Behemoth
Shitfvn oder Godshit?

Special

Review: Hans Völkel

Mit ihrem neuesten Streich wollen BEHEMOTH diesmal wohl besonders heftig auf die Kacke hauen. Dabei ist der Albumtitel „The Shit Ov God“ selbst für die selten subtilen Polen ziemlich plump geraten und lädt sogar ein wenig zum Fremdschämen ein. Zumal auch die Lyrics des Openers „Shadow Elite“ eher nach Rebellion auf dem Pausenhof denn nach wirklich subversiven Inhalten klingen. Musikalisch gilt bei BEHEMOTH aber seit jeher die Devise „große Klappe und viel dahinter“, weshalb sich Nergal und Co. durchaus einen gewissen Vertrauensvorschuss verdient haben.

Große Klappe, aber auch viel dahinter?

Hier muss man allerdings nach ein paar Durchläufen feststellen, dass die Klappe diesmal vielleicht wirklich etwas größer als die Inspiration war. Die musikalische Entwicklung von BEHEMOTH seit „The Satanist“ mag in Teilen der Fangemeinde umstritten sein, man kann aber nun wirklich nicht behaupten, dass die Polen in den letzten Jahren auf der Stelle getreten sind. Wo BEHEMOTH ihren Sound zuletzt stets um ein paar Nuancen erweitert und den eigenen musikalischen Rahmen mit Schlenkern in Richtung Gothic, Doom und sogar Hard Rock ausgelotet haben, wirkt „The Shit Ov God“ jedoch überraschend unambitioniert.

Was keineswegs heißen soll, dass das neue Songsmaterial per se schlecht wäre, nur ist von der Experimentierfreude der jüngeren Bandgeschichte eher wenig zu spüren. Insgesamt weichen BEHEMOTH viel zu selten von ihrer erprobten Formel aus dem Wechsel zwischen hymnischem Midtempo und aggressiven Blastattacken, voller Pathos rausgebrüllten Refrains und jeder Menge Bombast ab. Stücke wie der Titeltrack oder „Shadow Elite“ wirken wie fürs Festivalpublikum konzipiert. Nur selten gibt es mal stilistische Ausreißer wie z. B. in Form gefühlvoller Heavy-Metal-Leads bei „Lvciferaeon“ oder einem satten Thrash-Part bei „Nomen Barbarvm“.

Kein Mist, aber auch nicht der heiße Scheiß

Mist verzapfen BEHEMOTH hier natürlich trotzdem nicht, dafür sind die Satansbraten viel zu routiniert. Aber genau da liegt der Hase im Pfeffer, denn „The Shit Ov God“ klingt über weite Strecken einfach zu sehr wie Dienst nach Vorschrift. Es fehlen die Aha-Momente, die man von einem neuen BEHEMOTH-Album inzwischen erwartet und gemessen an den bockstarken Vorgängern darf man hier schon von einer dezenten Enttäuschung sprechen. Davon können auch noch so plakative Provokationen nicht ablenken.

7/10

Einleitung
Review: André Gabriel
Review: Jannik Kleemann
Review: Johannes Werner
Review: Oliver Schreyer
Fazit

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09.05.2025

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