Trick Or Treat - Ghosted

Review

Galerie mit 24 Bildern: Trick Or Treat - We are getting old don't miss this Tour 2024 in Stuttgart

Wenn man weiß, dass TRICK OR TREAT ihre Karriere als HELLOWEEN-Coverband begonnen haben, fällt die musikalische Einordnung nicht schwer: Fröhlicher Power-Metal der europäischen Schule, dem der Schalk ganz besonders tief im Nacken sitzt. Dabei gehen die Italiener nicht gar so klamaukig zu Werke wie ihre auf hintersinnige Parodien spezalisierten Landsmänner NANOWAR OF STEEL, was sie jedoch keineswegs vor fragwürdigem Humor und mit nerdigen Insider-Pointen gespickten Kalauern bewahrt.

TRICK OR TREAT hört man ihre italienische Herkunft an

Am ausgeprägten Italo-Akzent von Sänger Alessandro Conti, der gerade im Titelsong besonders ohrenfällig wird, werden sich garantiert die Geister scheiden. Denn auch wenn TRICK OR TREAT eindeutig „Ghosted“ auf ihr – ebenfalls von Multitalent Alessandro Conti geschaffenes – Albumcover gedruckt haben, klingt die Refrainzeile viel eher nach „I’m disgusted!“ – was hinsichtlich der Songqualität dann aber doch ein unangemessen harsches Urteil wäre. Signore Conti kann hier so wenig aus seiner Haut, dass er den Schweden TWILIGHT FORCE durch sein dortiges Engagement ebenfalls längst einen mediterranen Mantel angezogen hat. Für uns Deutsche, die an der englischen Aussprache ihrer einheimischen Sängerrrriege noch nie ein gutes Haar gelassen haben, ist eine solche Schrulligkeit natürlich schwer zu ertragen, der starken Sangesleistung tut der erkennbare Akzent allerdings ebensowenig einen Abbruch wie den musikalischen Qualitäten von TRICK OR TREAT insgesamt.

Thematisch springen die Italiener recht wild zwischen Horrorfilmen, Computerspielen und anderen Nerd-Favoriten hin und her. Unter anderem kommen „Army Of Darkness“ („Evil Dead Never Sleeps“), „A Nightmare On Elm Street“ („Bitter Dreams“) und „Friday The 13th“ („The 13th“) zu Ehren, während die Huldigungen der Comic-Reihe „Dylan Dog“ („Craven Road“) und des Arcade-Automatenspiels „Polybius“ (im mit einem unverschämt eingängigen Refrain gesegneten gleichnamigen Song) der Band einiges an Nerd-Credibility einbringen. Für ihre räudige Ode an die Piraten-Adventure-Reihe „Monkey Island“ („Return To Monkey Island“) müssen TRICK OR TREAT dann gesanglich aber doch schwerere Geschütze auffahren und holen sich den schottischen Freizeit-Freibeuter Chris Bowes (ALESTORM) zur Unterstützung mit an Bord. Als zweite Gästin darf zudem Adrienne Cowan (AVANTASIA, SEVEN SPIRES) das fetzige „Bloodmoon“ mit ihrem Gesang endveredeln.

„Ghosted“ ist für ein gutes Dutzend Hördurchgänge gut

Ausreichend Abwechslungsreichtum ist auf „Ghosted“ also definitiv vorhanden. Dabei verzichten TRICK OR TREAT (vom abschließenden Achtminüter „Bitter Dreams“ einmal abgesehen) bewusst auf komplex verschachtelte Kompositionen und geben simpel gehaltenen, eingängigen Songs den Vorzug. Das sorgt für eine schnelle Zugänglichkeit und kurzweilige Unterhaltung, wohingegen die Langzeitwirkung eher begrenzt ausfällt. Macht aber nix, denn für ein gutes Dutzend Hördurchgänge ist „Ghosted“ allemal gut – was ohnehin mehr sein dürfte als das von Spotify für alle Ewigkeit verdorbene Streaming-Volk einem Album heutzutage noch an Spielzeit einzuräumen bereit ist. Außerdem haben TRICK OR TREAT mit dem gleichermaßen trashig-albernen wie eingängig-genialen Zirkus-Hit „Dance With The Dancing Clown“ eine ganz besondere Perle im Angebot, die wohlige Erinnerungen an die besten Zeiten der noch immer schmerzlich vermissten EDGUY wachruft.

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17.04.2025

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