Heaven Shall Burn - Deaf To Our Prayers

Review

Galerie mit 25 Bildern: Heaven Shall Burn - Wacken Open Air 2023

Zugegeben, ich war nie ein großer Fan von HEAVEN SHALL BURN. Zu üblich und durchschnittlich fand ich stets ihre Musik. Eine Band von vielen, die im Übrigen meiner Meinung nach nicht wirklich zu recht in die Metalcore-Ecke gedrückt wird. Nur weil es einen Screamer am Mikro gibt, ist die Mucke doch noch lange kein Metalcore…

Dann brachten die Deutschen 2006 „Deaf To Our Prayers“ raus und bereits das Coverartwork sprach mich irgendwie an. Manchmal gibt es so eine kleine Anregung, die einen dazu nötigt, sich ein (eigentlich für einen persönlich uninteressantes) Album doch einmal anzuhören. Einmal ist es ein interessantes Interview, dann wieder ein Song, den man mal gehört hat, oder eben das Cover, was den Ausschlag dazu gibt. Mittlerweile ist „Deaf To Our Prayers“ etliche Male durch meinen Player gerauscht und ich muss gestehen, dass ich nach wie vor angenehm überrascht bin von den derben Klängen, die mir da entgegen brettern.

Wie eine Dampfwalze rollt das Album über einen hinweg und zerlegt alles in kleine Teile, was sich in den Weg stellt. Auch wenn der direkte Vergleich absolut unangebracht ist, weil sich die Stile beider Bands nicht decken, sind gewisse Ähnlichkeiten zu den Briten BOLT THROWER nicht von der Hand zu weisen. Nein, weder das Riffing noch das Songwriting an sich besitzen Gemeinsamkeiten, sondern eher das platt drückende Feeling der Musik. HEAVEN SHALL BURN benutzen wie ihre britischen Kollegen die Doublebass dazu, um Druck auszuüben, und das sogar gewaltig. Es werden so gut wie keine Blastbeats gebraucht um Macht rüberzubringen und auch die typischen Death-Metal- oder Thrash-Metal-Uptempoparts kommen nicht so zum Zug, wie bei anderen Formationen. Gut so, denn es braucht schon eine Menge, um ein Album interessant zu machen, das sich vordergründig im Midtempo-Bereich bewegt, bzw. fast ausschließlich mit flotten Doublebassparts Alarm veranstaltet.

HEAVEN SHALL BURN fabrizieren auf „Deaf To Our Prayers“ eine erstaunlich gut funktionierende Mixtur aus einerseits typisch melodischem Schweden-Death-Metal und etwas flottem Doublebass-Metal. Zwar ziehen sich oben genannte Mittel komplett durch das gesamte Album, dennoch sind die Songs nicht langweilig oder zu ähnlich. Lediglich der Gesang könnte etwas variabler sein, also das bekannte „Problem“ vieler Metalbands. Der Sänger benutzt leider fast durchgehend nur ein und dieselbe Art zu Schreien, was auf Dauer einfach etwas ermüdend auf den Hörer wirken kann, wenn man nicht gerade ein Metalcoreler ist, der an diese relativ eintönig Art des Gesangs gewöhnt ist.

Nichtsdestotrotz haben HEAVEN SHALL BURN mit „Deaf To Our Prayers“ ein rundes Album vorgelegt, das ziemlich gut in die Magengrube zielt und nur wenige Entspannungsmöglichkeiten bietet. Der vollmundige, die melodischen Anteile unterstützende Sound erledigt den Rest zum Gelingen. Mit dieser Veröffentlichung haben HEAVEN SHALL BURN eindeutig ihren bisherigen Schaffenshöhepunkt erreicht. Wenn die nächste Scheibe noch besser wird können sie ihren Status in der Szene mit Sicherheit noch deutlich ausbauen. Es sei ihnen gegönnt.

