BURNING Q 2025
Der große Festival- und Erlebnisbericht

Konzertbericht

Billing: Sulphur Aeon, Benediction, High Parasite, Stallion, Hiraes, Thus, Galactic Superlords, Master Boot Record, Bloodfang, Karloff, Ultima Necat, Incarceration, Rise Of Kronos, Spitfire, Terrible Sickness, Midnight, Night Demon, The Crown, Attic, Vulture Industries, Sarcator, Game Over, Ghost Bath, Thy Light, Yoth Iria, The Void's Embrace, Iron Walrus, Unlocked, Morpheus, Clear Sky Nailstorm, Iron Priest, Kabila und Rockzanne
Konzert vom 24.–26.07.2025 | Burning-Q-Festivalgelände, Freißenbüttel

Der etwas andere Blick aufs BURNING Q 2025

Impressionen – Burning Q 2025

Mit breitem Grinsen zum BURNING Q 2025.

Gar nicht so weit vom Wasser der Nordsee entfernt liegt Osterholz-Scharmbeck. Dort ist auch das BURNING Q beheimatet – wie eine seltene Perle in einer Muschel, ein Festivalschatz. Wer ihn bergt, ist schockverliebt. Anders kann es nicht sein. Eine Meuterei gegen die Festival-Großkonzerne. Keine Frage, dass auch wir wieder die Segel hissen und gen Norden schippern. Oder im Fall von Jannik in Bremen kurz ins Auto steigen und einen Katzensprung auf Rädern zum BURNING Q machen.

Eine der vehementesten Fragen: Hält das Wetter? Man munkelt ja, dass die Leute die Tage vor dem Festival mehr Wetterradar als metal.de-YouTube-Videos geschaut haben. Doch auch hier scheint das BURNING Q unter einer goldenen Sonne zu stehen. Während es vielerorts brachial schüttet, bekommt das Gelände kaum etwas ab.

In diesem Jahr dürfen alle Hummeln im Hintern schon am Donnerstag ankommen. Eine Premiere. Das führt dazu, dass die Freitaganreisenden etwas Panik schieben, ob sie noch einen guten Campingplatz bekommen. Dazu später mehr.

Viel zu feiern beim BURNING Q 2025

Für André startet das Donnerstagvorglühen in Bremen. Der Weg von Berlin zieht sich, deshalb macht der Zwischenstopp am Anreisevorabend bei Jannik durchaus Sinn – der ist heute noch im Namen von metal.de bei FEUERSCHWANZ (angesichts der beim BURNING Q spielenden Bands spiegelt das seine bekannte Genre-Offenheit sehr gut), weshalb sich die beiden kurz nach Dämmerung treffen.

Viel Mucke, etwas Cider und ein wenig Whisky später haben sie in Andrés Geburtstag reingefeiert und gehen artig schlafen, um festivalfit zu bleiben.

Impressionen – Burning Q 2025

Symbolfoto „Achtsames Trinken“ auf Festivals.

Auf der Hinfahrt gibt es ein saftiges Woohoo aufs erste BQ-Schild. Angekommen bestätigt sich der letztjährige Eindruck: Alles ist sehr geordnet und gut organisiert, bespickt mit freundlichen Menschen (beim Parkplatz bekommen wir neben einer Running Order proaktiv eine Parkempfehlung, um möglichst wenig laufen zu müssen), die Fragen nicht grummelnd, sondern motiviert beantworten.

Die Vorhut ist schon da, aber wir brauchen noch Space für einige Zelte, denn auch die Kollegen Sven und Mirko sind am Start. Wie vermutet gibt es nur wenig freie Plätze – doch der Festivalteufel ist uns unheilig und hat exakt gegenüber des Hauptcamps reichlich Raum gelassen. Irgendwie (schwarz-)magisch.

Als Marcel ankommt, steht sein Zelt bereits. Bei der Berliner Tattoomaschine schwimmt immer ein ganz eigener VIP-Status mit. Aber wir gönnen es ihm, denn der Typ ist eine personifizierte Samtpfote mit geballtem Metal-Fachwissen. Blick in die Zukunft: Das Zelt an sich war nicht die beste Idee, denn wetterfest ist anders.

Der schiefe Turm von St. Hubertus

Impressionen – Burning Q 2025

Dürfen wir vorstellen: Sven beim Schmieren des Brotes vor dem Hubi-Turm.

Monatelang vor dem BURNING Q hat Jannik immer wieder von St. Hubertus Tropfen gesprochen. Ach was, missioniert hat er! Dann ist es so weit. Den Beteiligten steht der Angstschweiß ins Gesicht geschrieben, als sie ihre Hand in den vor Miniglasflaschen klappernden Beutel (ein Geräusch, das dich schlimmer als Freddy Krueger bis in deine Albträume verfolgt) stecken und eine Zufallssorte ziehen, denn … ES. GIBT. AUCH. LAKRITZ.

Glücklicherweise gibt es auch einen im Team, der das mag – und tauschen ist erlaubt. Fleißig bauen wir aus den mutig geleerten Flaschen einen Turm, der immer wieder umkippt. Irgendwann geben wir es auf. Das Bauen, nicht das Trinken.

Impressionen – Burning Q 2025

Hubis down! Hubis down!

