Unleashed - Fire Upon Your Lands

Review

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UNLEASHED sind der unerschütterliche Fels in der Brandung und „Fire Upon Your Lands“ ist ein massiver, mächtiger Brocken darin. Die von Johnny Hedlund und seinen Wikingern dort eingemeißelten Runen sind mehr als ein Versprechen, sie sind ein Schwur.

UNLEASHED – der Fels in der Brandung

Seit über 35 Jahren sind und bleiben UNLEASHED ein Garant für klassischen schwedischen Death Metal der alten Schule. In nahezu regelmäßigen Abständen entfesseln die beständigen Todesblei-Veteranen einen neuen Sturm an heldenhaften, kraftvollen Schlachthymnen und haben dabei nie ihren Thorshammer abgelegt. „Fire Upon Your Lands“ ist das inzwischen 15. Studioalbum und setzt die in der nordischen Mythologie eingebettete Geschichte der Vorgänger „Odalheim“ (2012), „Dawn Of The Nine“ (2015), „The Hunt For White Christ“ (2018) und „No Sign Of Life“ (2021) fort. Dabei weicht die schwedische Todesblei-Institution nicht einen Fußbreit von ihrem unverwechselbaren, charakteristischen Viking Death Metal ab. Die Saga über die unerbittliche Jagd nach dem „White Christ“ geht ungebrochen weiter.

Die unerbittliche Jagd geht weiter

Eröffnet wird das Schlachten-Epos von „Left For Dead“. UNLEASHED mischen hier klassischen Heavy Metal mit aggressivem Death Metal. Massive Riffs, melodische Gitarren, treibende Rhythmen, wuchtiges Schlagzeug, dann entfesseln die Schweden nunmehr rasend, mit fliegenden Leads im Schlachtgetümmel ihre volle Wut. Hedlund geifert harsch, bissig wie inbrünstig über das Schicksal des gefangenen Sohnes von „White Christ“, der zwischen Himmel und Vergessen taumelt. Gekrönt wird der Opener von einem richtig starken Gitarrensolo. Alles bekannte Zutaten, gekonnt und stimmig miteinander verwoben, typisch UNLEASHED.

„A Toast To The Fallen“ ist noch harscher. Brachiale Blast-Beat-Stürme und groovendes Midtempo wechseln sich geschickt ab, erbarmungsloses wie vielseitiges Schlagzeugspiel, prägnante bis komplexe Riffs, melodische Leads, alles dynamisch, präzise wie zerstörerisch und zugleich atmosphärisch. „The Road To Haifa Pier“ schlägt in eine ähnliche Kerbe; direkt, treibend aggressiv, ohne Überraschungen. Frischer im Kontext von UNLEASHED wirkt da „War Comes Again“ mit seiner spannenden Struktur. Hier gibt es druckvolles Uptempo über wieselflinke Blast Beats bis hin zu fast schon chaotischen Passagen, explosive Riffs und harmonische wie sinistre Leads, Hedlund Growls und gesprochene Parts. In dem stark komponierten Stück stellen die Schweden ihre Fähigkeiten super heraus und wirken bissig wie hungrig.

Der Titelsong „Fire Upon Your Lands“ ist kompakt gehalten, im Midtempo stampfend, mit vielschichtiger Gitarrenarbeit, eine Kampfansage! Das brutale wie fordernde „Loyal To The End“ lebt von seinen Tempowechseln und einer ordentlichen Portion Pathos im Refrain. UNLEASHED bieten mit „Midjardarhaf“ mehr Düsternis und Atmosphäre, schleppender, melodischer einerseits, dann wieder die tiefen Gitarren und Johnnys derbe Growls, die für die rohe Kraft stehen und ein kontrastreiches Bild zeichnen. „Hail The Varangians!“ ist eine typische Hymne mit epischem Charakter, schnellen Strophen, eingängiger Refrain und kernige Riffs.

Das Niveau bleibt hoch. Das epische „To My Only Son“ mischt düstere Melodien mit pfeilschnellen Gitarren, Pathos mit nordischer Kälte. „Hold Your Hammers High!“ ist UNLEASHED pur. Hymnisch, mit mächtigem Mitsing-Refrain, treibende Rhythmen mit ordentlich Doublebass, kraftvolle Riffs und kriegerische Melodien. Das Finale bildet das aggressive „Unknown Flag“ mit hoher Geschwindigkeit, fesselnde Melodien und schwere Riffs.

Die gelungene, ausgewogene Produktion fängt sowohl die rohe Energie als auch die tiefe Klarheit ein. Druckvoll, transparent und präzise.

UNLEASHED bieten auf „Fire Upon Your Lands“ ihre typischen mitreißenden Hymnen mit allen Trademarks wie Mitsing-Parts, tiefergestimmte Gitarren mit wuchtigen Riffs, melodische Soli, grollender Bass, die markanten, präsenten Growls. Aggressive Eingängigkeit, Melodie und technische Finesse sind das unerschütterliche Fundament. Dabei gelingt es den Schweden, innerhalb ihrer eigenen Klangwelten griffiger, druckvoller und forscher zu klingen und sich nicht einfach zu wiederholen. Dazu tragen nicht wenige Thrash-Riffs sowie das teils ordentlich gehobene Tempo bei, was für Abwechslung und Spannung sorgt. Alben wie „Hell’s Unleashed“ oder „Sworn Allegiance“ ziehen da deutlich den Kürzeren. „Fire Upon Your Lands“ zeigt UNLEASHED lebendig, hungrig, kampfbereit und spielfreudig. Das Album ist ein epischer Ritt.

Ein epischer Ritt

UNLEASHED bleiben natürlich auch mit „Fire Upon Your Lands“ immer noch UNLEASHED. Gekonnt spielt die Band mit lebendiger Kraft alle ihre Stärken aus, bietet dazu noch erfrischende Nuancen in ihren spannenden, mitreißenden Hymnen. Eine würdige Erweiterung des eigenen Schaffens!

13.08.2025

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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3 Kommentare zu Unleashed - Fire Upon Your Lands

  1. ClutchNixon sagt:

    Auf „Open Sea“ reimt sich ganz wunderbar KI. Dann lieber gar kein Video.
    Zur Mucke, respektive den bisher veröffentlichten Songs: Ja. Unleashed eben. Immer schon da, aber nie wirklich gut.

  2. dritsec sagt:

    Die vielen guten Reviews und eine Empfehlung eines guten Freundes brachte mich zum Hören obwohl Death Metal allgemein nicht wirklich mein Genre ist. Ich muss sagen mir ist es zuviel Krawall und brachiale Kraft. Musikalisch wissen die Musiker mit ihren Instrumenten umzugehen. Aber melodisch oder emotional könnte mich hier nichts wirklich packen. Von daher meine Standardbewertung bei formal gut gemachten Alben, die ich persönlich jedoch nie wieder (auch nicht einzelne Songs) hören werde.

    3/10
  3. BZ sagt:

    Ich stimme der Rezension weitgehend zu. Ein starkes Unleashed-Album, wenngleich es natürlich nicht an die ersten beiden Alben (Where No Life Dwells und Shadows in the Deep) heranreicht. Aber es ist (mindestens) so gut wie die beiden – ebenfalls starken – Voränger The Hunt for White Christ und No Sign of Life. Unleashed werden keinen Innovationspreis mehr gewinnen. Aber sie stehen für geradlinigen, schnörkellosen Death-Metal, der richtig viel Bock macht. Und das unterstreicht Fire Upon Your Lands eindrucksvoll.

    8/10