Secrets Of The Moon
Secrets Of The Moon

Für mich sind CODE der eigentliche und zentrale Grund, dieses Konzert zu besuchen. Die aus England und Norwegen stammende Band, auf Tour verstärkt durch Livedrummer Vooren und Zweigitarrist Andras, hat sich im Vorfeld schon durch wenige Gigs einen Ruf als exzellente Liveband erarbeitet, den ich gerne bestätigt sehen möchte. Das gestaltet sich, als die sympathisch und authentisch auftretende Band mit „Smother The Crones“, dem Opener vom neuen Album „Resplendent Grotesque“, loslegt, zunächst als erschwert: der Sound ist etwas verwaschen, die Drumtrigger scheinen nicht so recht zu greifen, und das Publikum ist nach dem Pagan-Metal-Frontalangriff tatsächlich vollständig ausgewechselt. Jetzt stehen nur noch 50 wild entschlossene Fans vor der Bühne, singen die eingängigen CODE-Refrains mit, nicken und lächeln selig ob der anspruchsvollen Musik, die von der Bühne donnert. Basser Vicotnik ist konzentriert und vertieft in seine songtragenden Basslinien, die beiden Gitarristen haben mit den vertrackten Riffs allerhand zu tun, nur der dämonisch wirkende Frontmann hat Zeit, das Publikum leidlich zu animieren. Trotzdem ist erkennbar, wie sehr CODE mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Vielleicht haben sie einen schlechten Tag erwischt, aber vollständig will der Funke zwischen Band und Publikum nicht überspringen. Erst beim letzten Stück des nur halbstündigen Gigs, dem schmissigen „Possession Is The Medicine“, kommt langsam Stimmung auf – leider zu spät. Trotz der guten Songauswahl aus beiden Alben, einer anständigen Performance und eines sympathischen Auftretens konnte CODE meine sicher sehr hohen Erwartungen an diesem Tag nicht erfüllen.