Winter's Gate European Tour 2017
Insomnium, Barren Earth, Wolfheart in Bochum

Konzertbericht

Billing: Insomnium, Barren Earth und Wolfheart
Konzert vom 11.01.2017 | Matrix, Bochum

Winter’s Gate European Tour – das ist dreimal düsterer Metal aus Finnland. Es gab schon unpassendere Tourpackages als der gemeinsame Streifzug von INSOMNIUM, BARREN EARTH und WOLFHEART durch Europa. Wir waren beim Tourauftakt in Bochum dabei.

Ausverkauft ist die Matrix zum Auftakt der gemeinsamen Tour des Finnen-Dreiers nicht. Es ist aber auch Mittwoch, unter der Woche, und die kalten Temperaturen mögen dazu beigetragen haben, dass die Leute nicht vor die Haustür getreten sind. Dennoch tummeln sich im „Tube“ genannten Konzertsaal ausreichend Metaljünger, die die erste Band WOLFHEART warmherzig und enthusiastisch empfangen.

WOLFHEART

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Die Band um den ehemaligen BEFORE THE DAWN- und BLACK SUN AEON-Frontmann Tuomas Saukkonen spielt melodischen und düsteren Death Metal und setzt auf einen massiven und vollen Sound. Stimmung ist sofort da, nicht nur in der ersten Reihe werden Haare geschüttelt und Fäuste gereckt. Und die Bühne wird agil bespielt: Links und rechts der Leadgitarrist und der Bassist, die beide ordentlich posen. Und als eindeutiger Mittelpunkt agiert der muskelbepackte und interessant tätowierte Frontmann als Ruhepol, der zwischen seinen Vokalpassagen immer wieder die Augen schließt und seinen Kopf im Rhythmus wiegt. Übrigens spielt die Band an diesem Abend hauptsächlich Songs ihres Debüts „Winterborn“ – mit dem bereits bekannten Song „Boneyard“ hat das Quartett aber auch ein Stück vom kommenden Album „Tyhjyys“ (erscheint am 3. März) im Gepäck.

 

Setlist:

The Hunt
Strength And Valor
Ghosts Of Karelia
Boneyard
Zero Gravity
Routa Pt. 2

BARREN EARTH

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Weiter geht es mit BARREN EARTH, der Band um den ehemaligen AMORPHIS-Bassisten Olli-Pekka Laine – bei der seine musikalische Vergangenheit immer mal wieder durchscheint, die aber sehr viel progressiver zu Werke geht. Und auch emotionaler, was mit ein Verdienst des mittlerweile nicht mehr ganz so neuen Sängers Jón Aldará ist. Der beherrscht nicht nur herzhaftes Grunzen, sondern auch hellen und gefühlvollen Klargesang, und das live so gut wie auf Platte. Und dass der blonde Sänger ein hervorragender Frontmann ist, beweist er durch unablässiges Posen mit dem Mikroständer. Heute ebenfalls noch stärker in der Rolle der Muntermacher sind Rhythmusgitarrist Janne Perttilä und Olli-Pekka Laine. An der Seite der Drei sind an diesem Abend drei Aushilfskräfte, die musikalisch alles Nötige draufhaben, sich aber sonst eher zurückhalten. Wie gesagt, heute ist auch erst Tourauftakt. Dennoch: Die Reaktionen des Publikums lassen nicht zu wünschen übrig und sind angemessen – euphorisch.

INSOMNIUM

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Folgt nach nicht allzu langer Umbaupause der Tourheadliner INSOMNIUM – und der spielt, wie bereits angekündigt, das komplette neue Album „Winter’s Gate“ in einem Rutsch. Was ein gewisses Wagnis ist, da erstens während der guten 40 Minuten keine Ansagen kommen und zweitens ruhigere Passagen einen nicht unerheblichen Teil ausmachen. Aber natürlich steht der Song für alle bekannten INSOMNIUM-Trademarks, für einen dichten Sound, für tolle Melodien, für viel Gefühl. Und so ist der Jubel zwischendurch dennoch groß. Und die Band ist wie gewohnt gut aufgelegt: Gitarrist Markus Vanhala ist nach wie vor der Meister der Sologitarristen-Posen, während sein Kollege Ville Friman durch die längeren Clean-Vocal-Parts häufiger hinterm Mikro verharren muss. Frontmann Niilo Seväinen reckt ein ums andere Mal seine Faust (fast so ikonisch wie dereinst bei Boris Becker), und seine mittlerweile legendäre Ansage darf auch nicht fehlen: „Support Finnish metal music. And buy our shirts.“ Zack! Dafür gibt es natürlich auch reichlich Auswahl an den am Zugang zur Tube aufgebauten Tischen.

Nach „Winter’s Gate“ gibt es ein ausgewogenes Potpourri älterer Songs, wobei allerdings die Ansage auffällt, wenn Niilo „Only One Who Waits“ explizit als schnelleren Song ankündigt. In der jüngeren Vergangenheit mag das Set schon mal heftiger gewesen sein. Trotzdem: das wäre Meckern auf hohem Niveau, denn natürlich liefern INSOMNIUM ab, und dass die Stimmung im Publikum bestens ist, spricht für den Auftritt. Das ist mitreißend und aufgrund der melancholischen Grundstimmung immer wieder großes Gefühlskino.

Setlist (lt. Originalzettel auf der Bühne):

Winter’s Gate

The Gale
Mortal Share
While We Sleep
Bereavement
Change Of Heart
Only One Who Waits
The Promethean Song

Equivalence
Down With The Sun
Weighed Down With Sorrow

Insomnium meets Dan Swanö 11.01.2017

Insomnium meets Dan Swanö: Fachsimpelei über Sound, Bier und die Farbe von Handtüchern.

Somit bleiben nach dieser Finnen-Vollbedienung keine Fragen: Die Zuschauer sind zufrieden und gehen selig grinsend nach Hause, während backstage noch ein wenig mit Produzenten-Legende Dan Swanö fachgesimpelt wird.

30.01.2017

- Dreaming in Red -

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