Gaahls Wyrd - Braiding The Stories

Review

Soundcheck Juni 2025# 9 Galerie mit 28 Bildern: Gaahls Wyrd - Tour 2022 in Berlin

Fast genau sechs Jahre nach „GastiR – Ghosts Invited“ veröffentlichen GAAHLS WYRD ihr zweites Album „Braiding The Stories“. Für das Debüt erhielt die Band im Veröffentlichungsjahr 2019 den norwegischen Grammy ‚Spellemann‘ in der Kategorie Metal. 2021 gab es die EP „The Humming Mountain“, an welche die aktuelle Platte anknüpft. Gaahl stellt im Begleittext aber klar, dass „Braiding The Stories“ nicht unbedingt mit den anderen Releases verbunden ist. Stattdessen soll es sich in einer anderen Dimension bewegen. Es geht um Träume, doch nicht um konkrete, sondern um den Flow von Emotionen während des Träumens.

GAAHLS WYRD flechten Geschichten

Passend zum Thema startet die Scheibe mit dem Intro „The Dream“. Musikalisch und textlich schließt das Stück an „The Sleep“, den letzten Track auf „The Humming Mountain“, an. Der angenehm sonore Spoken-Word-Part vom Anfang wird von zartem Klargesang abgelöst, der eine verträumte Stimmung kreiert. Es folgt der Titeltrack, der gemächlich einsteigt. Ein schwarzer Vibe ist zuerst nur unterschwellig vorhanden und wird später prominenter. Der längste Song nimmt sich Zeit für Spannungsbögen und hat stellenweise Hörspielcharakter. Dieser Eindruck wird im Verlauf der Platte noch häufiger auftreten, beispielsweise bei „And The Now“.

Unheimliche Klänge auf „Braiding The Stories“

Das Interlude „Voices In My Head“ initiiert einen Sog, mit dem GAAHLS WYRD ihre Hörer:innen tiefer in ihre Traumwelt ziehen. Durch avantgardistische Klänge macht das Stück einen ‚irren‘ Eindruck. Dieser setzt sich bei „Time And Timeless Timeline“ fort. Der bisher härteste Track steigt mit einem Hook ein und setzt auf proggy Momente. Das letzte Drittel von „Braiding The Stories“ hält die stärksten Songs bereit.

„Visions and Time“ ist das Highlight und besticht durch die volle Bandbreite an Stimmungen aus dem Repertoire von GAAHLS WYRD: schwarzes Riffing, eine bedrohliche Grundstimmung, verschiedene Gesangsstile und eine ausgeklügelte Melodik. Während „Root The Will“ mit seinem Heavy-Metal-Einschlag ein wenig aus der Reihe tanzt, beschließt „Flowing Starlight“ das Album sehr passend. Trotz kleiner Abzüge ist „Braiding The Stories“ ein sehr gutes Album geworden, auf das man sich jedoch einlassen muss. Manchmal wird es schon sehr schräg, besonders bei den Interludes. Ihren frischen Stil, der bei „GastiR – Ghosts Invited“ gelobt wurde, haben sich GAAHLS WYRD bewahrt.

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30.05.2025

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1 Kommentar zu Gaahls Wyrd - Braiding The Stories

  1. info@nickhess.de sagt:

    Tolle Reviews! Bin dadurch erst auf das neue Album aufmerksam geworden. Danke.

    Die Trennung von Gorgoroth scheint Ghaal immer besser zu tun. Ich finde sein Solo Projekt von Anfang an stark. Aber er entwickelt sich auch immer weiter und zum Besseren, wie ich finde.
    So auch dieses neue Album. Die Gruppe um Ghaal experimentiert fernab von jeglicher Trueness und den damit verbundenen musikalischen Klischees, und das aber ohne an Härte und Düsternis einzubüßen. Das erzeugt eine für mich relativ einzigartige Atmosphäre in diesem Genre, welche mich gut abholt und zum mehrmaligen Hören einlädt. Toll!

    8/10