Borknagar - The Archaic Course

Review

Galerie mit 13 Bildern: Borknagar - Party.San Metal Open Air 2023

Da überfliege ich letztens ziellos unser Reviewarchiv und bei B müßte bisher wohl so mancher eine Lücke bemerkt haben, schließlich kann man sich in diesem Fall auch auf das hocheuphorische Urteil all der Zines verlassen. Von früh an war auch ich überzeugt, hier endlich wieder ein so in keinster Weise dagewesenes „BM“-Album für mich gefunden zu haben. Nicht zuletzt der genialen, nebelschleierhaft-atmosphärischen Produktion zu verdanken, sind intensive, meditative Stimmung und organisches Gesamtbild, die auf die Dauer kaum Reiz verlieren. In der Century-Media-Anzeige heißt es „melodisch-episch-roh-brutal“ und „Die beste Viking-Black-Metal-Platte überhaupt“ – dem ich mich anschließen will. Wobei es, so arrogant verallgemeinernd das jetzt klingen mag, sowieso recht undankbar ist, Kunst die sich um Individualität bemüht in eine Schublade mit einem nicht ignorierbaren Prozentsatz lächerlichen Banausentums zu sperren, somit hoffe ich vielleicht auch nur das derartiges den (originellen) BM „wiederbelebt“. Man bzw. der Schöpfer Oystein G. Brun hat sich jedenfalls am „Besten“ (teilweise Emperors Anthems in der Melodieführung und „schräge“ mitreißende Riffs von Dark Funeral, wenn auch nicht soo düster) orientiert und dies unter ureigene, genreferne Vorstellungen gemischt. Besonders die unverzerrten Gitarrenparts und noch mehr der klare, hohe Gesang von I.C.S. Vortex sind zutiefst erfrischend, wobei sich letzterer in Kombination mit den komplexen Gitarrenmelodien richtig ins Herz schneidet. Das Krächzen macht vielleicht nur 15% der Vocals aus und ist nicht zu aufdringlich, erinnert auch ein wenig an Ihshan. Das Keyboard setzt selten ein und wenn, dann unterstützt es den irgendwie wabernden Klang der „rockigen“, vollangeschlagenen Klampfenakkorde im Hintergrund. Insgesamt führt man vor, was ohne penetranten Blastbeat- und Keyboardeinsatz bzw. was allein mit Gitarre und Gesang an Progression möglich ist, ohne gleich die Wurzeln abzuschneiden und in oberflächlichen, emotionslosen Gefilden „umherzudüdeln“. Indes ist die nur wenig über 35minütige Spielzeit … ja, ähm, kurz eben :), aber zumindest konzentriert was Ideen und Feinheiten anbelangt. Dem Werk gerecht werdend, sind noch die gelöst-phantasievollen und epischen Texte die von Naturgewalt künden herauszustellen: Eine Band mit Aussage, die sicherlich auch außerhalb des Black-Metals Anerkennung verdienen würde.

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21.09.1999

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