Enslaved
Der Diskografie-Check

Special

Enslaved - Monumension Cover Artwork

Monumenion (2001)

Text: Eckart Maronde

“Mardraum” war der Beginn der progressiven Ära bei ENSLAVED – und “Monumension” führte diesen Weg fort. Dabei ist beiden Alben ihre Sperrigkeit gemein, aber auch die Aufgeschlossenheit gegenüber Neuerungen. Orgelsounds? Kein Problem. Verhaltene Passagen? Klar. Vocals zwischen dem bekannten Black-Metal-Krächzen und monströsem Grunzen? Immer her damit. Hinzu kommen Kompositionen, die gerade im Gitarrenbereich mit allem brechen, was ENSLAVED in den ersten Jahren ihrer Existenz veranstaltet haben.

„Monumension“ ist sperrig – und enthält eine Überraschung

Allerdings erfordert die veränderte thematische Herangehensweise auch Neuerungen. Schließlich geht es schon auf dem Vorgänger “Mardraum” nicht mehr nur um die wikingerzeitlichen Mythenüberlieferungen, sondern um einen nach innen gekehrten Blickwinkel. Und der offenbart eben ein paar Abgründe, die halt auch musikalisch stimmig umgesetzt werden wollen. So sind straightere Songs wie “The Voices” deutlich in der Minderheit. “Vision: Sphere of the Elements – A Monument Part II”, “The Cromlech Gate” oder “Enemy I” sind hingegen deutlich sperriger, “The Sleep: Floating Diversity – A Monument Part III” fast schon von Seventies-Progressivität getragen. Als kleines Bonbon für alle Wikingerjünger endet das Album mit dem schamanisch trommelnden und mit ausgeklügelten Chorarrangements versehenen “Sigmundskvadet” – allerdings macht bereits der Zusatz “performed by HOV” deutlich, dass es sich hierbei um ein Experiment außerhalb der Reihe handelt – ein einmaliges obendrein, wie sich zeigen sollte.

Insgesamt ist “Monumension” sicherlich kein Album aus der ersten Reihe der ENSLAVED-Diskografie – es hat aber gegenüber “Mardraum” den deutlich angenehmeren Sound und gegenüber “Blodhemn” einen wesentlich interessanteren Ansatz.

Sammlungswürdig: Auch hier gilt: nur für fortgeschrittene Fans

Highlights: The Voices, Sigmundskvadet

Galerie mit 29 Bildern: Enslaved - European Spring Tour 2024 in Berlin

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Quelle: Unsere Plattensammlungen
16.10.2020

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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2 Kommentare zu Enslaved - Der Diskografie-Check

  1. route666 sagt:

    Schöner Überblick über das Werk dieser wirklich außergewöhnlichen Band. Allerdings sehe ich die Vertebrae nicht als must have. Diese Idee mit dem organischeren Sound war für mich ein Schritt in die falsche Richtung. Die Blodhemn sehe ich auch nicht als ganz so schlimm an, der Sound ist allerdings wirklich dated. Mit E bin ich auch nicht so recht warm geworden.

  2. Knirps sagt:

    Hi. Ich fände eine Retroperspektive schwierig wenn ich die Diskogaphie nicht mit jedem Erscheinen zu seiner jeweiligen Zeit miterlebt hätte. Meine Meinung zu den Empfehlungen ist ziemlich gegenläufig.
    Mein erstes Album war 1993 die Split CD mit Emperor „Hordanes Land“. Für mich waren beide Bands extrem Innovativ und dem Black Metal habe ich beide nicht zugeschrieben. Das Songwriting und Gitarrenspiel ist seit 1993 progressiver als ne Gorgoroth Knallbüchse. Enslaved haben aber von der Black Metal profitiert.
    Für mich sind „Vinkingdingsda Veldi“ und „Frost“ eher Nullnummern und keine guten Alben, eher ne Stilfindung. Bis schließlich mit „Eld“ und „Blodhemn“ Eigenständigkeit gefunden wurde. Neben „Hordanes Land“ sind dies mein Top 3 der Band. Daneben finde ich kein weiteres Album besonders gut. Das aktuelle Trotzdem ist eine meiner Favoritenbands, allerdings neben ca. 100 anderer Favoriten.
    Ab 2000 ging es erst ins Experimentelle statt ins Progressive. Das hat mit Ivars Studium zu tun. Zu dieser Zeit war er viel zu Hause und mit Aufnahmen und Experimenten beschäftigt. Auf lange Touren waren sie auch nicht. Ab diesem Zeitpunkt endet meine besonderes Interesse für diese Band. Die Innovationskraft war für mich weg. Ich hatte andere Erwartungen an diese Band. Wahrscheinlich symphonischen Folklore Metal. Für mich begann ab 2000 mit Enslaved eine neue Band zu entstehen aber unter gleichem Namen. Das noch nie eine lange Pause eingelegt haben und weiter konsequent und kontinuierlich Aufnehmen und Live spielen ist beachtlich. Da kann man schon stolz sein. Insgesamt eine beindruckende und sympathische Band. Die Leute sind nett, sympathisch und menschlich. Das aktuelle 2020er Album ist wieder ne Nummer härter. Sie haben sich also noch nicht so weich wie Pink Floyd buttern lassen. In 20 Jahren klingen Enslaved bestimmt wie Rush mit krächzenden Backgroundchören.

    Ich empfehle alle Alben von Hordanes Land 1993 bis Blodhemn 1998 für den blackmetalistischen Viking Metal Hannes. Und die anderen gefühlten 20 Alben ab 2000 für jemanden der härtere Progessivere Klänge kennen lernen möchte aber keine Ohrwurmsongs erwartet. Außer das krächsige „Isa“. Das bleibt auch nach 16 Jahren im Ohr stecken.