Enslaved
Der Diskografie-Check

Special

Enslaved - Frost (cover)

Frost (1994)

Text: Marc Thorbrügge

Bereits ein halbes Jahr nach dem Debüt hauen ENSLAVED ihr zweites Album raus. “Frost” geht in allen Belangen einen Schritt weiter als der Vorgänger. Die nordische Mythologie rückt noch stärker in den Fokus, die Songs werden komplexer und hochwertiger. Vor allem aber klingen ENSLAVED eigenständiger.

War vorher noch nicht zu erahnen, wie sich die Band musikalisch von Weggefährten wie EMPEROR und SATYRICON abgrenzen würde, zeigen sich auf “Frost” der glasklare Sound, die progressiven Songstrukturen und die daraus entstehende majestätische, trotz aller Raserei beinahe entrückte Atmosphäre. Auch das Zusammenspiel zwischen harschen Gitarren und folkloristischen Akustik-Parts, zwischen wütendem Geschrei und melancholischem Klargesang gelingt deutlich besser.

Diese musikalische Genialität wirkt ansteckend. “Frost” öffnet, mehr noch als das erste ULVER-Album, die Tür für zahlreiche andere Bands, angefangen bei Landsleuten wie BORKNAGAR und HELHEIM, die ihren Sound ebenfalls progressiven Elementen öffnen. Dass diese Entwicklung von einem Album beschleunigt wird, dessen Attitüde sehr tief in einer verklärten Vergangenheit wurzelt, macht “Frost” umso faszinierender.

Sammlungswürdig: Steht das nicht schon in eurem Regal?

Highlights: Loke, Fenris, Gylfaginning

Galerie mit 29 Bildern: Enslaved - European Spring Tour 2024 in Berlin

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Quelle: Unsere Plattensammlungen
16.10.2020

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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2 Kommentare zu Enslaved - Der Diskografie-Check

  1. route666 sagt:

    Schöner Überblick über das Werk dieser wirklich außergewöhnlichen Band. Allerdings sehe ich die Vertebrae nicht als must have. Diese Idee mit dem organischeren Sound war für mich ein Schritt in die falsche Richtung. Die Blodhemn sehe ich auch nicht als ganz so schlimm an, der Sound ist allerdings wirklich dated. Mit E bin ich auch nicht so recht warm geworden.

  2. Knirps sagt:

    Hi. Ich fände eine Retroperspektive schwierig wenn ich die Diskogaphie nicht mit jedem Erscheinen zu seiner jeweiligen Zeit miterlebt hätte. Meine Meinung zu den Empfehlungen ist ziemlich gegenläufig.
    Mein erstes Album war 1993 die Split CD mit Emperor „Hordanes Land“. Für mich waren beide Bands extrem Innovativ und dem Black Metal habe ich beide nicht zugeschrieben. Das Songwriting und Gitarrenspiel ist seit 1993 progressiver als ne Gorgoroth Knallbüchse. Enslaved haben aber von der Black Metal profitiert.
    Für mich sind „Vinkingdingsda Veldi“ und „Frost“ eher Nullnummern und keine guten Alben, eher ne Stilfindung. Bis schließlich mit „Eld“ und „Blodhemn“ Eigenständigkeit gefunden wurde. Neben „Hordanes Land“ sind dies mein Top 3 der Band. Daneben finde ich kein weiteres Album besonders gut. Das aktuelle Trotzdem ist eine meiner Favoritenbands, allerdings neben ca. 100 anderer Favoriten.
    Ab 2000 ging es erst ins Experimentelle statt ins Progressive. Das hat mit Ivars Studium zu tun. Zu dieser Zeit war er viel zu Hause und mit Aufnahmen und Experimenten beschäftigt. Auf lange Touren waren sie auch nicht. Ab diesem Zeitpunkt endet meine besonderes Interesse für diese Band. Die Innovationskraft war für mich weg. Ich hatte andere Erwartungen an diese Band. Wahrscheinlich symphonischen Folklore Metal. Für mich begann ab 2000 mit Enslaved eine neue Band zu entstehen aber unter gleichem Namen. Das noch nie eine lange Pause eingelegt haben und weiter konsequent und kontinuierlich Aufnehmen und Live spielen ist beachtlich. Da kann man schon stolz sein. Insgesamt eine beindruckende und sympathische Band. Die Leute sind nett, sympathisch und menschlich. Das aktuelle 2020er Album ist wieder ne Nummer härter. Sie haben sich also noch nicht so weich wie Pink Floyd buttern lassen. In 20 Jahren klingen Enslaved bestimmt wie Rush mit krächzenden Backgroundchören.

    Ich empfehle alle Alben von Hordanes Land 1993 bis Blodhemn 1998 für den blackmetalistischen Viking Metal Hannes. Und die anderen gefühlten 20 Alben ab 2000 für jemanden der härtere Progessivere Klänge kennen lernen möchte aber keine Ohrwurmsongs erwartet. Außer das krächsige „Isa“. Das bleibt auch nach 16 Jahren im Ohr stecken.