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Savatage - Sirens And The Dungeons Are Calling

Review

Auch wenn SAVATAGE vermutlich nicht mehr unter ihrem Namen musizieren werden und die letzten Veröffentlichungen der Band nicht unbedingt überragend waren (z.B. “The Wake Of Magellan“), kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Jon Oliva und sein leider viel zu früh verstorbener Bruder Criss eine Ausnahmestellung in der Metal-Szene inne hatten. Im Rahmen der Wiederveröffentlichung des kompletten Backkatalogs von SAVATAGE wird dies mehr als deutlich.

Die hier vorliegende “Sirens & The Dungeons Are Calling: The Complete Session“ beinhaltet logischerweise die Titelgebenden Scheiben, nämlich das 1983er Debüt “Sirens“ und die ein Jahr später erschienene EP “The Dungeons Are Calling“, die vor allem eines zeigen: Eine hungrige Band, die sich ihrer Stärken durchaus bewusst ist. Schon beim Debütalbum konnte man erkennen, wie gut Criss und Jon sich beim Songwriting verstanden und welch kompositorische Glanzleistungen mit den Jahren noch folgen würden, war damals auch schon anhand von Nummern wie “Sirens“, “Scream Murder“, “The Dungeons Are Calling“ oder “City Beneath The Surface“ zu erahnen. Auf der einen Seite standen die Riffs von Criss, die immer präzise und messerscharf auf den Hörer einprasselten, sowie sein geniales, völlig eigenständiges Solospiel. Beides machte die Songs zu den Klassikern, die sie heute sind. Auf der anderen Seite war die Stimme mit ihren hohen Schreien von Jon Oliva, die sich den Nummern perfekt anpasste und das totale Metal-Feeling vermittelte. Jons Vorliebe für wesentlich epischere Songs schimmerte auf beiden Werken nur dezent durch und so kommen die Songs energiegeladener und aggressiver daher.

Das alles ist heute bei dem Re-Release der beiden Scheiben natürlich kein Stück anders. Mit Blick auf den kompletten Backkatalog kann man aber sagen, dass SAVATAGE im Laufe der Jahre immer softer – nicht zu verwechseln mit kommerzieller – geworden sind. Das mag am orchestralen Element liegen, das immer wichtiger wurde. Vielleicht auch daran, dass nach Criss Olivas Tod die phänomenalen Riffs (und der Biss) fehlten. Alles reine Spekulation. Fakt ist jedenfalls, dass SAVATAGE mit ihren ersten beiden Veröffentlichungen ziemlich intensive Stücke präsentierten, die zu begeistern wussten.

Die Neuauflage kommt, wie alle noch folgenden, in einem Digipak und mit neuen Liner-Notes von Jon Oliva daher. Ebenfalls bei allen neuen Versionen gleich ist der akustische, neu eingespielte Bonustrack. Im Fall von “Sirens & The Dungeons Are Calling: The Complete Session“ ist dies die bereits 1985 auf “Power Of The Night” veröffentlichte Nummer “In The Dream”. Meine Ohren hätten, ob des gruseligen Gesangs, gerne darauf verzichtet diese Version des Songs zu hören. Mit so etwas tut sich auch der Mountain King keinen Gefallen. Über derartige Interpretationen eigener Songs sollte in Zukunft besser der Mantel des Schweigens gelegt werden. Wie dem auch sei. Das Restmaterial ist selbstverständlich über jeden Zweifel erhaben. Für Neueinsteiger sicherlich eine lohnende Anschaffung, da man hier erstmals beide Alben auf einer CD geboten bekommt.

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07.08.2010

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1 Kommentar zu Savatage - Sirens And The Dungeons Are Calling

  1. Anonymous sagt:

    "City Beneath The Surface" mit diesem METALLICA-Riff ist m.E. DER Härtner-Hit von SAVATAGE. Und der Song "Sirens"… Überhaupt, diese LP’s sind noch richtig klasse; wie auch das kommerziellere "Power Of The Night" und "Hall Of The Mountain King" natürlich. Zwischen 9 und 10.

    9/10