Amon Amarth
Amon Amarth

Konzertbericht

Billing: Amon Amarth und Wintersun
Konzert vom 2006-11-15 | Columbia Club, Berlin

Die diesjährige AMON AMARTH-Europatournee, bot für den geneigten Wikinger von heute das wohl fetteste Billing in diesem Jahr, denn die schwedischen Todesblei-Heroen wurden von den Finnen WINTERSUN und den Färinger TÝR begleitet. Allein diese drei Namen sorgten dafür, dass der Berliner Columbia Club restlos ausverkauft und zum Bersten voll war – wobei noch eine beachtliche Menge an Leuten draußen rumstand und nach Karten fragte. Und ausverkauft bedeutet in diesem Fall 500 zahlende Besucher und das an einem Mittwoch Abend!

Noch während man anstand, fingen die TÝRen an und zocken insgesamt leider nur vier bis fünf Songs – bei einer durchschnittlichen Songlänge von rund fünf Minuten und einem 30 Minuten-Slot nicht weiter verwunderlich. „Ramund Hin Unge“ entpuppte sich abermals als der stärkste Song im Set und dieser wurde auch gebührend vom Publikum abgefeiert. Für den zweiten Auftritt der Band in Berlin gingen die Leute recht gut zu der Musik ab, der großartige Auftritt der Band vor knapp zwei Monaten mit den APOKALYPTISCHEn REITER hatte sich wohl rumgesprochen. Und die Tatsache, dass sie bei ihrem letzten hiesigen Auftritt keinen einzigen neuen Song gespielt haben, wurde glücklicherweise dieses mal durch den Song „The Hammer Of Thor“ von der kürzlich erschienenen Platte „Ragnarok“ wieder wettgemacht. Ein leider zu kurzer, aber überzeugende Auftritt. Da soll noch einer sagen, alle Vorbands sind scheiße.

Nach einer recht raschen Umbaupause betraten die Finnen von WINTERSUN und dem Jubel der Menge die Bühne. Mastermind Jari Mäenpää entpuppte sich im Vergleich zu den beinahe beleibten Schweden von AMON AMARTH als fast ausgemergelt. Seine Arme hingen fast wie zwei weiße Fäden aus seinem T-Shirt heraus. Aber – unglaublich talentiert der Mann! Die bis dato einzige Scheibe, die WINTERSUN draußen haben, wurde fast vollständig runtergezockt und man kann der Band guten Gewissens bescheinigen, dass sie ihren Studioqualitäten in nichts nachstehen. Jari sprang mit Leichtigkeit die paar Oktaven hoch und runter – es war fast so, wie auf CD. Die Riffs hat er teilweise nicht so sauber hingekriegt, aber wen störts? Nach einem kurzen Intro wurde der Menge „Beyond The Dark Sun“ um die Ohren geblasen und gleich danach „Winter Madness“. Mit „Death And The Healing“ wurde die provisorischen Quoten-„Ballade“ zelebriert und gleich danach kräftig Arsch getreten mit „Starchild“. Sowohl die Playlist, als auch die Spiellänge ließen keine Wünsche übrig. Auch wenn ich mir so einen kleiner Ausblick auf das nächste Album, welches 2007 erscheint, gewünscht hätte, war ich höchst befriedigt.

Nach einer sehr großzügigen Umbaupause betraten AMON AMARTH pünktlich um 22 Uhr die Bretter, die die Welt bedeuten. Das Auditorium schien zu kochen, überall Fäuste oder die gehörnte Hand. Frontmann Hegg heizte die Stimmung weiter an und verlangte noch mehr „Viking Horns“ zu sehen – und die bekam er auch. Der makellose Sound war wuchtig und die Songauswahl, die sich fast ausschließlich aus den drei aktuellen Alben zusammensetzte, mehr als gelungen. Nur ein einziger älterer Song wurde zum Besten gegeben und zwar „Once Sent From The Golden Hall“ vom gleichnamigen 2001er Album. Grandios. Aber was richtig knallte, waren die neueren Nummern. Bei den Songs von „Versus The World“, wie zum Beispiel bei „Death In Fire“ zeigte das Publikum erstaunliche Textkenntniss und konnte ganze Passagen ohne Hilfe von Johann singen. Das schien den Fronter besonders zu freuen, er gab ehrlich zu, dass Berlin die Metalhochburg Deutschlands ist – dem will man natürlich bereitwillig Glauben schenken. Die Anzahl der Songs von „Fate Of Norns“ und der neuen Scheibe „With Oden On Our Side“ hielten sich die Waage. Beide Titeltracks wurden gespielt und auch „Valhall Awaits Me“ und „Runes To My Memory“ fanden ihren Weg auf die Setlist. Danach war Schluss. Denkste! Nach viel Applaus und dem dreifach angespielten Anfangsriff von „The Pursuit Of Vikings“ stürmten die Schweden wieder die Bühne und rockten noch eine fette Zugabe. „The Pursuit Of Vikings“ und „Versus The World“ wären für mich als Rausschmeißer völlig ok gewesen, doch die Jungs reichten auch noch „Victorious March“ nach. Überfetter Abschluss. Der perfekte Cool-Down-Song und die Hymne für den Nachhauseweg!

Fazit: Der Gig ist mein persönlicher Favorit für das „Beste Konzert 2006“. Das nächste Mal bitte in der gleichen Konstellation plus XIV DARK CENTURIES und NOMANS LAND im Schlepptau und es wäre das Konzert des Jahrzehnts!

Amon Amarth

17.11.2006

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