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08.08.2007

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Heaven Shall Burn auf Tour

14.08. - 17.08.24metal.de präsentiertSummer Breeze Open Air 2024 (Festival)Aborted, Acranius, Aetherian, After The Burial, Amon Amarth, Ankor, Architects, Arkona, Asphyx, Before The Dawn, Behemoth, Blasmusik Illenschwang, Blind Channel, Bodysnatcher, Bokassa, Brothers Of Metal, Brutal Sphincter, Burning Witches, Callejon, Carnation, Cradle Of Filth, Crypta, Cult Of Fire, Dark Tranquillity, Dear Mother, Delain, Disentomb, Dymytry, Dynazty, Eclipse, Einherjer, Emmure, Enslaved, Equilibrium, Ereb Altor, Exodus, Evil Invaders, Feuerschwanz, Fixation, Flogging Molly, Future Palace, Guilt Trip, Heaven Shall Burn, Heretoir, Ignea, Imperium Dekadenz, Insanity Alert, Insomnium, J.B.O., Jesus Piece, Jinjer, Kampfar, Korpiklaani, Lord Of The Lost, Lordi, Madball, Megaherz, Memoriam, Mental Cruelty, Meshuggah, Motionless In White, Moon Shot, Moonspell, Myrkur, Nachtblut, Nakkeknaekker, Neaera, Necrophobic, Necrotted, Nestor, Obscura, Orden Ogan, Our Promise, Pain, Paleface Swiss, Pest Control, Rise Of The Northstar, Robse, Rotting Christ, Samurai Pizza Cats, Siamese, Sodom, Spiritbox, Spiritworld, Stillbirth, Subway To Sally, Suotana, Svalbard, Sylosis, Tenside, ten56., The Amity Affliction, The Baboon Show, The Black Dahlia Murder, The Butcher Sisters, The Night Eternal, The Ocean, Thron, Unearth, Unprocessed, Viscera, Voodoo Kiss, Warkings und WhitechapelSummer Breeze Open Air, Dinkelsbühl, Dinkelsbühl

4 Kommentare zu Heaven Shall Burn - Deaf To Our Prayers

  1. sliv3r sagt:

    hm…das genre is so ne streitfrage…
    der death metal anteil is schon höher aber ich würd immer noch sagen hsb is metalcore oder genauer vllt deathcore, weil für death metal is immer noch ein wenig zu viel core drinne.
    ansonsten is die cd einfach nur genial, hier gibts leider keine 9.5, deswegen gibs ne 9, weil ich den zutraue noch besser zu werden. hsb is einfach eine der brutalsten bands ohne wirklich schnell zu sein.
    außerdem sind sie live unschlagbar…vor 3 tagen in wacken, ah das war so geil! circle pit um die gesamte fläche das schafft nur hsb!

    9/10
  2. sascha sagt:

    Nie und nimmer Death Metal… so typisch Death-/Metalcore, allerdings ohne das Gejaule und richtig derben Shouts.

    Eine der sehr wenigen Bands, die mir in dem BEreich zusagen, mit dieser CD und Antigone haben sie sich an die Spitze befördert.

    8/10
  3. sickman sagt:

    Keine Ahnung was die Leute unter Metalcore verstehen, aber logischerweise soll das eine Mischung aus Metal und Hardcore sein. Wo bitte ist auf diesem Album Hardcore zu hören??? Nicht ein Ton Hardcore gibt es hier! Der Metalcore-typische Gesang täuscht da über vieles hinweg, aber rein musikalisch sind HSB mittlerweile dem Death Metal weitaus näher als anderen Stilen; auch näher als dem Metalcore!

    8/10
  4. sliv3r sagt:

    death metal is einfach deutlich schneller und bei weitem nich so brutal, wie hsb find ich.
    hsb verzichtet auf uptempo parts sondern versucht einfach durch das mörder riffing brutal zu sein. außerdem finden sich hin und wieder einige breakdowns.
    außerdem, ok das is jetzt nich musikalisch, aber von der einstellung sind hsb ganz klar ausm hardcore. politisch hochaktiv, veganer usw…
    klar, man kann sich über alles streiten. für den einen halt death, für den anderen metalcore, für den anderen hardcore…eigl is es doch aber egal, hauptsache es klingt gut und da sind wir uns ja einig 😉

    9/10