Helloween - 40 Years Anniversary Tour
Hans Martin Schleyer Halle, Stuttgart

Konzertbericht

Billing: Helloween und Beast In Black
Konzert vom 22.11.2025 | Hans Martin Schleyer Halle, Stuttgart

Zum letzten Konzert der 40-Years-Anniversary-Tour auf dem europäischen Kontinent wartet neben klirrender Kälte, eine ausverkaufte Hans-Martin-Schleyer-Halle auf die Powermetal-Altvorderen von HELLOWEEN.

In der „Slayer-Halle“ werden allerlei Speisen angeboten, die den Bockwurst-Mit-Senf-Kosmos zwar ordentlich erweitern, der Preis dafür sind allerdings Preise, die wir auch in einem der nahegelegenen Restaurants zahlen würden. Ein Bierchen für 6,50 € gönnen wir uns dennoch, ein Tour-Shirt für 40 € lassen wir aber liegen. Bei Ticketpreisen um die 70 € kommt man bei einem vollumfänglichen Konzerterlebnis also schnell auf 150 € für den Abend. Das ist nicht neu und doch fragen wir uns, wo das enden wird und wie lange wir uns noch auf kleinere Veranstaltungen freuen können.

BEAST IN BLACK: Ein würdiger Opener?

Galerie mit 27 Bildern: Beast In Black – 40 Years Anniversary Tour 2025 in Stuttgart

Die Bühne ist mit allen Schikanen ausstaffiert, die ein Opening Act nicht unbedingt erwarten kann: Drumriser, eigene Beleuchtung und Zugang zur Gangway in den Innenraum. Dazu passt auch der Sound, mit dem die Finnen ein fettes Brett ins Vorprogramm blasen. Der Schlagzeuger wirbelt ordentlich die Sticks, auf dem Griffbrett des Bass leuchten rote LEDs und Sänger Yannis Papadopoulos trifft die höchsten Töne spielend in einer Frequenz, die normaler Weise nur Hunde hören können, aber irgendwie zündet die pompöse Show nicht beim Publikum. Freilich beobachten wir, wie hier und da das Becken kreist und das Haupthaar geschüttelt wird. Aber alles in Allem gehen BEAST IN BLACK an diesem Samstag hinter ihrem Pathos unter.

HELLOWEEN: Gezeichnet vom Reisen

Galerie mit 34 Bildern: Helloween – 40 Years Anniversary Tour 2025 in Stuttgart

Später ertönt pünktlich „Let Me Entertain You“ (ROBBIE WILLIAMS) aus den Lautsprechern, bevor der Vorhang fällt und die Hamburger, die mittlerweile extrem vergrößerte Bühne betreten. Der erste Song des Abends ist gleich mal ein Statement aus längst vergangenen Tagen. „March Of Time“ („Keeper II“), wobei der Sänger-Battle sogleich gestartet wird. Was auffällt: Während Andi Deris gerne erhaben auf den Podesten posiert, mimt Kiske den Jünger, der am unteren Treppenabsatz zu ihm aufschaut. Zufall? Überhaupt haben wir Michael Kiske in der Vergangenheit durchaus vitaler, spritziger und lustiger erlebt.

HELLOWEEN führen ihre Gäste weiter durch 40 Jahre Bandgeschichte und spicken die Setlist natürlich mit allerlei Fan-Favoriten wie „Future World“, „Twilight Of The Gods“ und „I Want Out“. Zwar gerät die Halle mehr in Feierlaune, wenn Kiske die Hauptparts übernimmt, zum Höhepunkt werden aber jeweils „Heavy Metal (Is The Law)“ und „Ride The Sky“, bei denen Kai Hansen das Mikro übernimmt. Es folgt eine Unplugged-Session der beiden Sänger, die sie auf die „Raucher in der Band“ schieben, aber neben diesem Seitenhieb, verkommt der Moment zu einem unlustigen, lieblosen Intermezzo. Schade. Wenigstens spielen HELLOWEEN ihren namenstiftenden Song „Helloween“ in Albumlänge voll aus.

Der Zugabenteil hat es noch einmal in sich. „Eagle Fly Free“ wird zum Gipfelstürmer auf dem Stimmungsbarometer, bevor „Dr. Stein“ und „Keeper Of The Seven Keys“ als Rausschmmeisser herhalten. Zwischendurch segelt immer wieder Konfetti durch die Halle und wir werden mit dem visuellen Overload auf der Video-Leinwand versorgt.

Später schwebt ein aufgeblasener Kürbiskopf über der Bühnenmitte und eigentlich können wir nichts wirklich Negatives finden. Nur wird dieser Auftritt in den Geschichtsbüchern in der Rubrik „Die zehn besten HELLOWEEN-Konzerte“ nicht auftauchen. Zu uninspiriert ist die Show und zu träge spazieren die Musiker über die Bühne. So kommt das offensichtlich auch bei einem Großteil des Publikums an, denn zum Hexenkessel wird die Schleyer-Halle heute leider nicht. Wahrscheinlich müssen wir akzeptieren, dass 40 Jahre touren eben nicht spurlos an unseren Helden der Jugend vorüberziehen.

24.11.2025

Left Hand Path

Interessante Alben finden

Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 38114 Reviews und lass Dich inspirieren!

Nach Wertung filtern ▼︎
Punkten
Nach Genres filtern ►︎
  • Black Metal
  • Death Metal
  • Doom Metal
  • Gothic / Darkwave
  • Gothic Metal / Mittelalter
  • Hardcore / Grindcore
  • Heavy Metal
  • Industrial / Electronic
  • Modern Metal
  • Off Topic
  • Pagan / Viking Metal
  • Post-Rock/Metal
  • Progressive Rock/Metal
  • Punk
  • Rock
  • Sonstige
  • Thrash Metal

Helloween und Beast In Black auf Tour

01.07. - 04.07.26metal.de präsentiertRockharz 2026 (Festival)Alice Cooper, Helloween, Emperor, Subway To Sally, Kataklysm, AGNOSTIC FRONT, Knorkator, Finntroll, Biohazard, Soulbound, Ex Deo, Annisokay, Gothminister, Haggefugg, Final Cry, Die Habenichtse, Stahlmann, Motorjesus, Dominum und BetontodFlugplatz Ballenstedt, Ballenstedt
12.08. - 15.08.26metal.de präsentiertSummer Breeze Open Air 2026 (Festival)In Flames, Arch Enemy, Helloween, Lamb Of God, Airbourne, Alestorm, Versengold, The Ghost Inside, Testament, Amorphis, Imminence, Paleface Swiss, Alcest, The Butcher Sisters, Orbit Culture, Deicide, Brothers Of Metal, Northlane, dArtagnan, Terror, Deafheaven, Betontod, Future Palace, Soen, Der Weg Einer Freiheit, Miracle Of Sound, Mushroomhead, Municipal Waste, Trollfest, Saor, Nanowar Of Steel, From Fall to Spring, Unprocessed, Misery Index, Cryptopsy, Brainstorm, Parasite Inc., ten56., Groza, 200 Stab Wounds, Manntra, Blood Command, Cabal, Haggefugg, Excrementory Grindfuckers, Illdisposed und Our PromiseSummer Breeze Open Air, Dinkelsbühl, Dinkelsbühl
29.10.26Beast In Black - 4th Album Release Tour 2026Frozen Crown, Beast In Black und Sonata ArcticaHaus Auensee, Leipzig
Alle Konzerte von Helloween und Beast In Black anzeigen »

Kommentare