish Expectations“, dazu drei Stücke vom Debüt „Satanic Royalty“ und weitere Favoriten. Die Fans kennen die meisten Songs und mobilisieren die letzten Kräfte.
Wer mit dieser Spielart wenig anfangen kann, erkennt trotzdem, dass MIDNIGHT mit beeindruckendem Tempo und viel Leidenschaft abliefern – ein würdiger Headliner und ein fulminanter Abschluss des BURNING Q 2025.
(Jannik Kleemann)

Prost auf das BURNING Q 2025!
Wir sind glücklich, zwei Tage mit grandioser Musik und Gesellschaft genossen zu haben, aber traurig, dass wir ein Jahr auf das nächste BURNING Q warten müssen. Das Kleinod der norddeutschen Festivallandschaft macht einfach Spaß! Und so freuen wir uns schon jetzt auf kommendes Jahr – mit bereits bestätigten Bands wie GRAVE DIGGER, MEGATON SWORD und IMMOLATION.
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