Heaven Shall Burn, Boysetsfire, Neaera, Electric Callboy (zuvor Eskimo Callboy), Comeback Kid, Silverstein, Bury Tomorrow, Any Given Day, Lionheart, Alazka, We Came As Romans, Attila, Knocked Loose, Obey The Brave, Boston Manor, Novelists FR und Polaris
Impericon Festival 2018 - Leipzig bebt

Konzertbericht

Billing: Heaven Shall Burn, Boysetsfire, Neaera, Electric Callboy (zuvor Eskimo Callboy), Comeback Kid, Silverstein, Bury Tomorrow, Any Given Day, Lionheart, Alazka, We Came As Romans, Attila, Knocked Loose, Obey The Brave, Boston Manor, Novelists FR und Polaris
Konzert vom 28.04.2018 | Halle Eins - Leipziger Messe, Leipzig

COMEBACK KID

Konzertfoto Impericon Festival 2018 Leipzig

Comeback Kid, Impericon Festival 2018 Leipzig

… doch Müdigkeit wäre fatal. Denn COMEBACK KID sind an der Reihe und wenn es eins bei den Hardcorern gibt, das nicht geht, ist es Müdigkeit. Aber die steht auch gar nicht mehr zur Debatte, denn schon in den ersten Sekunden bildet sich ein achtbarer Pit, der sich ziemlich kompromisslos an der Darbietung der kanadischen Szenegrößen orientiert. Lediglich in den hinteren Reihen ist inzwischen die Schaulust größer als der Bewegungsdrang und immerhin liegen ja auch noch einige Highlights in der Luft. Davon abgesehen liefern die Jungs souverän und gewohnt mächtig ab.

NEAERA

Konzertfoto Impericon Festival 2018 Leipzig

Neaera, Impericon Festival 2018 Leipzig

Ein Moment, auf den eine Menge Leute am heutigen Tage gewartet haben. Eine Woche nach der ersten von zwei exklusiven Shows der Münsteraner stehen sie heute auf der Bühne der Messehalle. NEAERA sind zurück, wenngleich wohl auch nur kurzzeitig. Zwar lässt Frontmann Benny mit seiner Ansage: „Leipzig, wir sind wieder da!“ reichlich Raum für Spekulation, doch groß Zeit zum Nachdenken bleibt niemandem. Die Jungs spielen fast von Beginn an so, als wären sie nie weggewesen, und das heißt: Leidenschaft pur! Artig wird sich wie so oft am heutigen Tage für die Energie bedankt, die das Publikum der Band gibt, aber auch der ein oder andere dumme Spruch darf bei einem NEAERA-Gig nicht fehlen. Auf der Setlist steht dann auch ein ganzes Arsenal an Bandklassikern: „Let The Tempest Come“, „Armamentarium“ und „Walls Instead Of Bridges“ werden ebenso brachial dargeboten wie „I Loathe“ oder „Ours Is The Storm“. Die 45 Minuten vergehen wie im Flug, das Publikum tobt und auch Circle Pit und Wall Of Death fehlen selbstredend nicht. Eine begeisternde Rückkehr einer Band, die für ihre leidenschaftlichen Shows immer geschätzt und seit ihrer Auflösung 2015 schmerzlich vermisst wurde. Abzuwarten, ob es einmalig war, aber eigentlich schreit alles nach Wiederholung!

ESKIMO CALLBOY

Konzertfoto Impericon Festival 2018 Leipzig

Eskimo Callboy, Impericon Festival 2018 Leipzig

Die nächste Kontroverse auf dem diesjährigen Impericon Festival sind wenig überraschend ESKIMO CALLBOY. Während sich die feierwütigen unter den Besuchern in großer Zahl vor der Monster Stage sammeln, ergreift ein ebenfalls nicht unerheblicher Teil die Flucht nach draußen, wo immerhin Bier, andere Getränke, Essen und frische, wenn auch sehr warme Luft warten. Drinnen steigt die Party allerdings mit Konfettiregen und unter anderem „Crystals“ oder „M.C. Thunder“. Klar, zappelige Trance-Beats und kräftiger Metalcore regen zum Hüpfen an, aber wer mit dem Sound der Jungs nichts anfangen kann, ist draußen definitiv besser aufgehoben. Und natürlich kommt auch Fronz (ATTILA) auf die Bühne, um die seltene Gelegenheit zu ergreifen, mit ESKIMO CALLBOY „The Scene“ zu performen. Die Fans kommen auf ihre Kosten und das ist ja auch die Hauptsache.

