Judas Priest
"Firepower" - Das meint die Redaktion

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"Firepower" von JUDAS PRIEST

„Firepower“ von JUDAS PRIEST

JUDAS PRIEST haben seit „Painkiller“ keine durchweg überzeugende Scheibe mehr abgeliefert. Und das war immerhin 1990. Die heiß ersehnte Halford-Rückkehr „Angel Of Retribution“ ritt ausschließlich auf alten Großtaten rum, „Redeemer Of Souls“ klang mehr bemüht als gekonnt und was „Nostradamus“ sein sollte, fragt sich ein Großteil der Fangemeinde wohl heute noch. Die Phase mit Ripper Owens fällt bei den meisten Metalfans ohnehin genauso durch, wie die MAIDEN-Platten mit Blaze Bayley. Umso überraschender waren die ersten, durchweg positiven Stimmen, die Anfang des Jahres zu „Firepower“ durchs Netz kursierten. Bei den Fans trafen die Singles „Lightning Strike“, „Firepower“ und „Never The Heroes“ ebenfalls den richtigen Nerv. Haben JUDAS PRIEST also endlich zu alter Stärke zurückgefunden?

JUDAS PRIEST haben ihre „Firepower“ wiedergefunden

Der eröffnende Titelsong ist definitiv der geilste PRIEST-Opener seit Dekaden und ein verdammt fettes Heavy-Metal-Brett. Das Riffing erinnert an ACCEPT. Deren letzten vier Alben wurden bekanntlich von Andy Sneap produziert, der auch bei „Firepower“ hinter den Reglern saß. Genau wie der teutonischen Stahlschmiede, zimmert Sneap den Judaspriestern eine mächtige Soundwand. Unterstützt wurde er dabei von Tom Allon, der zum ersten Mal seit „Ram It Down“ an der Produktion eines JUDAS PRIEST-Albums beteiligt war. Vom saftlosen „Redeemer Of Souls“-Sound fehlt auf jeden Fall jede Spur und mit nur einem Song steckt „Firepower“ bereits die letzten drei Platten in die Tasche. Danach folgt es Schlag auf Schlag: „Never The Heroes“ sorgt für Gänsehaut, bei „Evil Never Dies“ wippt der Kopf sofort mit und „Children Of The Sun“ besticht durch Abwechslung. Dieses hohe Niveau halten JUDAS PRIEST durch nahezu alle 14 Songs. Mit einem Kauf von „Firepower“ kann somit kein Metalfan etwas falsch machen.

(9/10 | Dominik Rothe)

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28.03.2018

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3 Kommentare zu Judas Priest - "Firepower" - Das meint die Redaktion

  1. der holgi sagt:

    Ich höre Priest seit meiner frühen Jugend (ich bin Baujahr 66). Jede Priest VÖ hatte mMn Schwächen, auch hat die Band immer dem Zeitgeist gedient und klug geliefert, was gerade en vogue war. Erst Painkiller schien sich dem zu entziehen und wurde in einer Zeit veröffentlicht, in der man Metal glaubte für tot erklären zu können.

    Halford sowie auch Dickinson waren wohl der selben Meinung und versuchten sich zu erneuern, auf, sagen wir, etwas „moderneren“ Pfaden.

    Priest waren nie so stringent im Stil wie zB Maiden, das mit Maiden kann man auch langweilig finden, logisch, aber es zeigt mir eben auch wie kalkuliert Priest arbeiten.

    Die aktuelle Scheibe nun geht ein paar Schritte zurück und belebt den alten 80er Metal_Geist, ich vermute es gibt nicht wenige die ein wirkliches Comeback dieser Epoche erwarten, wir werden sehen wie heftig es wird.

    Die Euphorie über Firepower hat ganz sicher auch damit zu tun, das man Priest jetzt im sicheren Metal-Hafen weiss, keine Experimente, kaum Ausbrecher in der Setlist, alles wie erwartet und erhofft. Das ist völlig ok so, und es ist auch eine Sorte von „Alterswerk“ der Band. So sehe ich es.

    1. DieBlindeGardine sagt:

      „auch hat die Band immer dem Zeitgeist gedient und klug geliefert, was gerade en vogue war“

      Würde ich so nur bedingt sagen. Sie waren in den 80ern einfach Teil dieses Zeitgeistes, Heavy Metal ein noch junges Genre und Priest halt vorne mit dabei. Sie haben das Genre also tatsächlich eher mit definiert, als den entsprechenden Trends nachzulaufen. Das kann man ihnen finde ich wenn überhaupt für die Zeit nach „Painkiller“ vorwerfen, wo sich sowohl Halford mit Fight als auch der Rest von Priest mit „Jugulator“ und „Demolition“ an etwas moderneren Sounds versucht haben. Ein Album wie „Nostradamus“ war aber alles andere als en vogue und auch mit „Turbo“ ist man damals ein großes Risiko eingegangen und hat ja aus der Metalszene auch teilweise harsche Kritik abgekriegt.

      „Die aktuelle Scheibe nun geht ein paar Schritte zurück und belebt den alten 80er Metal_Geist, ich vermute es gibt nicht wenige die ein wirkliches Comeback dieser Epoche erwarten, wir werden sehen wie heftig es wird.“

      Kommt drauf an, was du unter einem wirklichen Comeback der Epoche verstehst, denn junge Bands wie Attic, Portrait, Ram oder Enforcer frönen ja schon seit einem Weilchen recht erfolgreich dem klassischen Heavy Metal der 80er. Und dann sind da ja auch noch so Truppen wie Visigoth und Atlantean Kodex, die sich bei den etwas verschrobeneren Relikten aus dieser Zeit bedienen. Will sagen, der 80er Metal feiert schon längst sein Comeback, dass jüngere Bands mit dieser Musik aber nochmal Arenen füllen wie Priest und Maiden in den 80ern wage ich zu bezweifeln. Das bleibt heute wohl nur noch den Originalen vorbehalten und selbst da bewegen sich eigentlich nur Maiden noch in dieser Größenordnung.

  2. metalfreak sagt:

    Ich persoenlich finde vor allem die letzten 2 Songs haette man sich wirklich sparen koennen, die sind so schwach das sie nicht mal als Bonus durchkommen.