Solstice (UK) - Death's Crown Is Victory

Review

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Eine halbe Ewigkeit, genauer gesagt 13 lange Jahre, ist es her, dass SOLSTICE – jene aus dem Vereinigten Königreich – neues Material veröffentlicht haben. Was war bei den Unheilspropheten los? Gründungsmitglied Richard Walker benötigte nach zwischenzeitlicher Auf-Eis-Legung der Formation während der Jahre 2002 bis 2007 vier weitere Jahre, bis er eine arbeitsfähige, motivierte Besetzung zusammen hatte. So erwachten SOLSTICE erst 2011 vollends aus dem Dornröschenschlaf: Neben ein paar Konzerten – etwa auf dem Hammer Of Doom-Festival 2012 – ging es ans konzentrierte Schreiben und Proben. Die vorliegende EP „Death’s Crown Is Victory“ ist das erste in Kunststoff gepresste Resultat.

Und das Warten hat sich wahrlich gelohnt, denn die bis auf Walker komplett ausgetauschte Mannschaft kann es mit den bärenstarken „alten“ SOLSTICE aufnehmen! Eingerahmt von zwei Instrumentalstücken – dem anmutig-kraftvollen, von Donnergrollen und Vogelgezwitscher ins Leben gerufenen „Fortress England“ sowie dem eher schwelgerischen „Aequinocticum II“ – finden sich auf dieser mit annähernd halbstündiger Spielzeit recht üppigen EP zwei rund neunminütige Epic-Doom-Leckereien: Während das abwechslungsreiche, mitunter treibende und klassisch schwermetallische „I Am The Hunter“ „nur“ gefällig ist, nimmt das Titellied „Death’s Crown Is Victory“ den Hörer gleich im Sturm. Heroisch und zentnerschwer zugleich kommt es dahergetrabt, gleich dem Krieger vom stilvollen Cover-Artwork, der in glänzender Rüstung stolz und unbeirrbar in die Schlacht und den möglichen, jedoch nicht schreckenden Tod reitet. Schon alleine die grandiose Melodiefigur während der ersten 45 Sekunden vereint so gegensätzliche Gefühle, dass man sich ihrer Faszination schwerlich entziehen kann. 

Verglichen mit dem letzten Album des Yorkshire-Quintetts, „New Dark Age“, fällt auf, dass der neue Sänger Paul Kearns (ehemals ARCANE SUN) die übrigens recht lesenswerten Texte etwas tiefer und kräftiger als sein Vorgänger Morris Ingram intoniert – das passt wunderbar zur deren kriegerischen Inhalten. Ebenso passend: der druckvolle, aber stets organische Klang, für den sich Richard Whittaker verantwortlich zeigt, der bereits von Größen wie BLACK SABBATH oder THE WHO mit dem Aufpolieren alter Werke betraut wurde.

Beeindruckender als SOLSTICE mit „Death’s Crown Is Victory“ kann man sich kaum aus der Versenkung erheben, Wucht und Grazie verschmelzen in ihrem süchtig machenden Doom Metal wie zwei Knetgummistängelchen in den Händen eines Kindes. Das Beste an der Sache: Die auf nur ein halbes Tausend Schallplatten und doppelt so viele Kompaktscheiben limitierte EP scheint neben all ihrer Klasse auch Absichtserklärung für einen noch ausgedehnteren Kriegszug zu sein – die Fünf aus Bradford werkeln nämlich bereits an einem kompletten neuen Album mit dem Arbeitstitel „To Sol A Thane“. Wenn es gelingt, das Qualitätsniveau des vorliegenden Kleinods zu halten, dürfte jenes kommende dritte Langeisen für größte Verzückung sorgen.

31.01.2014

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