In Extremo
Sterneneisen Tour 2011

Konzertbericht

Billing: In Extremo und Rêverie
Konzert vom 2011-12-14 | Historische Stadthalle, Wuppertal

“Dieser Stern haben sieben Zacken, sieben Funken, sieben Macken“. Der Festivalsommer ist vorüber und IN EXTREMO haben sich auf den zweiten Teil ihrer Sterneneisen-Tour begeben, die im Frühjahr  begonnen hatte. Heute Abend halten die Spielleute Einzug in der historischen Stadthalle in Wuppertal. Alleine die Tatsache, dass diese Band in dieser besonderen Location spielen wird, ist es wert, sich an diesem usseligen Dezembertag auf den Weg zu machen. Im Inneren der historischen Stadthalle bieten Stuck, Kronleuchter, Wandmalereien und Säulen eine atemberaubende  Kullisse für die Mittelalter-Rock Band. Ganz allmählich füllt sich der große Saal mit lauter strahlenden In EXTREMO-Fans, deren Ohren zunächst von REVERIE verwöhnt werden sollen.

 

In Extremo

 

REVERIE

Galerie mit 16 Bildern: Rêverie - In Extremo - Sterneneisen-Tour 2011

Die Bühne macht einen enorm großen Eindruck, als sich die vier Musiker von REVERIE auf der Bühne platzieren. Die jungen Münsteraner um Sänger und Gitarrist Max Leonhardt bringen vom ersten Ton an eine gute Leistung auf die Bühne. Die Songs wirken abwechslungsreich und voller Unterschiedlicher Momente, welche das Publikum hellhörig werden lassen. Die Musik ist dazu in der Lage, im einen Moment basslastig und schnell mitzureisen, während sie im nächsten bereits zum Verweilen einlädt. Langeweile kommt so in keiner Sekunde auf. Dabei passt Max Leonhardt seine Stimme immer gekonnt den musikalischen Wechseln an, singt mit makelloser, klarer Stimme oder bedient sich den tieferen, beinahe growlenden Tönen.

 

In Extremo

Die Leistung der Band ist in keiner Weise zu verachten und erhält zusätzliche Wertschätzung durch die Tatsache, dass REVERIE heute erst ihren fünften Auftritt bestreiten. Wer sich heute Abend auf die äußerst talentierte Band einlässt und nicht nur fiebernd auf IN EXTREMO wartet, hat die Gelegenheit, sich von den epischen Dark Rock mitreißen zu lassen.

In der Setlist präsentieren REVERIE auch ihre erste Single. “Mond“ zieht zu Beginn mit verlockenden Piano-Passagen mit, während der Refrain angenehm rockt. Im Hintergrund erstrahlt der besungene Planet in seinen unterschiedlichen Phasen und entlässt die Band letztendlich von ihrem erfolgreichen Auftritt.

 

IN EXTREMO

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Die Leinwand erhellt sich, das Motorengeräusch eines Flugzeugs erklingt und die Propellermaschine von dem Sterneneisen-Albumcover fliegt über die Leinwand, gefolgt von dem roten Heptagramm. Kurz darauf läuft der Countdown, zwei Raketen werden gezündet, rasen unter ohrenbetäubenden Pfeifen auf den Vorhang zu, der unmittelbar darauf runter fällt und den Blick auf die Bühne frei gibt. “Sterneneisen“ erklingt und  von “Frei zu sein“ gefolgt, zu dessen Beginn Yellow Pfeiffer und Flex der Biegsame auf kleine Podeste steigen und die mitreißenden Klänge ihrer Dudelsäcke ertönen lassen.

 

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“Schicke Halle! Hat bloß die Akustik wie eine Kirche.“ Michale Rhein, alias das letzte Einhorn schaut sich um und mustert scheinbar die beeindruckende Stadthalle. Dass es für die Soundtechniker keine leichte Aufgabe ist, “Krumma Visur“, “Sängerkrieg“ und den Rest der Setlist angenehm klingen zu lassen, fällt nicht schwer zu glauben. Aber die Mühe lohnt sich allemal.

