Ozzy Osbourny
Das vermeintliche Ende

Konzertbericht

Billing: Ozzy Osbourne und Kadavar
Konzert vom 28.06.2018 | König-Pilsener-Arena, Oberhausen

1992 ging OZZY OSBOURNE unter dem Motto „No More Tours“, angelehnt an sein damals aktuelles Studioalbum „No More Tears“, auf Abschiedstour. Dass das mitnichten seine letzte Tour war, weiß heute jeder. „No More Tours 2“ soll jetzt aber wirklich die allerletzte Konzertreise sein, mit der der „Prince Of Darkness“ gleichzeitig sein 50-jähriges Bühnenjubiläum feiert. Einziger Deutschland-Stop: die König-Pilsener-Arena in Oberhausen.

Dementsprechend voll ist die Arena an diesem heißen Sommerabend Ende Juni auch, die Halle ist nahezu ausverkauft. Einzig und allein im Innenraum ist noch ein wenig Platz geblieben. Pünktlich zum angesetzten Konzertbeginn um halb acht betritt das Berliner Trio KADAVAR die Bühne. Auffällig ist der von der ersten Sekunde an glasklare Sound. Dass selbst die Vorband so gut zu vernehmen ist, ist bei Konzerten dieser Größenordnung alles andere als selbstverständlich. Der 70er-Sound der Band passt mit seinem BLACK SABBATH-Einschlag perfekt zum Headliner. Dementsprechend können sich KADAVAR über eine Menge Applaus freuen. Eine knappe Stunde lang bekommt das Publikum einen Querschnitt durch alle vier Alben der Retro-Rocker zu hören. Auf großes Showgehabe wird komplett verzichtet. Hier steht die Musik im Vordergrund. „Ihr habt es geschafft, den Rest macht OZZY“, verlautet Sänger Lupus am Ende des Sets. Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein dürfte er angesichts dieser starken Performance schon zeigen.

Setlist KADAVAR:

01. Creature of the Demon
02. Pale Blue Eyes
03. Skeleton Blues
04. Doomsday Machine
05. All Our Thoughts
06. Into the Wormhole
07. Die Baby Die
08. Forgotten Past
09. Living in Your Head
10. Thousand Miles Away From Home
11. Come Back Life

Alle lieben OZZY OSBOURNE

Nach einer knappen halben Stunde gehen die Lichter aus. Über die Leinwände flimmern Bilder aus OZZY OSBOURNEs Karriere, dazu tönen Ausschnitte seiner größten Hits aus den Boxen. Und plötzlich ist er da. Als OZZY in einem lila-glitzernden Mantel die Bühne betritt bricht ein unglaublicher Jubelsturm los und allerorts werden die Handys für Erinnerungsaufnahmen gezückt. Die obligatorische Frage „Are you ready to go fucking crazy?!“ wird vom Publikum eindeutig mit „Ja!“ beantwortet und schon legt die Band mit „Bark At The Moon“ los. Für seine finale Tour hat sich OZZY nach vielen Jahren der Trennung Ausnahmegitarrist Zakk Wylde zurückgeholt. Der ist neben dem Madman selbst der Dreh- und Angelpunkt der Show. Während OZZY OSBOURNE sich nur selten von seinem Mikrophonständer wegbewegt, um Energie zu sparen, ist Wylde in ständiger Bewegung, sucht den Kontakt zu den Fans und feuert seine Riffs und Soli mit beeindruckender Leichtigkeit aus der Hüfte.

OZZY ist derweil sympathisch wie eh und je. Zwischen den Songs erzählt er den ein oder anderen Schwank aus seinem Leben. Allerdings ist vieles aufgrund seines Nuschelns kaum zu verstehen. Nur hier und da hört man mal ein „crazy motherfuckers“ oder „I love you all“ heraus. Wenn es ums singen geht ist er allerdings noch voll da. Die seltenen Momente, in denen seine Stimme versagt, sind kaum der Rede wert. Neben den Hits seiner Solokarriere, wie zum Beispiel „Suicide Solution“ oder „Mr. Crowley“, gibt OZZY OSBOURNE natürlich auch den ein oder anderen BLACK SABBATH-Song zum Besten, wobei „Iron Man“ auf der aktuellen Tour leider nicht dabei ist.

Die Stunde des Zakk Wylde

Schade ist allerdings, dass auch OZZYs Solodiskografie kaum ausgeschöpft wird. Jeweils vier Songs von „Blizzard Of Ozz“ und „No More Tears“ kommen zum Zuge. Dafür kein Stück von „Diary Of A Madman“. Die letzten fünf Platten fallen ebenfalls komplett unter den Tisch. Im Rahmen einer Abschiedstour hätte die Setlist ruhig etwas bunter gemischt sein dürfen. Das soll aber mitnichten heißen, dass die Songauswahl schlecht wäre. „Road To Nowhere“ wird von manch einem als Pinkelpause oder zum Bierholen genutzt. Ansonsten hagelt es Hits. In der Mitte des Sets gibt es ein kleines Instrumental-Medley, bei dem Zakk Wylde zeigen darf, was er alles so drauf hat und . OZZY muss eben zwischendurch ein wenig Energie tanken. Nach „Crazy Train“ verschwindet die Band von der Bühne. Doch die lauthalsen Forderungen nach mehr werden schnell mit „Mama, I’m Coming Home“ und dem unsterblichen „Paranoid“ beantwortet.

Bei seinem vermeintlich letzten Deutschland-Konzert setzt OZZY OSBOURNE in erster Linie auf seine beiden meistverkauften Alben und fährt damit äußerst gut. Zusammen mit seiner perfekt eingespielten Band liefert der „Prince Of Darkness“ eine Heavy-Metal-Show der Extraklasse, die vom Publikum entsprechend abgefeiert wird. So macht Abschied Spaß!

Setlist OZZY OSBOURNE:

01.Bark at the Moon
02. Mr. Crowley
03. I Don’t Know
04. Fairies Wear Boots (BLACK SABBATH-Cover)
05. Suicide Solution
06. No More Tears
07. Road to Nowhere
08. War Pigs (BLACK SABBATH-Cover)
09. Miracle Man / Crazy Babies / Desire / Perry Mason (Instrumental-Medley)
10. I Don’t Want to Change the World
11. Shot in the Dark
12. Crazy Train
13. Mama, I’m Coming Home (Zugabe)
12. Paranoid (BLACK SABBATH-Cover) (Zugabe)

02.07.2018

"Irgendeiner wartet immer."

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