Scorpions - In Trance

Review

Unter "Blast From The Past" erscheinen jeden Mittwoch Reviews zu Alben, die wir bislang nicht ausreichend gewürdigt haben. Hier gibt es alle bisher erschienenen Blast-From-The-Past-Reviews.

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Es geht Schlag auf Schlag bei den SCORPIONS Mitte der 70er Jahre. Keine 12 Monate nach „Fly To The Rainbow“ steht „In Trance“ in den Plattenläden. Angeblich stellt das dritte Album einer Band die zukünftigen Weichen. In Bezug auf die SCORPIONS ist dieser Sachverhalt tatsächlich zutreffend. „In Trance“ ist der Beginn einer Ära, die aus dem psychedelisch-progressiven Rock einen der Top-Acts in Sachen Hard Rock der 80er werden lässt. Ein Name ist dabei von großer Bedeutung: Dieter Dierks.

Die richtige Produzentenwahl ebnet den weiteren Weg

Doch nicht nur ein neuer Produzent ist mit Dieter Dierks dabei. Auf Album Nummer drei übernimmt Rudy Lenners den Platz hinter dem Schlagwerk. Bis es zu einer langfristigen Personalie für die Drums kommt, vergeht noch ein Album. Doch dazu später mehr.

Der erste Aufreger von „In Trance“ ist das Plattencover. Das Original stammt von Michael von Gimbut und zeigt eine junge Frau, die sich hinter einer auf dem Boden liegenden E-Gitarre hockt und nach dieser greift. Der ursprüngliche Druck dieses Covers zeigt die nackte Brust der Frau, während in zensierten, häufiger für spätere Veröffentlichungen verwendeten Versionen, diese mit schwarzer Kaschierung verdeckt ist.

Passend zum Cover eröffnet „Dark Lady“ die dritte LP der Herren aus dem Umkreis von Hannover. Die typischen 70er Jahre Rock-Effekte kommen zum Vorschein, aber Meine und die SCORPIONS gehen gradlinig zur Sache und der Auftakt drückt nochmals anders als „Speedy’s Coming“ beim Vorgänger „Fly To The Rainbow“. Knappe fünf Minuten Rockmusik, die den balladesken Part und mitreißende Saitenarbeit perfekt miteinander kombinieren, sind „In Trance“. Das erste Stück Musik der SCORPIONS ist erschaffen, das Millionen von Rockfans auch heute noch jederzeit mitsingen können.

„In Trance“ hat mehr zu bieten als „In Trance“

Neben dem namengebenden Song haben die SCORPIONS noch weitere Highlights auf LP-Nummer drei gepackt. Selbst das unscheinbar rüberkommende „Life’s Like A River“ hat seine Momente, steht aber im Schatten von zum Beispiel „Top Of The Bill“, wo die SCORPIONS an Härtegrad zulegen und einen Vorboten in Richtung 80er Jahre kreieren.

Auch das Pärchen „Living And Dying“ und „Robot Man“ zum Einstieg in die B-Seite macht mächtig Betrieb. Gerade der Refrain von „Living And Dying“ mit der knirschenden und drückenden Saitenarbeit setzt Maßstäbe. Der „Robot Man“ legt mit Tempo, Mix und Sondereffekten nach. Die SCORPIONS scheinen der deutschen Rockszene der 70er Jahre zu entschwinden.

Das psychedelische „Evening Wind“ fällt gegenüber dem anderen Material ab, obwohl auch die Nummer nicht schlecht ist, sich aber genauso auf dem Vorgängeralbum befinden könnte. „Sun In My Hand“ übernimmt Uli Jon Roth und knüpft an dem psychedelischen Sound an, wobei Roth in weniger als fünf Minuten zum Punkt kommt. Der leichte Rocker „Longing For Fire“ und die instrumentale Ballade „Night Lights“ setzten den Schlusspunkt.

Album Nummer drei der SCORPIONS in der Retrospektive

„In Trance“ und die SCORPIONS agieren zwischen Rock-Feuerwerk, Balladen und psychedelischen Elementen. Was den Herren auf späteren Werken gelingt, setzt der Beginn der Zusammenarbeit mit Dierks noch nicht konsequent um. Die A-Seite ist nahezu ein Feuerwerk der Rockmusik und auch der Start in die B-Seite mit „Robot Man“ legt sich ordentlich ins Zeug. Anschließend geht den SCORPIONS etwas die Luft aus. Vor allem das Paket „Evening Wind“ und „Sun In My Hand“ wandelt eher auf den Pfaden von „Fly To The Rainbow“, als dass die beiden Stücke so kräftig rocken, wie „Top Over The Bill“ oder „Living And Dying“.

Die große Aufwertung erfährt die LP durch den Titeltrack „In Trance“, womit den SCORPIONS der Durchbruch in Japan gelingt. Funfact: auf der Single ist die B-Seite „Speedy’s Coming“ von der „Fly To The Rainbow“. Die erste große Scheibe der Band ist „In Trance“ noch nicht. Die eher durchwachsene B-Seite sorgt auch in der Retrospektive nicht nur für Begeisterung. Das zeigt auch die dazugehörige Tour durch UK, die die SCORPIONS als Support für die Glam-Rocker THE SWEET absolvieren.

 

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1 Kommentar zu Scorpions - In Trance

  1. Lysolium 68 sagt:

    Absolutes Meisterwerk und meine Lieblingsplatte dieser in den Siebzigern obergeilen Band!

    10/10