Samael
Obituary - Frozen In Time Tour

Nachdem mein Erinnerungsvermögen an den letzten SAMAEL-Auftritt auf dem Bretthart Open Air 2005 Alkoholbedingt (hüstel) leider sehr nebulös ist, war ich auf die Schweizer doch schon ziemlich gespannt. Hatte ich doch die Eidgenossen zuvor schon viele Jahre nicht mehr auf der Bühne erlebt. So enterten die Innovatoren gegen 20.30 Uhr die Bretter dieser Welt vor einer mittlerweile ganz ansehnlichen Menschenmenge. Allen voran Bassist Masmiseim zeigte sehr viel Spielfreude und schien sehr motiviert. Die Fans tanzten oder bangten ausgelassen zu den harten, kalten und elektronischen Beats. Sänger Vorph gestikulierte wieder sehr viel und konnte mit seiner charismatischen, dunklen Stimme überzeugen. Allerdings bestätigte sich für mich wieder einmal der Eindruck, dass SAMAEL am besten in der Disco oder in der heimischen Anlage funktionieren. Irgendwie wirkt zumindest auf mich alles zu statisch, zu gekünstelt und emotionslos. Die düstere, klinisch kalte und nahezu perfekte Elektro-Metal-Diskomusik kommt Live meiner Meinung nach irgendwie nicht richtig in Schwung. Dies sahen wohl Großteile des Publikums anders und ließen sich durchaus mitreißen. Zugegeben, die Sound-Atmosphäre auch bei den neueren Stücken ist sehr dicht, doch richtig groß sind SAMAEL, wenn gerade ältere Songs wie „Baphomet’s Throne“ oder „Rain“ gespielt werden. Natürlich durften auch wieder die Percussion-Einlagen von Keyboarder XY nicht fehlen. Fazit: für mich ein eher langweiliger Auftritt, für andere wohl sehr unterhaltsam.