Man hört oft, dass Metalheads zu den entspanntesten Menschen gehören. Lässt sich so pauschal natürlich nicht sagen, aber das BURNING Q würde die These untermauern. Das Festival hat eine einzigartige Wohlfühlatmosphäre, die sich unserer Erfahrung nach wunderbar auf die allgemeine Stimmung überträgt. Hier überkreuzen sich nicht nur die Metal-Genres auf kleinem Raum, sondern zwangsläufig auch ihre Anhänger:innen und verschiedenen Generationen – zum gemeinsamen Feiern.

Apropos treffen: Wir freuen uns auch auf die Gespräche mit bekannten Gesichtern wie unseren Freunden von Time for Metal. Dazu kommen überraschende Begegnungen wie die mit Matze und Bandkollege Sascha, die wir mit WILT erst letzte Woche auf der Bühne des RUDE Open Air 2025 gesehen haben. Die Sympathen sind privat beim BURNING Q und tüten mit André gleich noch einen Gig bei der WALPURGISNACHT 2026 ein.

Von Schmetterlingen und Rodeos

Schauen wir uns ein wenig um. Hm, Leute rollen über den Boden – gutes Wetterzeichen. Vor uns taucht ein MANOWAR-Backpatch neben einem Menschen mit Dinosaurier-Cap auf. Okay, man muss nicht alles toll finden – aber respektieren. Ein Kind mit Ohrschützern und Eis schaut sich die Band an – familienfreundlich ist das BURNING Q auch.

Wir passieren das Mittelaltercamp bei den roten Adlern, wo ihr Met und Drachenblut trinken könnt. Wollen wir einen Blick ins Konzertzelt werfen? Und los! Oh, da läuft ein Dude gerade rückwärts im Minipit, danach hüpft und bangt er gleichzeitig. Nicht schlecht! Ist das ein Schmetterling, der durchs Zelt flattert? Ja, so friedlich ist die Stimmung hier.

Impressionen – Burning Q 2025

Das ist der „Rückwärts-Dude“ open air – weitermachen!

Ein großes Lob geht wieder an die Essensstände. Ganz ehrlich, probiert die Pizza im neapolitanischen Stil! Aber auch sonst ist das Angebot von Burgern (weit abseits von 0815-Fast-Food) über klassisches Grillgut bis hin zum Frühstücksbüfett im Vereinsheim Freißenbüttel für ein Festival dieser Größe erstaunlich facettenreich – und es schmeckt auch alles.

Impressionen – Burning Q 2025

Eine der besten Festivalpizzen ever –  oder gar die beste?

Gutes Stichwort: Unmittelbar am Festivalgelände befindet sich ein Vereinsheim, wo man das Dixi-Erlebnis für einen kleinen Obolus gegen Spültoiletten eintauschen kann. Aber natürlich nicht nur das. Lust auf Kneipen-Feeling mit einem frisch Gezapften aus einem echten Glas? Einfach bestellen.

Draußen findet ihr weitere Getränkestände. Hier könnt ihr auch eine maschinelle Rodeo-Runde drehen – wer 90 Sekunden schafft, bekommt eine Flasche Whisky. Wirklich machbar ist das aber wohl nur für Profis, wie ein Tapferer aus unserer Gruppe nach dem vielleicht schnellsten Abgang des Festivals erkennen muss (hier ist der Videobeweis). Und dann steht da noch eine Boxmaschine. Für die extra Spaßportion!

Alles beim Alten – danke, BURNING Q

Irgendwie wirkt es so, als wäre grundsätzlich alles beim Alten. Das freut uns, denn „never change a running system“, oder? Wir sind ehrlich, einen richtigen Kritikpunkt haben wir nicht, denn das zuletzt oft stickige Zelt war diesmal seitlich offener und wir hatten vor allem an der Hauptbühne trotz eines Besucherplus von 200 Menschen immer noch jederzeit genug Platz.

Und so konnten wir uns – selbstredend nebst musikjournalistischer Fachrecherche vor Ort – gut fallen lassen und den Festivalalltag mit all seinen Vorzügen studieren und genießen. Dahingehend können wir empirisch fundiert zwei klare Empfehlungen aussprechen: Schaut euch das BURNING Q selbst an und probiert unbedingt den hauseigenen Cocktail!

Abfahrt – wir sehen uns wieder!

Der Himmel weint bitterlich, weil das Festival vorbei ist. Leider hat das Zelt von Marcel den nächtlichen Wolkenbruch nicht überlebt – und den armen Kerl viel zu früh nach draußen getrieben, wo er den angrauenden Morgen, die Knie bis ans Kinn gezogen, allein und bibbernd im Campingstuhl unterm Pavillon verbracht hat.

Doch auch das umgeschlagene Wetter kann uns nichts anhaben – dafür haben wir in den zwei zurückliegenden Tagen zu viel Positives gesaugt. Gemeinsam bauen wir das Lager ab, witzeln und erinnern uns, sammeln frische Anekdoten und sprechen schon vom nächsten Mal.

Impressionen – Burning Q 2025

Großes Lob an die Crew des BURNING Q.

Dann verlassen wir das Gelände mit einem superfreundlichen „Tschüss“ seitens der Crew. Danke, BURNING Q, es war uns wieder ein inneres Purzelbaumschlagen auf der Blumenwiese – oder wie man so schön sagt. Der Kopf hinkt noch ein wenig hinterher. Ein schönes Gefühl.

(André Gabriel)

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26.08.2025

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