Behemoth
Shitfvn oder Godshit?

Special

Review: Oliver Schreyer

Die Polen haben sich in ihrer über 30-jährigen Karriere zu einem wahren Behemoth der Death Metal-Szene entwickelt und füllen mit ihren Tourneen mittlerweile riesige Hallen. Das Phänomen Antichrist ist zwar bei weitem nicht so groß wie z.B. einer Band wie SLAYER, aber bei aller Extreme schon beachtlich.

Nach den ersten Black Metal-Veröffentlichungen legten BEHEMOTH mit „Demogod“, „The Apostasy“, „Evangelion“ und zuletzt „The Satanist“ vier unglaublich intensive Alben nach, die die Qualitäten der Band endgültig festigten, aber mit dem letztgenannten Album einfach perfektionistisch am Limit musizierten. Den nachfolgenden Veröffentlichungen fehlt es an Innovation, Pfiff und auch am Mut, sich selbst neu zu erfinden.

„The Shit Ov God“ steht diesen Veröffentlichungen bis auf den dämlichen Plattentitel in nichts nach: Das Album ist gut gespielter und gut produzierter Proto-Death-Metal, wie man ihn von der Band erwartet, und jeder Song reiht sich nahtlos in das Live-Inferno von BEHEMOTH ein. Die Tatsache, dass man mittlerweile vermehrt auf reminiszierende Refrains und betonte Textpassagen setzt, um den Wiedererkennungswert zu erhöhen, anstatt musikalisch für Überraschungen zu sorgen, darf durchaus als Rückschritt gewertet werden.

Mit „The Shadow Elite“ startet das Album gut, aber unspektakulär, der tragende Track wird von mehrstimmigen Vocals unterlegt und bietet einige coole Leads. Das folgende „Sowing Salt“ lebt von seinen Ausbrüchen und wechselt ständig das Tempo. Der Titeltrack des Albums „The Shit Ov God“ ist auf ein extremes Mainstream-Publikum zugeschnitten: Refrain zum Mitsingen, ein Text, der in seiner plumpen Art an seiner Ernsthaftigkeit zweifeln lässt. Musikalisch greift man die Epik der großen Midtempo-Songs auf, macht aber mit dem flachen Rundumschlag viel von der Erhabenheit kaputt. Das Album hält durchgehend das Niveau und hat durchaus seine Momente, verliert aber viel durch platte Phrasendrescherei und lässt die Wut der 2000er vermissen.

„The Shit Ov God“ ist ein solides Album, das einen guten Eindruck hinterlässt. Mehr aber auch nicht. Musikalisch agiert die Band auf höchstem Niveau, macht die letzten Albumveröffentlichungen aber leider nur zu einer notwendigen Pflichtveranstaltung, um mit 2-3 neuen Songs wieder auf Tour zu gehen.

7/10

Einleitung
Review: Hans Völkel
Review: André Gabriel
Review: Jannik Kleemann
Review: Johannes Werner
Fazit

Galerie mit 30 Bildern: Behemoth - The Unholy Trinity Tour 2025 in Berlin

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09.05.2025

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