Manowar - Thunder In The Sky

Review

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Das letzte Jahrzehnt war nicht unbedingt eines, in dem MANOWAR mit zahlreichen, geschweige denn überzeugenden Veröffentlichungen aufwarten konnten – insbesondere die 2007er Scheibe “Gods Of War“ fiel sowohl bei Kritikern als auch Fans ziemlich gnadenlos durch. Bemängelt wurden insbesondere der hohe Hörspiel-Anteil, der Zuwachs an pappigen, zu Keyboard-lastigen Passagen und ein Mangel an echten, bratenden Gitarren. “Thunder In The Sky“ soll als Vorbote des ursprünglich noch für Ende 2009 angekündigten „Hammer Of The Gods“-Albums beweisen, dass es die selbsternannten Kings Of Metal um Joey DeMaio doch noch drauf haben.

Der Titeltrack lässt dann auch direkt hoffen, die Gitarren sind präsent und gegen Ende gibt es ein keinesfalls langweiliges Karl Logan-Solo. Eric Adams singt wie gewohnt markant, aber eben nicht mehr so mitreißend wie zu seinen besten Zeiten in den 80er Jahren – die hohen Schreie vernimmt man kaum noch. Leider klingt auch das Schlagzeug nicht sonderlich lebendig. Insgesamt macht das zwar eine nette Nummer, aber noch nicht den großen Wurf. Ebenso passabel ist das folgende “Let The Gods Decide“, ein eher im Midtempo-Bereich anzusiedelnder, simpler Rocker.
Nach zwei annehmbaren Stücken gibt es dann mit “Father“ eine Ballade in der Machart von “Heart Of Steel“, bei der leider eindeutig Kitsch gegen Pathos gesiegt hat – wirklich ganz platt und schwach. Glücklicherweise ist das bereits vom 2008er Magic Circle Festival bekannte “Die With Honour“ eine recht starke, hymnische Nummer mit sich im Ohr festbeißenden Gesangslinien, die den “Father“-Ausfall fast vergessen macht. Auch “God Or Man“ ist nicht schlecht, vielmehr ein für neuere MANOWAR-Verhältnisse sehr metallisches und knackiges Lied.

Tja, die neu aufgenommene “Metal Version“ von “The Crown And The Ring“ ist ähnlich überflüssig – einziger Unterschied zum Original ist der Schluss, der mit Gitarre, Bass und Schlagzeug aufwartet – wie die sich auf der zweiten CD befindlichen 15 Versionen von “Father“ in allen möglichen Sprachen; die deutschsprachige Version würde auch auf WDR 4 nicht weiter auffallen.

Die Band, die einmal Klassiker wie “Battle Hymns“, “Hail To England“ und “Kings Of Metal“ aufgenommen hat, zeigt sich – weil metallischer und riffbetonter als auf dem “Gods Of War“-Debakel – zwar wieder mit ansteigender Formkurve, aber durchgehend gut und zwingend ist das Gebotene noch nicht: Aufgefahren werden eine Kitsch-Ballade, eine recht überflüssige Neueinspielung, zwei akzeptable und zwei gutklassige Nummern.
Der bald herniedergehende “Hammer Of The Gods“ scheint noch nicht hart genug geschmiedet, um die Ungläubigen zu zerschmettern. Da sollte man über dem Feuer lieber noch einmal eine Zusatzrunde einlegen, damit es dann beizeiten auch wirklich ordentlich knallt.

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07.12.2009

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4 Kommentare zu Manowar - Thunder In The Sky

  1. blackchest sagt:

    "nicht mehr so mitreißend", "das Schlagzeug klingt nicht sonderlich lebendig", "platt und schwach", "WDR4" – ich frage mich wirklich, wo hier die 6 Punkte herkommen? Wunschdenken? Eine weitere EP braucht wirklich niemand (Abzocke!), schon gar nicht so ein Schlaflied wie "Father", und dann auch noch in 15 Sprachen, was zugegeben eine nette Sache ist, wenn man denn auch wirklich die Sprachen sprechen könnte, denn sowohl die deutsche, als auch die rumänische oder französische Version ist einfach nur lächerlich und völlig falsch betont, und ich gehe davon aus, dass das in den anderen Sprachen ähnlich ist. MANOWAR haben mir meine Jugend versüßt, hätten aber bereits vor mindestens 10 Jahren die Musik an den Nagel hängen und sich ausschließlich auf Hörspiele konzentrieren sollen.

  2. nordmadr sagt:

    Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und ich freue mich nach der EP nicht nur auf das neue Album, sondern auch auf die Tour 2010! In meinen Ohren ein echt schönes Stück Metal. Der Song Father ist überflüssig, aber gesanglich zeigt Eric es mal wieder allen. Wer bei Manowar hochkomplexe Songstrukturen und galaktische Weiterentwicklung erwartet ist schief gewickelt – alle Fans können bedenkenlos zugreifen, auch wenn hier keine zweite 80er-Jahre Welle aufgefahren wurde.

    8/10
  3. headbang666 sagt:

    Hervorragendes Artwork. 😉

    2/10
  4. doktor von pain sagt:

    Den deutlich besseren Titel haben die fast gleichnamigen Nanowar mit „In the Sky“. Da heißt es treffend: „To be in the sky is better than not to be in the sky.“ Ist smarter als alles, was Manowar je geschrieben haben.