Thyrgrim
Ketzer Fest

Acht mehr oder weniger anerkannte Black-Metal-Bands, ein kleiner Club (der im Aufbau was von der Kirche hat, sodass man sich – auch wegen des Namens „Saint“ – fragt, ob es nicht früher mal eine gewesen ist) und eine gemütliche Zahl an Besuchern – das verspricht, ein ordentliches Black-Metal-Fest zu werden.

Der Spaß beginnt mit der Band NEBELSTURM, bei denen zwar schon eine gute Meute im Saal versammelt ist, aber wirklich Bewegung gibt’s hier nicht. Hier und da gibt es fliegende Haare, aber ansonsten bleibt’s stocksteif im Publikum. Kein Wunder, denn so wirklich mitreißen kann die Musik der Band nicht – das ist nichts besonderes.

Als nächstes sind HADER an der Reihe, welche zwar auch nicht wirklich mehr Bewegung erzeugen, deren Mucke aber ziemlich gut klingt. Soundmäßig ist das zwar wie bei den Vorgängern NEBELSTURM knarzig und unausgewogen, aber dafür kann die Band Sympathiepunkte sammeln. Die Musik funktioniert bestimmt auch auf Platte!

Danach stehen BLACK HORIZONZ auf dem Programm, deren leicht avantgardistisch wirkender Black Metal durchaus zu begeistern weiß. Der Sound ist hier schon besser und auch im Publikum passiert ein bisschen mehr.

Die darauffolgenden INFAUST habe ich wegen einer kurzen Pause leider nicht betrachten können, sodass das Programm für mich mit THYRGRIM weitergeht. Der leicht paganistisch angehauchte, melodische Black Metal der Band, die überaus sympathisch rüberkommt, kann auf Platte zwar überzeugen, hat live aber seine kleinen Schwächen: Diese Art von Schwarzstahl ist – zumindest für mich – eher was für das Sofa am Abend, als zum Headbangen und Abfeiern geeignet. Hinzu kommt, dass die Band ab und zu ein bisschen aus dem Takt gekommen ist. Na ja, Schwamm drüber: Den Leuten hat’s trotzdem ganz gut gefallen – zumindest gibt es guten Applaus aus dem mittlerweile gefüllteren Zuschauersaal.