BOYSETSFIRE

Konzertfoto Impericon Festival 2018 Leipzig

Boysetsfire, Impericon Festival 2018 Leipzig

Es ist schon fast ein Publikumswechsel, der sich jetzt einstellt. Denn BOYSETSFIRE sind an der Reihe und diese stehen wieder für mehr Ernsthaftigkeit und geradlinigeren Post Hardcore. Klar, die Burschen aus Newark, USA, haben auch schon ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel und sprechen nach ihrer Wiedervereinigung 2010 (Gründung 1994) sicher eher das ältere Szenepublikum an. Älter bedeutet jetzt aber nicht weniger energiegeladen. Ganz im Gegenteil, der Tross fegt ebenfalls energiegeladen über die Bühne und serviert in den wuchtigen, aber immer melodisch und gerne auch mit halbklarem Gesang verzierten Songs ein durchweg gelungenes Set. Muss noch auf die Bewegung vor der Bühne hingewiesen werden? Diese ist trotz vorangeschrittener Uhrzeit reichlich vorhanden, wenngleich mittlerweile auch auf der Tribüne die Plätze restlos voll sind. Und langsam wird es auch Zeit, für den Headliner des Tages die letzten Reserven zu mobilisieren.

HEAVEN SHALL BURN

Konzertfoto Impericon Festival 2018 Leipzig

Heaven Shall Burn, Impericon Festival 2018 Leipzig

Denn HEAVEN SHALL BURN haben schon vorab bekanntgegeben, dass in Leipzig die letzte Show vor einer längeren Live-Pause stattfinden wird. Zwar stehen während des Intros schon viele sehr gezeichnet auf wackeligen Beinen, doch die Vorfreude ist überall zu spüren und als es mit „Downshifter“ und „Bring The War Home“ gleich mächtig knallt, ist jede Erschöpfung vergessen. Es strömen immer mehr vor die Bühne, der Pit legt los und die ersten Pyros werden gleich zu Beginn gezündet. Aber es gibt auch die anderen, beinahe gemeinen Momente. So schafft es Frontmann Marcus Bischoff, die volle Halle verstummen zu lassen, als er ansetzt und „dies ist definitiv die letzte HEAVEN SHAL BURN-Show …“ verkündet. Quälende Sekunden der Fassungslosigkeit spiegeln sich in einigen Augen der Fans wider, bevor sich diese dann in verzückter Erlösung „… für einen längeren Zeitraum.“ zu entspannen. Übrigens wird auch bekanntgegeben, dass vor der nächsten Show ein neues Album erscheint und heute für einige Songs wohl vorerst die letzte Live-Darbietung folgt. Also alles geben und das Publikum gehorrscht. „The Weapon They Fear“, „Counterweight“, „Black Tears“, „Voice Of The Voiceless“ … der Strom an großen HEAVEN SHALL BURN-Songs reißt einfach nicht ab. Zu bestaunen ist bei „Profane Believers“ außerdem der nun wirklich größte Circle Pit des Tages, der um die Wellenbrecher und an beiden Bühnen sowie der Vorderseite der Tribüne vorbeiführt. Ein Wirbelsturm aus rasenden Menschenmassen und vielleicht der Moment des Tages. Als nach „Hunters Will Be Hunted“ erstmal Schluss ist, macht sich schon etwas Trauer breit und der Raum vor der Bühne leert sich … nur um dann bei „Awoken“ die Menge wieder vor die Bühne zu stürmen und den finalen Abriss bei „Endzeit“ erproben zu lassen. Nach „Godiva“ ist dann endgültig Schluss in Leipzig.

Fazit

Das Impericon Festival in Leipzig ist in diesem Jahr das Mekka für alle Core-Liebhaber. Quasi vom ersten Kaffee an tobte in der Messehalle der Pit. Dank der großen Auswahl an Essen und Getränken vor der Halle war auch tagsüber für das leibliche Wohl in gehobener Festival-Qualität gesorgt. Als Rahmenprogramm fungierte die Karaoke-Bühne, auf der sich talentierte und weniger talentierte Besucher mit Unterstützung einer Live-Band an Klassikern probieren durften – eine gelunge Abwechslung, die für launige Momente sorgte. Drin war das Programm straff und entsprechend anstrengend. Umbaupausen dauerten nur fünf Minuten und Verschnaufpausen gab es nicht, wenn man alle Bands sehen wollte. Das kostete Energie und Kraft und lässt die Frage zu, ob ein bisschen weniger nicht sogar mehr gewesen wäre. Nichtsdestoweniger sorgten die Bands, der fast durchgehend großartige Sound und die reibungslose Organisation für einen Ein-Tages-Spaß, der auch nach zwei Tagen noch in den Gliedmaßen nachbebte.

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31.05.2018

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