M'Era Luna 2025
Düsternis bei strahlendem Sonnenschein

Abwechslung bis in die Nacht

Kurz vor Ende von UNIVERSUM25 wechseln wir zur Club Stage, wo SAMSAS TRAUM auftreten – live auf Festivals seltener vertreten. Die Setlist besteht ausschließlich aus älteren Hits, ergänzt um das ZAGER-&-EVANS-Cover „In The Year 2525“, gesungen mit Juliane Köbel. Klassiker wie „Ein Name Im Kristall“, „Endstation Eden“ und die „Kugel Im Gesicht“ sorgen für ausgelassene Stimmung, und Alexander Kaschte fordert wiederholt Circle Pits und Walls of Death.

FAUN lassen wir links liegen, gönnen uns lieber Cider vom Infield-Stand – generell ein starkes Getränkeangebot, wenn auch zu gesalzenen Preisen. FUNKER VOGT überzeugen mit alten Hits wie „Date Of Expiration“ und „Tragic Hero“, doch Neu-Sänger Bastian Polak reicht nicht ganz an Jens Kästel heran. JOACHIM WITT liefert schließlich eine Hitparade aus „Dämon“, „Die Flut“ und „Goldener Reiter“ – beeindruckend für seine 76 Jahre.

Nach einer Stärkung geht es zu SOLAR FAKE, deren eingängiger Synth Pop die Club Stage füllt. Anschließend zieht HEILUNG mit ihrem letzten Deutschland-Auftritt vor längerer Pause das Publikum in den Bann – ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst. EISBRECHER beschließen den Abend mit einer Mischung aus neuem Material und Klassikern, unterstützt von Sotiria und Joachim Witt. Ein perfekter Abschluss des zweiten Festivaltages.

Der M’Era-Luna-Sonntag – Abschied mit Highlights

Der letzte Festivaltag beginnt angenehm kühl, wir schlafen bis 10 Uhr. Den Newcomer-Slot von BEYOND BORDER verpassen wir, erleben aber MANNTRA mit energiegeladenem Folk Metal und crowdsurfendem Gitarristen. Nach dem Campabbau sind wir pünktlich zu VERSENGOLD wieder vor der Bühne, die neben ihrem regulären Set auch ein Akustik-Intermezzo mitten im Publikum spielen.

LACUNA COIL präsentieren „Sleepless Empire“ und mischen Klassiker wie „Heaven’s A Lie“ und „Enjoy The Silence“ darunter. Cristina Scabbia scheint der Zeit trotzen zu können – stimmlich wie optisch.

BLUTENGEL liefern heute glücklicherweise eine Setlist voller Fan-Favoriten: „Lucifer“, „Engelsblut“, „Reich Mir Die Hand“ und „You Walk Away“ sorgen für Stimmung, auch wenn der Sound nach dem ersten Song schwächelt.

Den krönenden Abschluss bilden SUBWAY TO SALLY mit dem kompletten „Nord Nord Ost“-Album zum 20. Jubiläum – ein Hitfeuerwerk mit selten gespielten Perlen wie „Schneekönigin“ und „Feuerkind“. Die emotionale Intensität ist spürbar, als Sänger Eric Fish nach „Feuerkind“ sichtlich bewegt eine Träne wegwischt. Mit „Post Mortem“, „Kleid Aus Rosen“ und dem „Veitstanz“ endet ein Auftritt, der im Gegensatz zu einer normalen SUBWAY-Show aufgrund seiner Seltenheit etwas ganz Besonderes war.

Viele bleiben noch für AND ONE, wir treten hingegen die Heimreise an. Das Schöne am M’Era Luna: Man muss keinen Urlaub nehmen, um es komplett mitzuerleben. Der Nachteil: Wer spät heimkommt, startet am Montag unausgeschlafen in den Alltag. Doch nach fast einer Dekade Pause war die Rückkehr jede Mühe wert – und bei der ersten, spannenden Line-up-Welle für 2026 sind wir sicher: Diesmal warten wir nicht wieder neun Jahre.