Petter Carlsen - Sirens

Review

Galerie mit 5 Bildern: Petter Carlsen - Support der Trips Tour 2016

PETTER CARLSEN – dank einiger Kooperationen mit ANATHEMA und jüngst auch mit LONG DISTANCE CALLING ein in der Metalszene allmählich Wurzeln schlagender Name. Erst im Mai dieses Jahres wurde der norwegische Musiker von den benachbarten Schweden von CULT OF LUNA zum Beyond-The-Redshift-Festival eingeladen. Wenige Monate später ist er zurück an der Front: Mit neuem Album und neuem Sound.

PETTER CARLSEN hat mit „Sirens“ das wohl einzig Richtige getan: Nach zwei Alben mit einigermaßen identischem Sound, also der beliebten Kombi aus stabilem Debüt („You Go Bird“) und perfektionistischem Nachfolger („Clocks Don’t Count“), widmet sich der Norweger auf „Sirens“ erstmals neuen Klängen. Relativ elektronisch ausgefallen ist die Scheibe, gerade die Akustikgitarre, CARLSENs ewiger Begleiter, wird erschreckend weit hinten angestellt. Ebenso wie die spärlich gesäten klaren Pianoparts lugt sie meistens nur hinter zahlreichen Filtern hervor. Alles wirkt wesentlich komprimierter als auf den beiden Vorgängern. Doch wo Drums und Keyboards den primären Soundkosmos gestalten, sind es gerade oben genannte Instrumente, die in Stücken wie „Never Leave Me“ rar, aber erfolgreich Akzente setzen.

Genug der Musik – kommen wir zum Gesang. Dieser ist schließlich, was auf einem Pop-Album zählt. Und CARLSENs erstklassige Stimme ist es, die vor akustischen wie elektronischen Hintergrundklängen zu glänzen weiß. Egal ob spärlich gehaucht im düster-stagnierenden „You Could Be The One“, peppig-poppig in „Tiger“ oder sich overdubmäßig stapelnd im teils postrockig anmutenden Titelstück. CARLSEN hat sie alle drauf. Ehrlich, im Gegensatz zu irgendwelchen drittklassigen Radioballaden, in welchen fünfmal die selbe Vocalspur übereinander geschichtet wird, darf man auf „Sirens“ wenigstens mal zu Recht das Wort „berührend“ in den Mund nehmen, wenn sich CARLSENs verschiedene Stimmlagen überlagern. Wer Stimme hat, darf sie auch gerne vervielfacht einsetzen.

Vielleicht gelingt auf der nächsten Scheibe dann so etwas wie ein Drahtseilakt zwischen „Clocks Don’t Count“ und „Sirens“, Songs wie das im Albumkontext recht gitarrenlastig wirkende „From The Outside“ lassen da durchaus einiges erahnen. Dass die Vermischung von Elektronik und Saiteninstrumenten zu einem Maximum an Atmosphäre beitragen kann, zeigt ja derzeit LANA DEL REY wieder mehr denn je.

Wo wir beim Thema wären: Liebe Leser, ja, wir sind immer noch metal.de. Daher fühle ich mich noch mal genötigt, eines zum Ausdruck zu bringen: Das hier ist kein Rock-Album. Songs wie „You Begin Where Everything Ends“ sind nichts anderes als radiotaugliche Popmusik – auf musikalisch verdammt hohem Niveau.

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11.09.2014

Der metal.de Serviervorschlag

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