Helloween - Giants & Monsters

Review

Soundcheck August 2025# 1 Galerie mit 34 Bildern: Helloween – 40 Years Anniversary Tour 2025 in Stuttgart

Circa vier Jahre nach dem starken Comeback-Album legen HELLOWEEN eine weitere Scheibe auf den Tisch. Erneut agieren die Kürbisköpfe als Septett und das 2025er Release nennt sich „Giants & Monsters“. Vor dem Release gibt es bereits die Ankündigung einer Tour zum 40. Bandjubiläum. Bei einer derart langen Historie sind Veränderungen unausweichlich. Seit der Ankündigung der Reunion befinden sich HELLOWEEN in der vierten Dekade ihres Schaffens. Somit ist „Giants & Monsters“ das zweite Release in der aktuellen Bandbesetzung.

HELLOWEEN in der vierten Dekade

Der Name der Band wird immer mit zwei Alben verbunden sein. „Keeper Of The Seven Keys Part I“ und „Part II“ veröffentlichten HELLOWEEN 1987 und 1988. Das 2021er Release erhielt sehr viel Anerkennung und wurde nicht nur von der metal.de-Redaktion hinter den beiden „Keeper“-Scheiben und der „Walls Of Jericho“ einsortiert. Entsprechend hoch sind die Erwartungen bezüglich „Giants & Monsters“. Bekommen wir „Helloween Part II“?

Ein erster Blick auf die Eckdaten von „Giants & Monsters“ im Vergleich zu „Helloween“: 12 Songs vs. 10 Songs. Am Ende und am Anfang ein Langläufer. Der Hansen-Langläufer setzt wie beim Vorgänger der LP majestätisch die Krone auf.  Auf den ersten Blick sieht „Giants & Monsters“ nach „Helloween Part II“ aus.

„Giants On The Run“ ist ein typischer HELLOWEEN-Metaller, der genau die Soundsingnatur liefert, die das Septett in der aktuellen Banddekade ausmacht. Tempo, Spanungsbogen und ein eingängiger Refrain. Dazu die verschiedenen Stimmfarben von Andi Deris und Kai Hansen. Hansen keift aber nicht wie bei „Out For The Glory“ zwischen die beiden Hauptsänger. Vielmehr ergänzt er Deris mit seiner Stimme. Trotzdem lassen sich Parallelen bei den beiden Eröffnungstracks ausmachen.

Tempo und hohe Intensität bestimmen „Savior Of The World“, bevor es leicht und poppig mit „A Little Is A Little Too Much“ wird. Neu ist der Stadionrockansatz im HELLOWEEN-Gewand nicht, aber hier schielen Kiske und Co. zu offensichtlich auf die Hitparade. Die Scharte merzt der lupenreine Metal-Song „We Can Be Gods“ umgehend aus und Kai Hansen hinterlässt seinen Songwriter-Stempel auf „Giants & Monsters“.

“Giants & Monsters” oder “Helloween Part II“?

Der Wechsel zwischen Metal und poppig angehauchten Melodien bleibt zunächst. Balladen sind im HELLOWEEN-Universum so neu wie die Tagessschau von vergangener Woche. „Into The Sun“ greift etwas zu stark in den Schmalztopf, auch wenn das Gesangsduo Deris und Kiske die Nummer retten. Ähnlich ergeht es der vorab veröffentlichten Single „This Is Tokyo“. Im Albumfluss nach der Ballade kommt der Rocker besser rüber, zu den Highlights gehört die Deris-Nummer aber nicht.

Ein Highlight liefert Sascha Gerstner mit der bereits ausgekoppelten zweiten Single „Universe (Gravity For Hearts)“. Der Langläufer auf „Giants & Monsters“ kommt weder von Michael Weikath noch von Kai Hansen und zeigt einmal mehr auf, welche Kompetenz unter dem Dach von HELLOWEEN versammelt ist. Mit dem Schlusspunkt „Majestic“ ist „Universe (Gravity For Hearts)“ das Filetstück auf der neuen Platte und erschafft eine Brücke zu „Skyfall“ aus dem Jahr 2021.

Egal was einem Highlight nachfolgt, das Stück hat zu kämpfen. „Hand Of God“ und „Under The Moonlight“ fallen zwischen den beiden Filetstücken etwas ab und kommen im Gegensatz zu „Universe (Gravity For Hearts)“ und „Majestic“ unspektakulär daher, ohne dass hier schwache Tracks oder Ausfälle zu verzeichnen wären. Vielmehr ragt die Qualität vor und nach den beiden Titeln einfach zu sehr hervor.

Wer sich im Hansen-Universum auskennt, der dürfte beim Lesen von „Majestic“ aufhorchen. 2005 veröffentlichten GAMMA RAY eine LP mit Namen „Majestic“. Der orientalische Einschlag von dem 2005er Titeltrack „Majesty“ ist nicht bei HELLOWEEN zu finden, aber die epische Melodie der neuen Scheibe kommt zum Schluss. Abwechslungsreich, wo sich das gesamte Sängerrepertoire zeigt, legen HELLOWEEN ein mehr als fettes Ausrufzeichen ans Plattenende. „We Are Majestic“.

