Brainstorm - Downburst

Review

Galerie mit 37 Bildern: Brainstorm - Rengsdorfer Rockfestival 2023

Die süddeutschen Power-Metaller BRAINSTORM gehen unbeirrt ihren Weg – und der führt sie stetig aufwärts. Auch „Downburst“, der neueste Streich aus der Feder von Todde Ihlenfeld, Milan Loncaric, Dieter Bernert und Andy B. Franck, kann auf ganzer Linie überzeugen und zeigt gänzlich neue Facetten des Bandsounds auf. Statt in der Tradition von „Metus Mortis“, „Soul Temptation“ und „Liquid Monster“ zu verharren, öffnet sich die Band in alle Richtungen und bringt somit ein extrem abwechslungsreiches Album auf den Weg.
Eingeleitet von Motorengeräuschen bläst der Opener „Falling Spiral Down“ wuchtig die Gehörgänge durch. Aggressiv, düster und mit gewohnt intensivem Gesang von Frontmann Andy B. Franck, so klingen BRAINSTORM anno 2008. Da ist es zu verschmerzen, dass man mit „Fire Walk With Me“ eine Single ausgekoppelt hat, die reichlich unspektakulär daherkommt und im Vergleich zum restlichen Album auffällig blaß bleibt.

BRAINSTORM haben neuerdings Keyboards und Orchestersounds für sich entdeckt und stellen diese auf „Downburst“ deutlich vordergründiger zur Schau als in der Vergangenheit, ohne dadurch aber in kitschige Gefilde abzudriften. Die harten Songs verlieren durch die dezente Synthie-Note nichts von ihrer Durchschlagskraft, während ein Song wie „End In Sorrow“, der von der Band so nicht zu erwarten war, sich jedoch rasch zum absoluten Album-Highlight entwickelt, eine fast schon epische Note erhält.
Dennoch stellt man Streicher- und Tastensounds nicht übertrieben zur Schau und schafft es, diese „neuen“ Elemente stets songdienlich auf den Punkt zu bringen. In überbordendem Orchester-Kitsch ertrinkt hier keiner, da wirft die Band stets rechtzeitig den Rettungsring in Form eines flotten und aggressiven Krachers wie „Protect Me From Myself“ aus. Die gewohnt satten Riffs machen Laune auf mehr und dürften in der Live-Situation noch einmal ordentlich zulegen.

Erstmals haben BRAINSTORM für die Aufnahmen den Weißwurst-Äquator überquert und sich in die Wolfsburger Gate-Studios zurückgezogen, wo man sich unter der Regie von Sascha Paeth und weitab von Beruf und Familie voll und ganz auf die Musik konzentrieren konnte. Vielleicht klingt „Downburst“ deswegen so ausgereift und rund. Die Lieder zählen zum besten, was die deutsche Power-Metal-Landschaft in den letzten Jahren überhaupt hervorgebracht hat.
Die Schwachpunkte muss man hier schon mit der Lupe suchen. Neben der schwachen Single ist hier vor allm das arg an den „Soul Temptation“-Titel „Shiva’s Tears“ erinnernde „Frozen“ zu nennen, das dabei ein gutes Stück hinter dem älteren Stück zurückbleibt. Ansonsten dürfte das neue Material aber auch auf der kommenden Tour hervorragend ankommen. Immerhin sind BRAINSTORM auf Platte zwar klasse, als Live-Band aber vielleicht der beste traditionelle Power-Metal-Act Deutschlands.

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21.01.2008

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Brainstorm auf Tour

27.02.25metal.de präsentiertBrainstorm & Arion – The Plague That Burns The Sky Tour 2025Brainstorm, Arion und Stranger VisionColos-Saal, Aschaffenburg
28.02.25metal.de präsentiertBrainstorm & Arion – The Plague That Burns The Sky Tour 2025Brainstorm, Arion und Stranger VisionKulturfabrik Kofmehl, Solothurn
01.03.25metal.de präsentiertBrainstorm & Arion – The Plague That Burns The Sky Tour 2025Brainstorm, Arion und Stranger VisionTurock, Essen
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3 Kommentare zu Brainstorm - Downburst

  1. blackchest sagt:

    Das ist herb. Bei diesem Album werden Erinnerungen an Nightwish wach und das nicht zu knapp. Da möchte eine Band aber auf Teufel komm raus auf den Mainstream-Zug springen, lässt sich dabei allerdings eher überrollen, anders kann ich mir "End Of Sorrow" und den vor-vorletzten Track nicht erklären. Auch das Tempo wurde insgesamt enorm gedrosselt…tja, warum wohl?

    4/10
  2. Jost Frommhold sagt:

    Was’n das? Kompakt sind die Songs… kompakt und strunzlangweilig. Was ein Dünnbrettbohrer! Keinerlei Nachhaltigkeit, die die vorhergehenden Alben auszeichnete, ist zu finden. Was heißt denn facettenreich? Das Album ist so interessant und gereift wie das bemitleidenswerte Cover. Und der Sound? Sogar Franck ist stellenweise niederproduziert worden… völlig Banane. Davon abgesehen: Bernerts Schlagzeugspiel kann man auch langsam anfangen zu hassen. Ganz mieses Taschenkino!

    5/10
  3. motörheadbanger sagt:

    Downburst fängt sehr stark mit falling Spiral Down an. Für mich ist es das album im nachhinein gesehen im Jahr 2008. geile Songs und mit End in Sorrow eine sehr gelungene Ballade.

    Ist für jeden Power metal Liebhaber ein Pflichtkauf.

    10/10