Kataklysm und Graveworm
A Moment In Time - Kataklysm auf 25th Anniversary Tour
Konzertbericht
Als „Kataklysmus“ bezeichnet man eine sehr große Katastrophe, nach der nichts mehr ist, wie es war. Zu solchen Vorkommnissen der Welt zählen die Sintflut, der Einschlag des Kometen, der das Aussterben der Dinosaurier zur Folge hatte – und natürlich die kanadischen Death Metaller KATAKLYSM. Sie feiern dieses Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum und zelebrieren das mit einer Tour, auf die sie auch ihre Wegbegleiter aus Anfangstagen eingeladen haben: GRAVEWORM.
GRAVEWORM
Galerie mit 19 Bildern: Graveworm - Live 2017 in StuttgartAls die Grabwürmer auf die Bühne gehen, ist das LKA Longhorn noch recht leer. Macht nix, mehr Platz für uns! Das bleibt natürlich nicht so und liegt vielleicht an der akademischen Viertelstunde. Bereits beim dritten Song ist es dann schon schön voll und kuschelig im Bereich vor der Bühne.
GRAVEWORM konzentrieren sich zum größten Teil auf ihre letzte Platte „Ascending Hate“, die ja wieder back to the roots ging. Und so präsentieren sich die Südtiroler heute: Wenig Keyboards (die Keyboarderin ist gar nicht mehr dabei), hart, melodisch, atmosphärisch. Die Gothik-Songs haben sie zu Hause gelassen, als Support von KATAKLYSM konzentrieren sie sich heute auf Death und Black Metal. Stefan Fiori ist gesangstechnisch wie immer vielseitig unterwegs, gut bei Stimme und guter Stimmung. Tiefe Growls und Black-Metal-Gekeife wechseln sich ab. Die Fans steigen voll ein und überall kreisen Haare durch die Luft: Endlich mal wieder richtig viele Langhaarige! Das gilt auch für die Bühne, außer dem Schlagzeuger haben alle lange Matten und benutzen sie fleißig.
Die neue Platte (die ist auch schon wieder zwei Jahre alt), kommt sehr gut an bei den Fans, viele Hände sind dauernd oben. Aber: Der Hammer und das Highlight ist dann doch das epische „Demonic Dreams“ von 2001. Da drehen die Fans richtig am Rad und die Temperatur steigt um einige Grad. Nach dem letzten Song „Empire Of Madness“ werden Graveworm mit lauten „Hey! Hey! Hey!“-Rufen verabschiedet.
Setlist Graveworm:
Legions Unleashed
Buried Alive
Death Heritage
Demonic Dreams
Downfall Of Heaven
Hateful Design
To The Empire Of Madness
KATAKLYSM
Galerie mit 23 Bildern: Kataklysm - A Moment In Time: 25th Anniversary Tour 2017Wie gesagt, nach einem Kataklysmus ist die Welt nicht mehr wie vorher – mal sehen, wie sich KATAKLYSM das vorstellen. Sie wollen nämlich ihre beiden besten Alben in voller Länge durchspielen. „Shadows And Dust“ und „Serenity In Fire“ heißen die beiden Epen von 2002 und 2004 und die Kanadier haben ihre Show heute dementsprechend zweigeteilt. Sie beginnen mit „Shadows And Dust“ vom gleichlautenden Album und zeigen gleich, wo es langgehen soll: Zerlegung der Hütte, im Longhorn soll kein Stein auf dem anderen bleiben. Schon ab dem ersten Song zeichnet sich ab, dass sie das Ziel erreichen werden. Das vorgeheizte Publikum tobt.
Sänger Maurizio Iacono growlt in den Tiefen, kreischt aber auch immer wieder, was das Zeug hält. Gitarrist JF Dagenais wechselt zwischen hartem Riffing und Melodien und Basser Stéphane Barbe bangt, was das Zeug hält. Drummer Oli Beaudoin gibt dem Publikum genau das, wofür es gekommen ist: Northern Hyperblast at it’s best! Er spielt die Blasts so kraftvoll, exakt und pfeilschnell, dass einem zeitweise die Luft wegbleibt – wow! Hammer! Die Fans gehen voll ab, die Band auch und Mauricio bedankt sich auf der Bühne bei Markus Staiger von Nuclear Blast, mit denen KATAKLYSM 12 (!) Studioalben aufgenommen haben.
Nach der kompletten „Shadows And Dust“ geben KATAKLYSM dann eine Viertelstunde Zeit zur Erholung. Das ist auch nötig, Band und Fans müssen Saft und Kraft tanken, und das Backdrop zu „Serenity In Fire“ aufgezogen werden.
Und schon geht es wieder in die Vollen mit dem Intro von „Ambassador Of Pain“. „As I Slither“ erklärt Maurizio dann zum Stresstest für die Security. Im vorderen Drittel gehen die Fans ab, da wird gebangt, getanzt, gestoßen und auch gesurft. „Blood On The Swans“ hat das kränkste Getrommel, das ich je gehört habe. Rasend schnell, extrem heftig und ganz exakt. Das dringt einem tief in die Brust und lässt den ganzen Körper vibrieren, man muss sich fast festhalten, um nicht hinten aus dem Longhorn geblasen zu werden. Einzigartig der Drummer ist der Hammer!
Die letzten drei Songs („10 Seconds From The End“, „The Tragedy I Preach“ und „Under The Bleeding Sun“) sind Stuttgarter Live-Premiere, die wurden vor dieser Tour noch nie auf der Bühne gespielt. Ja, da hat sich der Abend gelohnt: Die besten beiden KATAKLYSM-Alben in voller Länge, die Band bestens gelaunt und natürlich die Northern Hyperblasts, die alleine wären schon den Eintritt wert gewesen. Unser junger Mitfahrer hat sich total ins Delirium gebangt und verkündet nach dem Konzert als erstes, dass er noch zur KATAKLYSM-Show nach München fahren wird: Das Ganze nochmal von vorn! Danach verpennt er völlig erschöpft die Heimfahrt.
Setlist Kataklysm Stuttgart
In Shadows And Dust
Beyond Salvation
Illuminati
Chronicles Of The Damned
Bound In Chains
Where The Enemy Sleeps…
Centuries (Beneath The Dark Water)
Face The Face Of War
Years Of Enlightment/ Decades In Darkness
_________________________________________
Ambassador Of Pain
The Resurrected
As I Slither
For All Our Sins
The Night They Returned
Serenity In Fire
Blood On The Swans
10 Seconds from The End
The Tragedy I Preach
Under The Bleeding Sun
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37098 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!