Battlelore - Doombound

Review

Ob BATTLELORE mit ihrem letzten Album „The Last Alliance“ nun ein gutklassiges Album abgeliefert haben oder ihnen doch langsam die Magie abhanden kommt, ist natürlich Ansichtssache. Sicherlich hatte die Band gerade auf den ersten Werken richtig starke Nummern und konnte vom Überraschungseffekt zehren – wie das bei jeder Band der Fall ist (sofern es sich nicht um Totalkopisten handelt).

Das Terrain hatten BATTLELORE in der Vergangenheit schon abgesteckt, und sie haben es mit ihrem mittlerweile sechsten Opus „Doombound“ nicht verlassen – soviel war bereits im Vorfeld klar, auch wenn die Band verkündete, sich gerade bei den Gitarren und den Drums wieder auf die Anfangstage besinnen zu wollen. Letztlich sind die Unterschiede zum Vorgängeralbum aber marginal: „Doombound“ ist ein weiteres episches Fantasy-Spektakel mit gemischtem Gesang und den bereits bekannten Zutaten, von sägenden Gitarren bis hin zu lieblichen Keyboardmelodien. Und textlich ist alles beim alten geblieben, denn ein weiteres Mal folgt das Septett dem Pfad quer durch Mittelerde, auch wenn es sich diesmal um ein Konzeptalbum handelt, das Episoden der Geschichte von Túrin Turambar erzählt.

Aber geht der Band mittlerweile nicht doch ein wenig die Puste aus? Fast hätte ich daran geglaubt, als „Doombound“ die ersten Male in meinem Player rotierte: Irgendwie rauschten die elf neuen Songs an mir vorbei wie die Katarakte des Anduin. Aber irgendwann schwappte eine Welle dann doch über die Uferböschung. Zunächst beim weiter hinten platzierten Track „Last Of The Lords“, das nicht nur schicke Keyboardharmonien auffährt, sondern auch ein tolles Gitarrensolo. Dann das treibende „Iron Of Death“, das daran erinnert, dass sich das Leben in Mittelerde zumeist zwischen den Polen Schlacht und Schlaflager abspielt. Also schnell „Bow And Helm“ geschnappt und der holden Maid ein leises Adieu gehaucht. Und die revanchiert sich umgehend mit der sanft gezirpten Halbballade „Enchanted“, während sie im Stoffbeutel nestelt, um das Silberamulett hervorzuholen. Plötzlich stürzt ein Waldläufer in das Lager, stolpert durch die Feuerstelle und warnt vor der dräuenden Gefahr: „Men As Wolves“, so weit das Auge reicht. Genügen die eigene Stärke und das Geschick, um dem nahenden Sturm zu begegnen? Und ist es hilfreich, die „Olden Gods“ um Hilfe anzurufen? Noch ist der Ausgang des Kräftemessens ungewiss und der Untergang nicht besiegelt…

In summe ist „Doombound“ ein gutes Album geworden, das nur eben nicht beim ersten Mal zündet. Eigentlich ein gutes Zeichen, denn dadurch laufen die Melodien und Harmonien nicht Gefahr, sich allzu schnell abzunutzen – ein gutes Zeichen zudem bei einer Band wie BATTLELORE, die ja im Verdacht steht, die Grenze zum Kitsch schon mal zu überschreiten. Nicht jeder Song auf „Doombound“ ist gelungen, doch nicht nur wegen des schönen Instrumentals „Kielo“ gefällt mir das Album zum Ende hin richtig gut.

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27.01.2011

- Dreaming in Red -

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1 Kommentar zu Battlelore - Doombound

  1. wishmaster89 sagt:

    N Bisschen doomiger als die Vorgänger, aber dafür wieder richtig gute Songs. Besonders „Olden gods“ hat es mir angetan. Aber auch sonst finden sich hier wieder überdurchschnittlich gute Songs, fast wie früher.

    8/10