Apoptygma Berzerk - Sonic Diary

Review

Galerie mit 13 Bildern: Apoptygma Berzerk - M'era Luna 2015

Oft denkt man über manche Leute oder auch Bands: „Tiefer kann man nicht mehr fallen.“ Stimmt nicht. Vor allem APOPTYGMA BERZERK beweisen seit einigen Jahren mit beeindruckender Konstanz, dass dies durchaus möglich ist. Inzwischen ist garnicht mehr genau festzustellen, wann der Verfall der einstigen EBM-Legende aus Norwegen angefangen hat. Zu stark setzen hier Verdrängungsmechanismen in Verbindung mit großer Enttäuschung ein. „Harmonizer“ gilt im Allgemeinen als Knackpunkt der musikalischen Entwicklung der Band um Mastermind Stefan Groth, doch dass anno 2006 die Norweger aussehen und klingen wie ein schlechter Großeltern-Klon von TOKIO HOTEL hat sich wohl kein Fan in seinen schlimmsten Albträumen jemals vorstellen können.

Über das letzte Album „You and me against the world“ ist schon genug geschrieben, diskutiert und geweint worden. Doch das Weinen geht weiter. Dass Stefan Groth immer mal wieder gerne eine Coverversion auf seine Alben oder Maxis packt, dürfte sich inzwischen rumgesprochen haben. Dass nun aber Kim Wildes 80er Hit „Cambodia“ dran glauben musste, ist ein weiterer Schritt in Richtung Abgrund und toppt unglaublicherweise die schon unfassbar schlechte Cover-Single „Shine On“. Es lebe der Kommerz und APOPTYGMA BERZERK auf VIVA und als Klingelton. Soweit so schlecht, wenn man nicht erneut noch tiefer fallen könnte. Da die Klingeltöne wohl nicht genug einbringen, hatte man im Hause APB die schlaue Idee, doch einfach den ganzen alten eingestaubten Cover-Kram auf eine CD zu pressen und unters Volk zu werfen. Es gibt sicher noch einige VIVA-Dappschädel, die diese noch nicht kennen und so praktischerweise nochmals Kohle in die Kasse spülen. So tummeln sich neben den angesprochenen Smashern „Cambodia“ und „Shine On“ noch sinnfreie Covers von Supersongs wie „Who’s Gonna Ride Your Wild Horses“, „Bend And Break“ oder „All Tomorrow Parties“, die schon damals keine Glanzpunkte in der Karriere von APB waren. Einzig bei „Fade To Black“ oder dem inzwischen völlig ausgelutschten „Electricity“ wird man ein wenig an die gute alte Zeit erinnert, aber auch diese Songs sind nicht mehr als kalter Kaffee und inzwischen schon x-Mal auf irgendwelchen Samplern veröffentlicht worden. „Nothing Else Matters“ gibt es originellerweise wieder nur als Hidden Track, „Enjoy The Silence“ sucht man vergebens. Macht aber auch nix, braucht eigentlich eh kein Mensch.

So ist „Sonic Diary“ ein heißer Anwärter auf das unnötigste Album des Jahres und das Einzige, das bleibt , ist die Spannung, was APOPTYGMA BERZERK als nächstes auf Lager haben, um noch tiefer zu fallen.

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22.12.2006

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