
Inferno Festival 2025
In der Wiege des Black Metal
Konzertbericht
Inferno Festival Tag 4
Den letzten Vormittag nutzen wir für einen Besuch des Norsk Folkemuseum. Das Freilichtmuseum zur norwegischen Geschichte ist mit einer kurzen Busfahrt zu erreichen und bietet Originalbauten aus ganz Norwegen, die als kleine Dörfer wiederaufgebaut sind. Wir haben das Glück, dass es kostenlose Führungen gibt, sodass wir die sonst verschlossene Stabkirche von innen besichtigen können. Eine definitive Empfehlung.

Nicht die Stabkirche, sondern ein Speicher im Norsk Folkemuseum
Nach der frischen Luft geht es ins Rockefeller. LAMENTARI aus Dänemark machen den Anfang. Sie haben reichlich Kerzen angezündet, räuchern Salbei und tragen Capes in Black-Metal-Optik. Die Capes nimmt ihnen Fronter Daniel Lønberg zeremoniell ab; zum Vorschein kommt die Ästhetik von FLESHGOD APOCALYPSE. Denen ähneln sie auch sonst, wobei sie schwärzer unterwegs sind. Mit THUS bleiben wir in Dänemark. Auch sie spielen Death, aber geradliniger als ihre Vorgänger.
Bei SCHAMMASCH wird es schwarz. Ihr Einstieg ins Set wirkt holprig, denn sie kommen auf die hell erleuchtete Bühne, als die Musik noch spielt, und testen noch ein paar Dinge, um dann fließend in die Show überzugehen. Der etwas unzeremonielle Start stört aber nicht weiter. Musikalisch passt alles, und ihre Spannungsbögen samt Hypnosepotenzial wirken wie gewohnt. Der mehrstimmige Klargesang ist ein Feature, das Unvertraute wahrscheinlich nicht erwartet hätten.

OK, we get it
Im John Dee wird es garstig-schwarz mit NATTVERD. Danach beginnen mit NAGLFAR die großen Namen. Hier wird es melodischer. Die Band kredenzt ein ausgewogenes Set mit Songs verschiedener Alben bis in die Neunziger. Ob „Blades“, „The Darkest Road“ oder „Vortex Of Negativity“ – das Inferno-Publikum, stets unter dem stieren Blick von Fronter Kristoffer Olivius, ist begeistert. Es folgen BYTHOS im John Dee, dann sind TSJUDER im Rockefeller dran. Sie haben eine besondere Show vorbereitet. Sie spielen zuerst ihr eigenes Set und im Anschluss noch sechs BATHORY-Songs. Damit nicht genug: Als Gast stößt der ehemalige BATHORY-Bassist Frederick Melander zur Band.
Der Endspurt beginnt. Im John Dee schnallen sich CELESTE die Stirnlampen um; im Anschluss kommt mit BEHEMOTH der letzte Headliner des Wochenendes. Mit „The Shadow Elite“ gibt es direkt einen Song vom neuen Album „The Shit Ov God“. Auch den Titeltrack werden sie spielen. Nergal reminisziert in einer Ansage, wie groß das Rockefeller bei ihrem ersten Auftritt auf dem Inferno Festival gewirkt hat. Dieses Mal ist es das kleinste Venue der Tour. Die Message: Dranbleiben. Mit einem guten Mix aus neuen Stücken und Klassikern geht es weiter, bis „O Father O Satan O Sun!“ den letzten Auftritt des Inferno Festivals beschließt.

Behemoth auf dem Inferno Festival 2025
Essen und Getränke
Da sich das Festival mitten in der Stadt befindet, ist man nicht auf die Verpflegung vor Ort angewiesen. Ein Foodtruck vor der Tür und ein veganer Stand auf der Dachterrasse sind vorhanden. Beide bieten typisches Fast Food an. Neben dem Rockefeller gibt es eine bei Festivalgänger:innen beliebte Food Hall mit breiter Auswahl und passablen Preisen. Bei Restaurants sollte man sonst 20 Euro für eine Mahlzeit einplanen.
Im Rockefeller und John Dee gibt es ein gut trinkbares Standardbier vom Zapfhahn sowie – je nach Bar – eine Auswahl weiterer Biere (u. a. IPA), Weine, Spirituosen und Softdrinks. Der Bierpreis von über 10 Euro lädt dazu ein, einfach mal weniger zu trinken. Kostenloses Wasser steht an allen Bars bereit.

Einen Dimmu Burger, bitte
Verpasst
Das Inferno Festival und die Inferno Music Conference bieten so viel, dass man nicht alles mitnehmen kann. Bleibt nur die Rückkehr im nächsten Jahr. Verpasst haben wir aufgrund der Konferenz und des Sightseeings die Clubshows. Außerdem die Metal Fashion Show, die Inferno Metal Auction, das Drag Bingo und die Edward-Munch-Tour. Auch die Panels „Smashing Through Walls: Metal In The Middle East“ und „Metal In Mainstream“ hätten wir gerne besucht. Von Oslo hätten wir gerne mehr gesehen. Der Sonderpreis für das Hotel gilt übrigens die ganze Woche, sodass sich eine Verlängerung des Aufenthalts lohnt.
Kassensturz
Was kostet so ein Besuch des Inferno Festivals? Die Early-Bird-Tickets für den 02.-05. April 2026 gibt es aktuell für 275 Euro. Regulär waren es dieses Jahr 333 Euro. Die Konferenz, die eher für Leute aus der Musikindustrie interessant ist, hat dieses Jahr 67 Euro gekostet. Das Kombiticket für beides gab es für 375 Euro. Der Black-Metal-Sightseeing-Bus kostet extra, 75 Euro. Hinzu kommen Kosten für das Hotel (85 Euro pro Nacht im Einzelzimmer) und den Flug (250 Euro). Die Preise können sich natürlich ändern, auch wegen des Wechselkurses zur norwegischen Krone. Andere Ausgaben hängen von den persönlichen Vorlieben ab. Hier ein sparsames Rechenbeispiel ohne Konferenz:
Early-Bird-Ticket: 275 Euro
+ Flug: 250 Euro
+ Hotel, fünf Nächte: 425 Euro
+ Black-Metal-Bus: 75 Euro
+ Ausgaben (fünf Tage): 250
Insgesamt: 1275 Euro
Hat sich das gelohnt? Wir finden, ja! Ein Kurzurlaub mit schicker Unterkunft, Unterhaltung ohne Ende und toller Atmosphäre in einer Metal-Bubble – unsere Erfahrungen haben uns überzeugt.

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Angela
































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