Scorpions - From The First Sting

Galerie mit 30 Bildern: Scorpions - Wacken Open Air 2024

Die SCORPIONS und eine Kompilation zum 60. Bandgeburtstag. Über den Nutzen der Zusammenstellung unter dem Namen „From The First Sting“ und den kommerziellen Ansatz einer derartigen Veröffentlichung diskutieren wir an dieser Stelle nicht. In den nachfolgenden Zeilen dreht es sich ausschließlich um die Musik, die auf „From The First Sting“ zu finden ist.

„From The First Sting“ ist wörtlich zu nehmen

Der Name der Scheibe ist wörtlich zu nehmen. Der Auftakt nennt sich „In Search Of The Peace Of Mind“ und stammt vom Anfang der Band, genauer gesagt von der „Lonesome Crow“ mit Michael Schenker an den Saiten aus dem Jahr 1972. Auch „This Is My Song“ („Fly To The Rainbow“, 1974) als Liveversion ist auf der Zusammenstellung zu finden. Die nachfolgenden „Speedy’s Coming“, „In Trance“ und „Pictured Life“ sind dagegen eher Standardmaterial und bereits als Best Of veröffentlicht.

Das nicht nur Standardmaterial auf auf dem Geburtstags-Release gelandet ist, macht die Platte durchaus interessant. „The Sails Of Charon“ oder „Top Of The Bill“ als Liveversion dürften bei der „Wind-Of-Change“-Anhängerschaft für ein erstauntes Gesicht sorgen. Bei der Auswahl in dem Zeitraum Ende der 70er und frühe 80er setzen die Protagonisten eher auf die sanfteren Stücke wie „Holiday“ oder „Lady Starlight“. Dieser Trend setzt sich in den 80ern mit “No One Like You”, “Still Loving You” und “Rock You Like A Hurricane” fort.

Natürlich darf „Wind Of Change“ nicht fehlen. Aus den 90ern gesellen sich Sachen wie „You And I“ oder „Under The Same Sun“ dazu. Gerade die Platten nach der Veröffentlichung von „Crazy World“ stießen nicht auf unbändige Liebe bei der Fanbase der Band und wurden sehr unterschiedlich betrachtet. Den Schlusspunkt setzt der „Rock Believer“ vom gleichnamigen 2022er Release.

Eine Kompilation der anderen Art

Die SCORPIONS liefern mit „From The First Sting“ keine klassische Best-Of-Scheibe. Die Protagonisten versuchen eine Klammer über ihr Lebenswerk zu legen, was bei 60 Jahren und unzähligen Veröffentlichungen die Quadratur des Kreises bedeutet. Fans der härteren Gangart werden Sachen wie „Blackout“ oder „Another Piece Of Meat“ vermissen. Der Scope liegt eher auf den ruhigen und eingängigen Stücken.

Aufgewertet wird „From The First Sting“ durch die ein oder andere Live-Aufnahme, wie „Top Of The Bill“, sowie den beiden bisher unveröffentlichten Tracks „This Is My Song” und „Still Loving You” (mit Violinistin Vanessa Mae). Ob die beiden Nummern als Argument für eine Anschaffung der Doppel-LP ausreichen, wird die Anhängerschaft der Band beantworten. Wer nur eine Best-Of-Zusammenstellung, beziehungsweise Platte mit den größten Hits der SCORPIONS haben möchte, ist bei „From The First Sting“ an der falschen Adresse.

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