Wie man es von IN EXTREMO gewohnt ist, fehlt ist in scheinbar keinem Lied an Pyros. Bereits zu “Sängerkrieg“ schießen im Sekundentakt meterhohe Flammensäulen Richtung Decke, während die Fans mit ihren Stimmen ein mehr oder weniger kräftiges “Ho Ho“ beisteuern. Richtig munter scheinen diese derweil noch nicht zu sein. Die pure Euphorie bleibt bisher aus. Ein Grund dafür ist allerdings nicht ersichtlich. Der Sound ist gut, wenn die Sackpfeifen auch manchmal etwas laut daher kommen. Die Halle ist atemberaubend und die Musik von IN EXTREMO ist mitreißend wie immer. Hinzu kommt, dass die Band ein paar Lieder in die Setlist aufgenommen haben, die es schon länger nicht mehr live zu hören gab. So auch das Lied, welches Micha an alle Frauen richtet: “Die Gier“ lässt einen Moment innehalten, lädt zum Träumen ein und hält die Pyros in Schach. Lange hält dieser Zustand jedoch nicht an. “Stalker“ vom letzten Nummer eins Album “Sterneneisen“ legt ordentlich zu und das Feuer in der Luft lässt diese gleich um ein paar Grad ansteigen. Trotz dem ein oder anderen neuen Lied, bleiben die Klassiker nicht aus, so wie “Liam“. Dabei ist der Klang der Uilleann Pipes (Ellenbogen Pfeife) von Flex der Biegsame gewaltig laut. Ein paar Dezibel weniger hätten es da wohl auch getan. “Normalerweise kann man hier jeden Pups hören“ entgegnet Micha grinsend.

 

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Nach “Liam“ greift Dr. Pymonte zu einem großen Blasinstrument, eine Art Horn, allerdings vollkommen gerade, und stimmt somit “Unsichtbar“ an. Der Titel, der im Studio gemeinsam mit Mille Petrozza von KREATOR eingesungen wurde, wird heute von Micha alleine gesungen. Der sympathische Harfenist Dr. Pymonte bekommt auch heute seinen kleinen Soloauftritt. Es scheint keinen Gig zu geben, bei dem “Vollmond“ nicht im Programm ist. Allerdings bekommt Andre nicht bei jedem Auftritt einen Schnaps gebracht. Mit im Harfensolo kommt Herr Otto auf die Bühne. In seinen Händen hält er ein Tablett mit einem kleinen Schnäpschen. Freudig nimmt Andre diesen in Empfang, bevor es mit “Vollmond“ weitergehen kann.

 

In Extremo

Mittlerweile hängt der Geruch von Schwefel in der gesamten Luft. Die Flammen und das Feuerwerk geben nun nicht mehr nur einen visuellen Reiz, sondern auch eine entsprechende Duftnote. Langsam ist das Publikum aufgtaut und darf sich über die beiden Lieder freuen, in denen mit voller Inbrunst das Leben besungen wird. “Viva La Vida“ und “Auf’s Leben“ sind derart unterschiedlich und erfreuen das Herz dennoch auf eine ähnliche Art und Weise. Mit ihnen ist allerdings auch der größte Teil des Konzerts vorüber.  IN EXTREMO verlassen für einen Moment die Bühne, welche kurz darauf von Marco und Andre wieder betreten wird. Mit einem unfassbar mitreisenden Intro geht der Auftritt mit „Küss mich“ weiter. Ebenfalls zu den Must Have zählt der “Spielmannsfluch“, während “Stetit Puella“ eher zu einer Seltenheit gehört.

Abgeschlossen wird der schöne Abend mit einem Haufen “Gold“, der nicht nur in Form des Liedes, sondern auch in Gestalt unendlich vieler, goldener Plastikschnipsel daher kommt. Während es sich zunächst nur um eine Schubkarre voll handelt, die Dr. Pymonte fröhlich auf seinen Kollegen und der Bühne verteilt, werden kurz darauf größere Geschütze aufgefahren, sodass bald sämtliche Fans von Gold berieselt werden.

 

In Extremo

“Villeman Og Magnhild“ rundet den Abend perfekt ab. IN EXTREMO haben es wieder einmal geschafft, ihre Fans zu begeistern, sie mit ihren Texten, ihrem Charme und den mittelalterlichen Instrumenten zu begeistern.

Setlist:

  • Sterneneisen
  • Frei zu sein
  • Krummavisur
  • Sängerkrieg
  • Zigeunerskat
  • Wind
  • Die Gier
  • Stalker
  • Zauberspruch No VII
  • Liam
  • Unsichtbar
  • Ave Maria
  • Siehst du das Licht
  • Vollmond
  • Rasend Herz
  • Viva La Vida
  • Küss mich
  • Stetit Puella
  • Spielmannsfluch
  • Gold
  • Villeman Og Magnhild

 

21.12.2011

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