Amorphis - Tuonela

Review

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Nun ist uns also doch der Himmel auf den Kopf gefallen! Oder weshalb hat das neue Amorphis-Album den Härtegrad der letzten Blur, die quäkenden Vocals von Oasis zu „Wonderwall“-Zeiten, das Feeling der goldenen Sentenced und eine so seichte Produktion, daß noch nicht einmal ein Dachs in ihr baden gehen könnte? Die Death Metal-Roots kommen nur noch in „Greed“ zum Vorschein. Übrig bleibt eine merkwürdig seichte und unbefriedigende Melange aus dahinplätschernden Gitarren und schnell nervenden Vocals, die noch am ehesten als Vorspiel zu Tiamat’s Slumber dienen könnte, was auch die Songs „Tuonela“ und „Withered…“ unterstreichen, die in verblüffender Weise und Intensität an Tiamat’s Werk erinnern. Anhänger der früheren Amorphis-CDs sollten mit „Greed“ in diese Scheibe einsteigen und sich dann langsam über die Sentenced-Ableger wie „Divinity“ zu den Indie-Songs a la „Tuonela“ oder „Shining“ vorarbeiten. Insgesamt ist dies ein „nett“ klingendes Album, was ohne große Spuren zu hinterlassen gleich aus beiden Ohren wieder rausfliegt und gerade deswegen ausgesprochen unbefriedigend ist. Für die meisten Metaller dürfte es zu seicht und für andere Leute zu hart sein. Dennoch sah ich schon bei manchen Songs die Leute vor meinem inneren Auge tanzen: Drei Schritte vor und drei zurück…

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15.04.1999

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4 Kommentare zu Amorphis - Tuonela

  1. Markus sagt:

    Hat sich irgendwer die Mühe gemacht und "Tuonela" mehr als einmal angehört? Scheinbar nicht! Ich bin Amorphis-Fan der 1. Stunde und bin von Tuonela begeistert! Gemeinsam mit "Tales from the thousand lakes" das beste Amorphis-Album! Es muß nicht immer gegrunzt werden. Vor allem zeigt der Stilwechsel aber dass Amorphis mehr drauf haben … Für mich DAS Album 1999

    10/10
  2. Fenris sagt:

    Oooh, die sind ja garnicht mehr so hart wie früher, is das noch Metal? Also echt, wer schon so sein Review beginnt, da kann ja nix draus werden. Es klingt immernoch 100% nach Amorphis, der Wegfall des reinen Metals wurde durch intelligentere, subtilere Harmonien ersetzt, die dem gemeinen Stumpf Metaller deswegen natürlich langweilig vorkommen. Amorphis klingen hier sogar noch einen Tick melancholischer als früher, da der Folk Faktor doch deutlich nach unten geschraubt wurde. Die Vergleiche mit Oasis oder Blur dürften wohl nur im Vollrausch zustande gekommen sein, oder ‚Alles was kein purer Metal ist, klingt eh gleich für mich‘. Na denn Prost…reine Headbanger trotzdem Finger weg, das ist zu hoch für euch.

    9/10
  3. Anonymous sagt:

    Amorphis dürften es geschafft haben, alle alten Fans mit Tuonela zu vergraulen NEIN!! Naja, wenn man schon "Hits" wie Black Winter Day erwartet hat. Ich mag alt und neu, aber früher war sowieso alles besser, keine Death-Vocals mehr und… Idioten 🙂

    10/10
  4. Silent sagt:

    Bisher noch immer mein absolutes Lieblingsalbum der Band (schreibe dies hier 2017). Auf die beiden Reviews hier auf Metal.de gehe ich lieber nicht ein, denn auch dieses Denken stirbt zum Glück langsam aus, ich muß dafür nicht viele Worte verschwenden. Dichte Atmospähre, wunderschöne Melodien und die Trademarks der Band sind in Hülle und Fülle vorhanden. Mindestens 3-4 Mal anhören!

    10/10