Prophecy Fest 2017
Der Weg nach Innen
Konzertbericht
Willkommen in Balve oder von Ordnungskräften verfolgt
Das Prophecy Fest fand nun schon zum dritten Mal in Folge in der Balver Höhle statt. Das namensgebende Label hatte einige werkseigene Bands und ein paar Freundes des Hauses versammelt, um das Publikum vor der Bühne zu begeistern. Präsentiert wurde eine, trotz verschiedener Genres, stimmige Mischung aus Musikern, beginnend mit Akustik-Duos wie DORNENREICH oder NOÊTA, über Black Metal-Gruppen wie SUN OF THE SLEEPLESS, und Post-Rocker wie SÓLSTAFIR bis hin zu lebenden – wenn auch langsam älter werdenden – Legenden wie David Tibet mit seinem Projekt HYPNOPAZUZU, um nur einige Namen zu nennen.
Geheimer Hauptdarsteller war aber die Balver Höhle selber. Hier sollen bereits in der Steinzeit ganze Sippen kampiert haben und der Sage nach soll ebendort Siegfrieds Schwert Balmung geschmiedet worden sein – Spuren davon wird man auf dem zubetonierten Boden allerdings keine mehr finden. Dennoch ist die Höhle beeindruckend groß und immerhin weitläufig genug, um eine Festivalbühne samt Publikum zu beherbergen. Auch der Sound ist glasklar und nicht so archaisch wie man zunächst annehmen möchte. Die Atmosphäre vor dieser Kulisse ist jedenfalls beispiellos.

Das Dörfchen Balve und die St.-Blasius-Pfarrkirche
Balve – machen wir uns nichts vor – ist trotz dieses außergewöhnlichen Festspielortes ein kleiner Ort auf dem flachen Land, mit all seinen Vorzügen und Unannehmlichkeiten. Das Netz ist schlecht, der scheinbar einzige Dönerladen im Ort hat nur Warsteiner im Kühlschrank und kaum standen wir eine halbe Minute biertrinkend vor unserer Unterkunft, näherten sich bereits die ersten Nachbarn, die uns für Einbrecher oder Satanisten oder beides hielten. Bevor sich also ein wütender Mob formieren und mit Mistgabeln bewaffnen konnte, flohen wir über geheime Schleichwege bis zur Balver Höhle.

Heimlicher Hauptdarsteller – die Balver Höhle von Außen
Dort, hinter schweren Vorhängen, welche die Sicht ins Innere versperrten, fanden wir Zuflucht und laute Musik. Das Festivalwochenende konnte also beginnen. (MT)
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