Hate - Erebos

Review

Galerie mit 5 Bildern: Hate - European Totenritual Crusade 2017 in Wien

HATE kommen aus Polen und spielen Death Metal, schon seit 1990. Dass man dabei im Schatten der wenig später gegründeten BEHEMOTH landen kann, bevor man sich versieht, leuchtet angesichts der Konstant anwachsenden Prominenz der Männer um Nergal ein. Warum man dann allerdings, wie HATE Anno 2010 mit „Erebos“ wirklich jedes einzelne Merkmal jener zu kopieren sucht, erschließt sich nicht so wirklich.

Ernsthaft, bis hin zu Artwork und Promofotos Kopieren ATF Sinner und seine Musikerkollegen die aktuellen Entwicklungen im Hause BEHEMOTH peinlich genau. Das macht selbstverständlich auch vor der Musik nicht halt: „Erebos“ eröffnet mit dem orientalisch angehauchten Akustik-Intro „Genesis“, das sofort die Assoziation zu „The Apostasy“ aufleuchten lässt. Auch der Einstieg in das folgende „Lux Aeterna“ offenbart nicht ein einziges Alleinstellungsmerkmal. So geht das auch die komplette Spielzeit der zehn Stücke weiter. Wäre da nicht ein bestechender Unterschied, wäre es kaum möglich zu sagen, mit welcher Band man es hier eigentlich zu tun hat: HATE sind nicht BEHEMOTH. Punkt, aus, Ende.

Auch wenn sich über die technischen Fähigkeiten der Musiker kein böses Wort verlieren lässt, gelingt es ihnen zu keiner Sekunde, den überwältigenden Komplexitätsgrad oder die atmosphärische Dichte von „Evangelion“. Auch wenn Frontmann Sinner routiniert schöne Riffs im Darski-Stil abfeuert und Schlagzeuger Hex wuchtig und tight die Felle bearbeitet, bleiben sie hinter den so unglaublich offensichtlichen Vorbildern immer einige Meter zurück. An wesentlichen Stellen setzen sie weniger auf Technik denn auf mächtige Grooves, die für sich genommen effektiv sind, im Gesamtbild der detailgetreuen Kopie aber als Mangel erscheinen.

Der Vorwurf der dreisten Kopie ist natürlich ein starker, aber es kann schlicht kein Zufall sein, dass HATE Jahr für Jahr um einige Veröffentlichungen hinterher hinken und sich mit jedem neuen Album näher an den Post-„Thelema.6“-Sound heran bewegen. Das kann man bei den Helden der eigenen Jugend machen, das ist im Metal sogar alles andere als unüblich. Aber sich so bemüht in den Schatten anderer zu Stellen und die eigene Nische so bewusst zu verweigern, ist hoch fragwürdig.

„Erebos“ ist musikalisch trotz allem nicht übel. Wer über die dummdreiste Uninspiriertheit hinwegsehen kann, freut sich gewiss über den professionell produzierten Death/Black-Hybriden, der mit seinen melodiösen Momenten und dem wuchtigen Groove zwar sehr gefällig wirkt, aber von jemand anderem bereits vor einigen Jahren besser gemacht wurde.

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17.11.2010

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5 Kommentare zu Hate - Erebos

  1. honksen sagt:

    Hmm, beide Cover greifen ein sakrales Thema auf, und sie sind schwarzweiss. So gesehen, ja stimmt, das ist bestimmt eindeutig abgekupfert. Und wenn man schon mal in Fahrt ist, dann kann man ja komplett ignorieren das dies eine eigenständige Scheibe ist, und nichts mit dem genannten Vorbild zu tun hat. Aber das ist ja Death Metal – ist bestimmt auch abgekupfert – aber lassen wir das.

    8/10
  2. jimbob sagt:

    Dämliches Abkupfergeschwätz. Wenn unser Reviewer vorher eine Manowar-CD gehört hätte, dann hätte er da auch noch Parallelen entdeckt. Einfach paranoid. Die 2 Jahre Wartezeit haben sich gelohnt. Wer die früheren Werke von der Band mag, der ist hier allerbestens bedient.

    9/10
  3. Anonymous sagt:

    Also die parallelen kann man schon deutlich erkennen das stimmt , aber ich denke nicht dass Hate gezielt Behemoth nachahmen wollten..

    Was die Scheibe betrifft , muss ich ehrlich sagen dass ich enttäuscht bin. Die ersten 2. songs sind noch richtig \"geil\" , aber alles danach ist im Prinzip langweilig und es kommt auch kein Höhepunkt oder irgendendeine mitreißende Melodie heraus. Schade irgendwie , die Alben Anaclasis und Morphosis waren nochrichtig geil wobei bei Morphosis teilweise auch schon langweilige parts dabei waren. Anaclasis ist meiner Meinung nach das geilste Hate Album , von vorn bis hinten super genial. Erebos ist leider irgendwie Ideenlos und viel zu getragen.

    Ich gebe trotzdem 7 Punkte weil ich die Band mag 😀 aber im Prinzip ist das Album nur 6 Punkte wert. Mal sehen evtl hör ich mich ja noch bissl mehr rein…

    7/10
  4. Anonymous sagt:

    Ich kann den Vorwurf der Abkupferei auch nicht verstehen… nicht zuletzt aus dem Grund, dass Hate mit \"Anaclasis… \" ein Vorzeige-Album erschaffen haben, an das eben Behemoth bis heute nicht herangekommen sind! ( meine Meinung:-) Auch abgesehen davon ist Erebos für mich lockere 9 Punkte wert. Die neue Behemoth – DVD finde ich auch total gelungen! Ist doch auch für uns Fans genial, dass es mehrere Bands gibt, die einen ähnlich genialen Stil verfolgen.

    9/10
  5. Alexander sagt:

    Der Reviewer hat 3/4 seines Textes dazu verwendet um zu erklären wie ähnlich zwei Bands sind… Über das Album an sich hat er nicht viel gesagt… Klar klingen die Bands sehr ähnlich, aber soll das ernsthaft das einzige Argument für 4 Punkte Abzug sein? .. Naja, ich find die Scheibe stark!

    8/10