Volbeat
AC/DC

Das Eröffnungsspiel – zurzeit muss man sich ja im Fußballjargon ausdrücken, um verstanden zu werden – entscheiden die Österreicher BOON für sich. Zwar spielen sie vor einem nur halb gefüllten Olympiastadion, aber hey, Stadion ist Stadion und AC/DC-Support zu sein, macht sich mit Sicherheit gut in der Bandbiographie, nach der Zuschauermenge fragt da später keiner. Jedenfalls wird das Spiel pünktlich 18 Uhr angepfiffen, endet jedoch zehn Minuten zu früh. Deswegen verabschiede ich mich auch gleich wieder vom Fußballvokabular, denn die Gemeinsamkeiten hören beim Stadion auf und Fußball gibt es momentan ohnehin in anderen Medien mehr als genug.

BOON also, die vier Österreicher setzen sehr viel auf Liebe, sie sind laut ihrer sehr kurz gehaltenen Biographie von Liebe beeinflusst und neben „loud, rockin‘, dirty“ auch noch „full of love“. Zum Glück klingen sie nicht so, wie sie sich beschreiben, mit Liebe hat das, was da aus den Boxen schallt nur wenig zu tun. Mit einer liebevollen Mischung von Rock und Metal, gepaart mit ordentlich Gepose und dem liebevollen Anstacheln des Publikums für VOLBEAT und AC/DC schon eher.

Viel mehr habe ich zu BOON nicht zu sagen, da ich nur die ersten drei Songs im Fotograben direkt erlebt habe. Den Rest des Auftritts sitzen wir Fotografen auf Grund der strikten Reglementierung außerhalb des Stadions, was auch interessant ist. Zwar hat man hier nicht genug gehört, um sich über die Musik ein Urteil bilden zu können, dafür haben manche Besucher für Unterhaltung gesorgt. So z.B. zwei Tanzbären, bei denen ich bezweifle, dass sie von AC/DC allzu viel mitbekommen werden, es sei denn sie gönnen sich zwischenzeitlich noch eine Alkoholpause. Hinzu kommt die Erkenntnis, dass AC/DC von 6 bis 66, vom Anzugträger bis zum Rocker, alles in ihrem Fankreis vereinen. An sich bei einem Event dieser Größenordnung keine Überraschung, der Mittdreißiger in zart-fliederfarbener Stoffhose überrascht mich dann aber doch.