HELLOWEEN Are Majestic

Wer über eine derartige Kompetenz in seinen Reihen verfügt wie HELLOWEEN, kann eigentlich keine schlechte Platte produzieren. Die Frage ist, ob „Giants & Monsters“ „Helloween Part II“ ist und es den Kürbisköpfen erneut gelingt, an ihre glorreichen Werke der 80er anzuknüpfen. Es kommt auf den Blickwinkel an, der dem zwischen „Keeper Of The Seven Keys Part I“ und „Part II“ ähnelt.

Es ist mehr Konsensmusik auf „Giants & Monsters“ als auf „Helloween“. Was den Kürbisköpfen aber fast durchgängig gelingt, ist eine in sich geschlossene LP abzuliefern. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann der poppige Ansatz von „A Little Is A Little Too Much“, den der Hansen-Kracher „We Can Be Gods“ umgehend wegwischt. Balladenfans werden „Into The Sun“ abfeiern, sodass der Fluss in Richtung Scheibenende mit „This Is Tokyo“ ins Rollen kommt. Unterm Strich gibt es erneut einen Top-Genrevertreter, der etwas mehr auf Konsens und Massenmarkt schielt als der Vorgänger aus dem Jahr 2021.

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22.08.2025

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5 Kommentare zu Helloween - Giants & Monsters

  1. sardine sagt:

    Ich hab jetzt die Diskussionen bei den Keeper Alben mit verfolgt, ich stehe hier auf der Seite derer, die diese Alben gut finden. Ist sicher auch einiges an Nostalgie dabei immerhin war die Keeper Part 1 meine erste selbst gekaufte LP in meiner Musiklaufbahn. Aber es hatte schon einen Grund, denn ich mochte zu der Zeit diese Musik, die Geschwindigkeit gepaart mit den schönen Melodien und den eingängigen Refrains. Das war einfach toll. Und auch heute gefallen mir gerade deshalb die ersten Helloween Alben allesamt.
    Aus dem Grund hab ich mir dann jetzt auch Giants&Monsters angehört, denn das Reunion Album hatte viel Charme der ersten Alben. Daher war ich sehr gespannt, wurde aber an einigen Stellen leider enttäuscht.
    Klar, hier sind Profis am Werk, super produziert, drei Sänger die sich toll ergänzen und auch musikalische Fähigkeit ist ohne Frage Top Level; aber das Feeling kommt nicht rüber. Ich empfinde das als ein „Auf Nummer Sicher“ Album. Es ist zu viel Bubblegum und wie finde leider alles zu sehr zurück genommen, hier fehlt mir der Speed im Powermetal. Es bewegt sich größtenteils alles in einem Midtempo Bereich und klingt dadurch sehr nach Rock und eben nicht nach Metal. Der Einstieg mit dem ersten Doppelpack geht noch voll in Ordnung und weckt Erinnerungen, aber dann kommt mit den Songs 3 bis einschl. 6 ein echter Pop Abschnitt der das ganze Album tatsächlich abwertet. Für mich ist gerade „A Little is ….“ der Tiefpunkt, der Song ist fast schon peinlich (vom Video ganz zu schweigen).
    Zum Glück schaffen Helloween dann dahinter nochmal den Sprung und liefern ab „Universe“ zum Ende hin wieder echt gute Songs (keine Überhits aber absolut solide), gerade die Longtracks schaffen es dann doch wieder Spannung aufzubauen und auch mit echte schönen schnellen Passagen zu überzeugen.
    Somit gilt für mich: Hätte man den Mittelpart der Albums weggelassen (das sind etwa 20Min.) würde es mich durchaus überzeugen, aber so ist es mir zu zäh. Daher auch nur eine mittlere Note.

    5/10
  2. Werner sagt:

    Morjen morjen,

    ich finde das Album gut aber die letzte Scheibe hat mich mehr abgeholt.

    Ich werde nie vergessen, als die Walls of Jericho rauskam in den 80ern und alle so begeistert waren und ich gar nichts mit anfangen konnte und das für mich nur vermatschter Krach war(ich dachte schon die Anlage ist kaputt) – heute gibts zum Glück coole Remasterings:)

    Ab der Keeper erreichten mich Helloween aber voll – nur in den 90ern waren einige Sachen dabei, die bei mir nicht zünden wollten und zu sehr auf Comedy gingen.
    Sind halt mit die Pioniere in der Szene.

    8/10
  3. Thanus sagt:

    Über weite Strecken höre ich hier ganz gelungenen Hard Rock, von Power Metal ist allerdings nicht viel geblieben. Mir würden Deris und Hansen als Sänger vollkommen reichen.

    6/10
  4. dritsec sagt:

    Ein paar Hits und ansonsten solides Power Metal Material. Die Herren haben halt ihr Rezept für gelungene Songs gefunden.

    8/10
  5. Nici67 sagt:

    Wiedermal ein absolut grandioses Album von den Kürbisköpfen! Sie können einfach nicht schlecht; Von den epischen Songs bis hin zu den Stadionrockern funktioniert hier wiedermal alles. Einzig Into the Sun kann da nicht so mithalten, finde ich. Ich würde aber sagen, dass es insgesamt sogar noch einen Ticken besser als der Vorgänger ist.
    Highlights: Under the Moonlight, Universe (Gravity for Hearts), A Little is a little too much

    9/10