Kadavar and The Cosmic Riders Of The Black Sun
Kadavar, wie wir sie noch nie zuvor gehört haben

Konzertbericht

Billing: Kadavar
Konzert vom 02.02.2019 | Heimathafen, Berlin

Der geschichtsträchtige Heimathafen bietet an diesem nasskalten Februartag den eleganten Rahmen für ein ganz besonderes Konzert. KADAVAR & THE COSMIC RIDERS OF THE BLACK SUN erweitern unseren musikalischen Horizont mit einem Potpourri illustrer Gastmusiker. Wir haben uns ordentlich durchregnen und dann durchrocken lassen.

Warten auf KADAVAR

Zu Beginn warten wir vor allem. Nach 30 Minuten Verspätung kommen wir in den Genuss von mehr als doppelt so vielen Musikern auf der Bühne. Zusätzlich stehen dort Matthias Schult (HEAT) an der Rhythmusgitarre, Konrad Krenzlin (OPERATORS) an den Tasten, David Bartelt und Felix Meyer zu Venne, auch bekannt als der Avantgarde-Noise-Generator RAUNE. Das Ergebnis ist mehr als zusätzliche, hintergründige Komplexität, sondern fühlt sich an, als würden die Gastmusiker die Band auf ihren Schultern eine Ehrenrunde drehen lassen und das 90 Minuten lang.

Bis „Broken Wings“ sticht keiner der Neuen durch besondere Darbietungen heraus, was erfrischend ist und den Fokus auf KADAVAR lässt. Hier muss sich niemand besonders produzieren. Hier geht es darum, zusammen die Musik auf ein neues Level zu heben, den gesamten Raum zu erobern. Bei „See The World With Your Own Eyes“ wird es sphärisch. Sirenenhaft, eine Katastrophe heraufbeschwörend, lange Bögen, wie haushohe Flutwellen, die brechen und auf uns herabstürzen. Dies wird gefolgt von Blitzstürmen aus Synthie-Fauchen und Gitarrenbrandungen. Und dazwischen, nicht darüber oder davor, sondern aus der Mitte des Tornados lockt uns Lupus‘ Stimme wie eine Sirene immer tiefer in die Fluten.

 KADAVAR wildern in anderen Klangwelten

Die Zusammenarbeit zwischen KADAVAR und den COSMIC RIDERS hat sich schon über Jahre angebahnt. Auch wenn das Dreiergespann sehr gut miteinander harmoniert, fehlte etwas für Sänger Lupus seit dem Erscheinen des zweiten Album „Abra Kadavar“ 2013. Die Zusammenarbeit mit Schult, Krenzlin und Meyer zu Venne einerseits und den Gastsängern andererseits fußt genau auf diesem Gefühl, dass noch mehr möglich wäre. An diesem Abend bezeugen wir, wie sich die Band ihre Freiheit genommen hat zu experimentieren, in anderen Klangwelten zu wildern.

Ob das satter Protopunk ist, den uns DEATH ALLEY’s Frontmann Douwe Truijens serviert, oder sanftere Klänge von Sänger und Songwriterin Laura Carbone unsere Ohren verwöhnen. Immer ist da die unverwechselbare Handschrift KADAVARs zu spüren. Diese Vielfalt ist einerseits unterhaltsam, aber es kann dadurch auch Passagen geben, die nicht allen gefallen. Das Publikum ist an diesem Abend viel in eigene lautstarke Gespräche vertieft und pfeift der Band wiederholt in leise Parts hinein. Das stößt bei uns schon auf Unverständnis, vor allem, weil bekannt ist, dass das Konzert aufgezeichnet wird.

Duett im Reich der Träume

Insgesamt ist die Stimmung aber gut und wir kommen auf unsere Kosten. Die 90 Minuten fühlen sich etwas kurz an auch wenn uns Lupus und Laura gerade mit einem zauberhaften Duett, dem Stück „Reich Der Träume“ von NICO, verabschiedet haben. Die kosmischen Reiter ziehen sich in die dunklen Weiten des Heimathafens zurück und uns bleibt der Weg durch die Nacht nach Hause. Es war ein einmaliges Erlebnis, das sich so schnell nicht wiederholen wird, aber hoffentlich früher als später zu Hause nacherlebt werden kann.

Setlist

  1. Liquid Dream
  2. Black Snake
  3. Tomorrow’s Dead (live debut)
  4. Vampires
  5. Broken Wings
  6. Purple Sage
  7. Fire
  8. See The World With Your Own Eyes (live debut)
  9. Spanish Wild Rose (live debut)
  10. The Lost Child (live debut)
  11. Rhythm for Endless Minds (live debut)

Zugabe

  1. You Found the Best In Me (live debut)
  2. Into The Night
  3. Reich Der Träume (NICO cover)
Kadavar & The Cosmic Riders Of The Black Sun

Kadavar & The Cosmic Riders Of The Black Sun

28.02.2019

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